Kleiber Manuskript 02 - Pflanzenwelt der Oase Osch, item 9

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Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Boraginaceen

u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

auf frisch aufgeworfenen Arikdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

Hängen wuchs verstreut eine niedrige, lungenkrautähnliche Boraginacee

mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

(Nennea). Ein eigenartiger, langbedornter u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

etc. untermischt (Taf. III./3.).

Auf kahlem, lössigem Terrain, namentlich in der Höhe des Ak-Buré blühten

zahlreiche Liliengewächse, große Gelbsterne u. weiße Lilien, deren Blütenstände

aus 1-10 Blüten bestanden, (Taf. XI./2, III./2.) wozu sich ein polsterbildender nur einige

an hohen Zwerghahnenfuß, gelbblühenden Schneckenklee (Medicago) u. anderes

niederes Krautwerk u. Gräser gesellten. Auf einem vom Fluße abseits liegenden

Lösshügel fand ich auch eine Kolonie des Berglerchensprosses vom Suleiman.

Gegen E.April u. A. Mai machte sich der Einfluß der heißen, turkestanischen

Sonne schon stark bemerkbar u. viele der zarten Blumen, sowie ein großer

Teil der Grasnarbe fing an zu welken u. rasch zu verdorren. Auf dem

welkenden Rasen, auf Lössboden, wuchsen nun in raschem Wechsel stets

in ein paar Tagen immer neue, zumeist widerstandsfähige Pflanzenformen

empor, die in kurzer Lebensdauer aus dem Boden schossen, blühten, Früchte

trugen u. wieder abstarben. So geschah es mit einigen, mir gänzlich fremden

Vertretern der Bergsteppenflora an den Steilufern des Akburé, namentlich über

unserem Sonnenbadeplatz. Hier blühten nicht nur der mir schon vom hl. Berge

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Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Boraginaceen

u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

auf frisch aufgeworfenen Arikdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

Hängen wuchs verstreut eine niedrige, lungenkrautähnliche Boraginacee

mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

(Nennea). Ein eigenartiger, langbedornter u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

etc. untermischt (Taf. III./3.).

Auf kahlem, lössigem Terrain, namentlich in der Höhe des Ak-Buré blühten

zahlreiche Liliengewächse, große Gelbsterne u. weiße Lilien, deren Blütenstände

aus 1-10 Blüten bestanden, (Taf. XI./2, III./2.) wozu sich ein polsterbildender nur einige

an hohen Zwerghahnenfuß, gelbblühenden Schneckenklee (Medicago) u. anderes

niederes Krautwerk u. Gräser gesellten. Auf einem vom Fluße abseits liegenden

Lösshügel fand ich auch eine Kolonie des Berglerchensprosses vom Suleiman.

Gegen E.April u. A. Mai machte sich der Einfluß der heißen, turkestanischen

Sonne schon stark bemerkbar u. viele der zarten Blumen, sowie ein großer

Teil der Grasnarbe fing an zu welken u. rasch zu verdorren. Auf dem

welkenden Rasen, auf Lössboden, wuchsen nun in raschem Wechsel stets

in ein paar Tagen immer neue, zumeist widerstandsfähige Pflanzenformen

empor, die in kurzer Lebensdauer aus dem Boden schossen, blühten, Früchte

trugen u. wieder abstarben. So geschah es mit einigen, mir gänzlich fremden

Vertretern der Bergsteppenflora an den Steilufern des Akburé, namentlich über

unserem Sonnenbadeplatz. Hier blühten nicht nur der mir schon vom hl. Berge


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  • November 5, 2018 17:42:49 Gabriele Kister-Schuler

    Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Boraginaceen

    u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

    Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

    Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

    um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

    auf frisch aufgeworfenen Arikdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

    Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

    Hängen wuchs verstreut eine niedrige, lungenkrautähnliche Boraginacee

    mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

    (Nennea). Ein eigenartiger, langbedornter u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

    zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

    oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

    etc. untermischt (Taf. III./3.).

    Auf kahlem, lössigem Terrain, namentlich in der Höhe des Ak-Buré blühten

    zahlreiche Liliengewächse, große Gelbsterne u. weiße Lilien, deren Blütenstände

    aus 1-10 Blüten bestanden, (Taf. XI./2, III./2.) wozu sich ein polsterbildender nur einige

    an hohen Zwerghahnenfuß, gelbblühenden Schneckenklee (Medicago) u. anderes

    niederes Krautwerk u. Gräser gesellten. Auf einem vom Fluße abseits liegenden

    Lösshügel fand ich auch eine Kolonie des Berglerchensprosses vom Suleiman.

    Gegen E.April u. A. Mai machte sich der Einfluß der heißen, turkestanischen

    Sonne schon stark bemerkbar u. viele der zarten Blumen, sowie ein großer

    Teil der Grasnarbe fing an zu welken u. rasch zu verdorren. Auf dem

    welkenden Rasen, auf Lössboden, wuchsen nun in raschem Wechsel stets

    in ein paar Tagen immer neue, zumeist widerstandsfähige Pflanzenformen

    empor, die in kurzer Lebensdauer aus dem Boden schossen, blühten, Früchte

    trugen u. wieder abstarben. So geschah es mit einigen, mir gänzlich fremden

    Vertretern der Bergsteppenflora an den Steilufern des Akburé, namentlich über

    unserem Sonnenbadeplatz. Hier blühten nicht nur der mir schon vom hl. Berge

  • October 17, 2018 19:48:19 Gabriele Kister-Schuler

    Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Boraginaceen

    u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

    Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

    Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

    um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

    auf frisch aufgeworfenen Arikdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

    Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

    Hängen wuchs verstreut eine niedrige, lungenkrautähnliche Boraginacee

    mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

    (Nennea). Ein eigenartiger, langbedornte u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

    zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

    oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

    etc. untermischt (Taf. III./3.).

    Auf kahlem, lössigem Terrain, namentlich in der Höhe des Ak-Buré blühten

    zahlreiche Liliengewächse, große Gelbsterne u. weiße Lilien, deren Blütenstände

    aus 1-10 Blüten bestanden, (Taf. XI./2, III./2.) wozu sich ein polsterbildender nur einige

    an hohen Zwerghahnenfuß, gelbblühenden Schneckenklee (Medicago) u. anderes

    niederes Krautwerk u. Gräser gesellten. Auf einem vom Fluße abseits liegenden

    Lösshügel fand ich auch eine Kolonie des Berglerchensprosses vom Suleiman.

    Gegen E.April u. A. Mai machte sich der Einfluß der heißen, turkestanischen

    Sonne schon stark bemerkbar u. viele der zarten Blumen, sowie ein großer

    Teil der Grasnarbe fing an zu welken u. rasch zu verdorren. Auf dem

    welkenden Rasen, auf Lössboden, wuchsen nun in raschem Wechsel stets

    in ein paar Tagen immer neue, zumeist widerstandsfähige Pflanzenformen

    empor, die in kurzer Lebensdauer aus dem Boden schossen, blühten, Früchte

    trugen u. wieder abstarben. So geschah es mit einigen, mir gänzlich fremden

    Vertretern der Bergsteppenflora an den Steilufern des Akburé, namentlich über

    unserem Sonnenbadeplatz. Hier blühten nicht nur der mir schon vom hl. Berge


  • October 12, 2018 18:39:34 Gabriele Kister-Schuler

    Jamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Bozaginaceen

    u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

    Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

    Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

    um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

    auf frisch aufgeworfenen missingdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

    Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

    Hängen wuchs verstreut eine niedrigen, lungenkrautähnliche Baraginacee

    mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

    (Nennea). Ein eigenartiger, langbedornte u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

    zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

    oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

    etc. untermischt (Taf. III./3.).

    Auf kahlem, lässigem Terrain, namentlich in der Höhe des Ak-Buré blühten

    zahlreiche Liliengewächse, große Gelbsterne u. weiße Lilien, deren Blütenstände

    aus 1-10 Blüten bestanden, (Taf. XI./2, III./2.) wozu sich ein polsterbildender nur einige

    an hohen missing, gelbblühenden Schneckenklee (Medicago) u. anderes

    niederes Krauwerk u. Gräser gesellten. Auf einem vom Fluße abseits liegenden

    Lösshügel fand ich auch eine Kolonie des Berglerchensprosses vom Suleiman.

    Gegen E.April u. A. Mai machte sich der Einfluß der heißen, turkestanischen

    Sonne schon stark bemerkbar u. viele der zarten Blumen, sowie ein großer

    Teil der Grasnarbe fing an zu welken u. rasch zu verdorren. Auf dem

    welkenden Rasen, auf Lössboden, wuchsen nun in raschem Wechsel stets

    in ein paar Tagen immer neue, zumeist widerstandsfähige Pflanzenformen

    empor, die in kurzer Lebensdauer aus dem Boden schossen, blühten, Früchte

    trugen u. wieder abstarben. So geschah es mit einigen, mir gänzlich fremden

    Vertretern der Bergsteppenflora an den Steilufern des Akbrué, namentlich über

    unserem Sonnenbadeplatz. Hier blühten nicht nur der mit schon vom hl. Berge


  • October 12, 2018 17:58:29 Gabriele Kister-Schuler

    Jamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Bozaginaceen

    u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

    Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

    Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

    um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

    auf frisch aufgeworfenen missingdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

    Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

    Hängen wuchs verstreut eine niedrigen, lungenkrautähnliche Baraginacee

    mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

    (Nennea). Ein eigenartiger, langbedornte u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

    zu bestimmen mir nicht möglich war, stand gleichfalls ziemlich

    oft an den Arikrändern in der Nähe des Flußes, mit anderen Sträuchern, Weiden

    etc. untermischt (Taf. III./3.).















  • October 12, 2018 17:57:14 Gabriele Kister-Schuler

    Jamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys), gem. Löwenzahn, verschiedene Bozaginaceen

    u. besonders eine Unmenge von hohen u. niedrigen, verschiedenartigen

    Kreuzblütlern mit weißen, rötlichen u. violetten Blüten, wie Fäschchen u.

    Pfennigkräuter, Kessen, Hungerblümchen u.s.w.; die Cruciferen erreichten namentlich

    um die Mitte April ihre üppigste Entwicklung. Zur selben Zeit fand sich seltene

    auf frisch aufgeworfenen missingdämmen u. Ufern der gem. Huflattich (Tussilago

    Zarfara, Taf. III./1.) blühend vor: auf dürrem Lößboden u. sonnigen

    Hängen wuchs verstreut eine niedrigen, lungenkrautähnliche Baraginacee

    mit schönen, dunkeln braunpurpurroten Blüten, wahrscheinlich eine Nonnee

    (Nennea). Ein eigenartiger, langbedornte u. hellberindeter Strauch, desse Familienzugehörigkeit

    zu bestimmen mir nicht möglich war,















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