Kleiber Manuskript 05 - Kriechtiere und Lurche, Fische, item 12
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Einigemal wurde auch in der Nähe von Tümpelchen, sowie in Sümpfen
in der Umgebung eine dunkle, unten gelb gefleckte kleine Wassernatter beobachtet.
Eine Schlange der ersten, gewöhnlichen Art, wohl die von Kikolsky genannte
Taphaometopan lineslatum, sah ich auch einmal unverhofft,
zu meinen Füßen auf einem Kameeldornstrauch flach in Windungen
ausgestreckt liegen, bloß den züngelnden Kopf erhoben; ebenso sah ich
dieselbe Schlange am Ufer des Syr im Kampfe, eigentlich in den letzten
Stadien desselben, mit einer Eidechse. Sie hatte die Eidechse umschlungen
u. erdrückt u erbissen ergriff sie bei meiner Annäherung mit den Zähnen u. trug
sie ins Gebüsch. Eine dieser Schlangen hielt ich zwecks Abzeichnen auch
längere Zeit am Fensterbrett in einer Schachtel mit Glasdeckel. Als wir
im Zimmer in den heißen Nachmittagsstunden schliefen, wurde ich durch
einen Schrei geweckt. Die Schlange hatte nämlich in Folge des verschobenen
Glasdeckels einen Ausweg gefunden u. sich es unter dem Kopfpolster
meines Bettnachbarn bewuem gemacht. Von dort vertrieben, züngelte
sie um die Tischstaebe gewickelt, munter; zum Glück war das Tier
nicht giftig. Schlangen von ganz ähnlicher Schutzfärbung sah ich auch
bei meinem Ausfluge in der Steppe auf dem Tonboden liegen; sie
lagen schnurrgerade [sic.] ausgestreckt, bloß der Kopf war erhoben. Der
Taphrometopan war in Perowsk äußerst häufig u. fand sich nicht nur
auf der Ufersteppe u. im Hofe, sondern auch in den Häusern, ja selbst
Betten u. Strohsäcken vor.
Was ich in Osch an Kriechtieren sah, war von dem vorhin erwähnten
wenig verschieden. Außer den häufigen Steppenschildkröten u. vereinzelten
Eidechsen von den Perowsker großen Art im steinigen Trockenbett des
Ak-burá, sah ich oft in den Wohnzimmern, im Hofe u. im Freien zwischen
Steinen den turkestanischen Gekko. Das Tier verstand es blitzschnell zu
verschwinden u. blieb bei einer Jagd meist nur der noch lange zappelnde
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Einigemal wurde auch in der Nähe von Tümpelchen, sowie in Sümpfen
in der Umgebung eine dunkle, unten gelb gefleckte kleine Wassernatter beobachtet.
Eine Schlange der ersten, gewöhnlichen Art, wohl die von Kikolsky genannte
Taphaometopan lineslatum, sah ich auch einmal unverhofft,
zu meinen Füßen auf einem Kameeldornstrauch flach in Windungen
ausgestreckt liegen, bloß den züngelnden Kopf erhoben; ebenso sah ich
dieselbe Schlange am Ufer des Syr im Kampfe, eigentlich in den letzten
Stadien desselben, mit einer Eidechse. Sie hatte die Eidechse umschlungen
u. erdrückt u erbissen ergriff sie bei meiner Annäherung mit den Zähnen u. trug
sie ins Gebüsch. Eine dieser Schlangen hielt ich zwecks Abzeichnen auch
längere Zeit am Fensterbrett in einer Schachtel mit Glasdeckel. Als wir
im Zimmer in den heißen Nachmittagsstunden schliefen, wurde ich durch
einen Schrei geweckt. Die Schlange hatte nämlich in Folge des verschobenen
Glasdeckels einen Ausweg gefunden u. sich es unter dem Kopfpolster
meines Bettnachbarn bewuem gemacht. Von dort vertrieben, züngelte
sie um die Tischstaebe gewickelt, munter; zum Glück war das Tier
nicht giftig. Schlangen von ganz ähnlicher Schutzfärbung sah ich auch
bei meinem Ausfluge in der Steppe auf dem Tonboden liegen; sie
lagen schnurrgerade [sic.] ausgestreckt, bloß der Kopf war erhoben. Der
Taphrometopan war in Perowsk äußerst häufig u. fand sich nicht nur
auf der Ufersteppe u. im Hofe, sondern auch in den Häusern, ja selbst
Betten u. Strohsäcken vor.
Was ich in Osch an Kriechtieren sah, war von dem vorhin erwähnten
wenig verschieden. Außer den häufigen Steppenschildkröten u. vereinzelten
Eidechsen von den Perowsker großen Art im steinigen Trockenbett des
Ak-burá, sah ich oft in den Wohnzimmern, im Hofe u. im Freien zwischen
Steinen den turkestanischen Gekko. Das
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