Kleiber Manuskript 02 - Pflanzenwelt der Oase Osch, item 15
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u. verspätet blühenden gem. Flockenblumen (Centaurea jacea) nur die in
diesem Jahre (1917) besonders zeitlich zu welken beginnenden Sträucher der
feigenfruchtigen Salzpflanze. Auch die Pflanzen an den Arikrändern verdorrten
und verbrannten innen mehr, so daß der einbrechende Herbst im September nur
mehr dürftige Reste der so wie so schon armen Sommervegetation vorfand.
Doch hatten alle Pflanzen vor dem großen Sterben eifrig für ihre Nachkommenschaft
gesorgt u. es waren Boden und Stengelwerk überall von den auf ihrer
Wanderung hängengebliebenen Flugfrüchten der Korbblütler bedeckt. Die
letzten, großen, saftigen u. feigenartigen Früchte der Salzpflanze sprangen nach einigen
Längsnähten auf u. ergossen ihren blutroten, dicken Inhalt mit den zahlreichen,
schwarzen, nierenförmigen Samen auf den Boden; die ausgetrockneten
Fruchthüllen mit den zurückgerollten Rändern sahen dann großen, roten
lederartigen Lilienblüten nicht unähnlich. Manchmal fanden sich noch Ende
September spärliche Nachblüten dieser widerstandsfähigen Steppenpflanze
vor; sie, die Salbei u. ein paar Unkräuter wie Sonnenwende, Mohn
u.s.w. waren die letzten, spärlichen, noch blühenden Pflanzen der Bergsteppe.
Das Flußbett des Akburá (= weißer Kreidefluß) war zum größten
Teil ein ca 300 Schritte breites, mit ziemlich grobem Flußgeschiebe u. dazwischen
liegenden Flächen aus äußerst feinem grauen Sande bedecktes Trockenbett,
welches von 3 zu Zeiten des Normal u. Niederwasserstandes ziemlich seichten
Wasseradern durchflossen wurde: von dem zuerst links, dann in der
Mitte stauenden Hauptfluß, von welchem gerade an unserem Badeplatz,
den auch ich beinahe täglich aufsuchte, zunächst ein linksuferiger, später
ein rechtsuferiger Hauptarik abgeleitet waren; von letzterem war im
letzten Abschnitt öfters die Rede. Schon vor Beginn der eigentlichen Badesaison
hatte ich bei einigen unserer Frühlingsspaziergänge Gelegenheit, den Rückweg
teilweise in genanntem Trockenbette zu machen. Hier nun umblühte
mich eine Pflanzenwelt, die sofort meine Aufmerksamkeit fesselte, welche
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u. verspätet blühenden gem. Flockenblumen (Centaurea jacea) nur die in
diesem Jahre (1917) besonders zeitlich zu welken beginnenden Sträucher der
feigenfruchtigen Salzpflanze. Auch die Pflanzen an den Arikrändern verdorrten
und verbrannten innen mehr, so daß der einbrechende Herbst im September nur
mehr dürftige Reste der so wie so schon armen Sommervegetation vorfand.
Doch hatten alle Pflanzen vor dem großen Sterben eifrig für ihre Nachkommenschaft
gesorgt u. es waren Boden und Stengelwerk überall von den auf ihrere
Wanderung hängengebliebenen Flugfrüchten der Korbblütler bedeckt. Die
letzten, großen, saftigen u. feigenartigen Früchte der Salzpflanze sprangen nach einigen
Längsnähten auf u. ergossen ihren blutroten, dicken Inhalt mit den zahlreichen,
schwarzen, nierenförmigen Samen auf den Boden; die ausgetrockneten
Fruchthüllen mit den zurückgerollten Rändern sahen dann großen, roten
lederartigen Lilienblüten nicht unähnlich. Manchmal fanden sich noch Ende
September spärliche Nachblüten dieser widerstandsfähigen Steppenpflanze
vor; sie, die Salbei u. ein paar Unkräuter wie Sonnenwende, Mohn
u.s.w. waren die letzten, spärlichen, noch blühenden Pflanzen der Bergsteppe.
Das Flußbett des Akburá (= weißer Kreidefluß) war zum größten
Teil ein ca 300 Schritte breites, mit ziemlich grobem Flußgeschiebe u. dazwischen
liegenden Flächen aus äußerst feinem grauen Sande bedecktes Trockenbett,
welches von 3 zu Zeiten des Normal u. Niederwasserstandes ziemlich seichten
Wasseradern durchflossen wurde: von dem zuerst links, dann in der
Mitte stauenden Hauptfluß, von welchem gerade an unserem Badeplatz,
den auch ich beinahe täglich aufsuchte, zunächst ein linksuferiger, später
ein rechtsuferiger Hauptarik abgeleitet waren; von letzterem war im
letzten Abschnitt öfters die Rede. Schon vor Beginn der eigentlichen Badesaison
hatte ich bei einigen unserer Frühlingsspaziergänge Gelegenheit, den Rückweg
teilweise in genanntem Trockenbette zu machen. Hier nun umblühte
mich eine Pflanzenwelt, die sofort meine Aufmerksamkeit fesselte, welche
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u. verspätet blühenden gem. Flockenblumen (Centaurea jacea) nur die in
diesem Jahre (1917) besonders zeitlich zu welken beginnenden Sträucher der
feigenfruchtigen Salzpflanze. Auch die Pflanzen an den Arikrändern verdorrten
und verbrannten innen mehr, so daß der einbrechende Herbst im September nur
mehr dürftige Reste der so wie so schon armen Sommervegetation vorfand.
Doch hatten alle Pflanzen vor dem großen Sterben eifrig für ihre Nachkommenschaft
gesorgt u. es waren Boden und Stengelwerk überall von den auf ihrere
Wanderung hängengebliebenen Flugfrüchten der Korbblütler bedeckt. Die
letzten, großen, saftigen u. feigenartigen Früchte der Salzpflanze sprangen nach einigen
Längsnähten auf u. ergossen ihren blutroten, dicken Inhalt mit den zahlreichen,
schwarzen, nierenförmigen Samen auf den Boden; die ausgetrockneten
Fruchthüllen mit den zurückgerollten Rändern sahen dann großen, roten
lederartigen Lilienblüten nicht unähnlich. Manchmal fanden sich noch Ende
September spärliche Nachblüten dieser widerstandsfähigen Steppenpflanze
vor; sie, die Salbei u. ein paar Unkräuter wie Sonnenwende, Mohn
u.s.w. waren die letzten, spärlichen, noch blühenden Pflanzen der Bergsteppe.
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u. verspätet blühenden gem. Flockenblumen (Centaurea jacea) nur die in
diesem Jahre (1917) besonders zeitlich zu welken beginnenden Sträucher der
feigenfruchtigen Salzpflanze. Auch die Pflanzen an den Arikrändern verdorrten
und verbrannten innen mehr, so daß der einbrechende Herbst im September nur
mehr dürftige Reste der so wie so schon armen Sommervegetation vorfand.
Doch hatten alle Pflanzen vor dem großen Sterben eifrig für ihre Nachkommenschaft
gesorgt u. es waren Boden und Stengelwerk überall von den auf ihrere
Wanderung hängengebliebenen Flugfrüchten der Korbblütler bedeckt. Die
letzten, großen, saftigen u. feigenartigen Früchte der Salzpflanze sprangen nach einigen
Längsnähten auf u. ergossen ihren blutroten, dicken Inhalt mit den zahlreichen,
schwarzen, nierenförmigen Samen auf den Boden; die ausgetrockneten
Fruchthüllen mit den zurückgerollten Rändern sahen dann großen, roten
lederartigen Lilienblüten nicht unähnlich. Manchmal fanden sich noch Ende
September spärliche Nachblüten dieser widerstandsfähigen Steppenpflanze
vor; sie, die Salbei u. ein paar Unkräuter wie
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Osch
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Story location Osch
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