Abschrift der Kriegstagebücher von Sergeant Fritz Apsel, item 16
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...linke Sicht
zu, ohne Feuer zu erhalten ist die Patr. im Garten. Das 1. Gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wieder wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. - Die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem verspäteten
Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen.
23. 8. 17.
Abends Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17.
Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbstgedichtete
Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
5. Viele Grüße, ach so niedlich,
Sind zu mir gekommen südlich,
Send nun welche nördlich fort
Hoffentlich ist man noch dort !
6. Wunderbar die deutsche Feldpost
Wenn sie manchmal auch so weit ist,
Ist sie stets und gern bereit
Schickt die Grüße meilenweit,-
Drum wenn dieser Gruß erreicht Sie,
Danken Sie es dem Genie,
Das ihn aufnimmt, weitersendet,
So das er bei Ihnen endet !
7. Aus der Mittagsgluht,
Sende ich wohlgemut,
Von den Höhen nieder,
einen Gruß Dir wieder ! _ _
...rechte Seite
Dann habe ich noch ein Ding aus Langeweile verbrochen:
Südlicher Kriegsschauplatz !
Hier im Süden, Und legt sich darin
Da ist`s zum sieden Mit freundlichem Sinn !
Da muß man schwitzen Und wehret den Fliegen,
Aus allen Ritzen, Und wehret den Mücken,
Da beißen die Fliegen, Die beißen beim Siegen,
Uns bei den Siegen, Man kann nicht vorrücken.
Da stechen die Mücken, Und duckt vor den Blitzen
Man kann nicht vorrücken, Und brüllend Geschützen,
Da brüllen Geschütze Und pfeifend Geschossen,
Und zucken die Blitze; Und bäumenden Rossen,
Da pfeifen Geschosse, Im Graben sich nieder,
Und bäumen sich Rosse, Trinkt immer wieder,
Das Wasser ist warm, Das Wasser das warme,
Das Gott sich erbarm ! Daß Gott sich erbarme.
Da zieht man den Graben, Und schläft endlich ein,
Und kann sich nicht laben, Vorbei ist die Pein.
25. 8. 17.
Hat es geregnet. Es war gerad nicht angenehm. Habe mir
2 Torflügel über den Graben gelegt u. darunter geschlafen !
26. 8.
abends abgelöst u. dann geschanzt.
28. 8. Patrouille gegangen.
29. 8. 5 Uhr ab geschanzt.
30. 8.
Es regnet Bindfäden ! Die 1. Patr. geht um 9 30 Uhr. Ich bleibe
zu Hause. Die 2. um 4 Uhr nach Darguschanka. Ich natürlich mit. Nachdem
wir beobachtet hatten, kehrten wir um 6 Uhr morgens zurück. So gelaufen bin
ich schon lange nicht. Unterwegs fanden wir eine Henne mit Küken (Glucke
m. Keuchel) [ostpreußisch: Küken] ) die wir natürlich mitnahmen.
31. 8.
Hühnerhof für den Herrn Komp.
Führer gemacht. Abends Kartoffeln gebuddelt und Roggen von den Stützpunkten
getragen. Und Feldw. Wabnick, Unffz. Rutz, v.d. 9. K. besucht u. Blödorn
getroffen.
1. 9. 17.
Von 10 Uhr ab Roggen tragen lassen. Unffz. Stein der
bei der 4. K ist, getroffen. Ein sehr lebhaftes Artilleriefeuer lag auf Dorf
und Stellung. Wir mußten mit unserem Skat aufhören und flüchten.
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...linke Sicht
zu, ohne Feuer zu erhalten ist die Patr. im Garten. Das 1. Gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wieder wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. - Die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem verspäteten
Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen.
23. 8. 17.
Abends Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17.
Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbstgedichtete
Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
5. Viele Grüße, ach so niedlich,
Sind zu mir gekommen südlich,
Send nun welche nördlich fort
Hoffentlich ist man noch dort !
6. Wunderbar die deutsche Feldpost
Wenn sie manchmal auch so weit ist,
Ist sie stets und gern bereit
Schickt die Grüße meilenweit,-
Drum wenn dieser Gruß erreicht Sie,
Danken Sie es dem Genie,
Das ihn aufnimmt, weitersendet,
So das er bei Ihnen endet !
7. Aus der Mittagsgluht,
Sende ich wohlgemut,
Von den Höhen nieder,
einen Gruß Dir wieder ! _ _
...rechte Seite
Dann habe ich noch ein Ding aus Langeweile verbrochen:
Südlicher Kriegsschauplatz !
Hier im Süden, Und legt sich darin
Da ist`s zum sieden Mit freundlichem Sinn !
Da muß man schwitzen Und wehret den Fliegen,
Aus allen Ritzen, Und wehret den Mücken,
Da beißen die Fliegen, Die beißen beim Siegen,
Uns bei den Siegen, Man kann nicht vorrücken.
Da stechen die Mücken, Und duckt vor den Blitzen
Man kann nicht vorrücken, Und brüllend Geschützen,
Da brüllen Geschütze Und pfeifend Geschossen,
Und zucken die Blitze; Und bäumenden Rossen,
Da pfeifen Geschosse, Im Graben sich nieder,
Und bäumen sich Rosse, Trinkt immer wieder,
Das Wasser ist warm, Das Wasser das warme,
Das Gott sich erbarm ! Daß Gott sich erbarme.
Da zieht man den Graben, Und schläft endlich ein,
Und kann sich nicht laben, Vorbei ist die Pein.
25. 8. 17.
Hat es geregnet. Es war gerad nicht angenehm. Habe mir
2 Torflügel über den Graben gelegt u. darunter geschlafen !
26. 8.
abends abgelöst u. dann geschanzt.
28. 8. Patrouille gegangen.
29. 8. 5 Uhr ab geschanzt.
30. 8.
Es regnet Bindfäden ! Die 1. Patr. geht um 9 30 Uhr. Ich bleibe
zu Hause. Die 2. um 4 Uhr nach Darguschanka. Ich natürlich mit. Nachdem
wir beobachtet hatten, kehrten wir um 6 Uhr morgens zurück. So gelaufen bin
ich schon lange nicht. Unterwegs fanden wir eine Henne mit Küken (Glucke
m. ) die wir natürlich mitnahmen.
31. 8.
Hühnerhof für den Herrn Komp.
Führer gemacht. Abends Kartoffeln gebuddelt und Roggen von den Stützpunkten
getragen. Und Feldw. Wabnick, Unffz. Rutz, v.d. 9. K. besucht u. Blödorn
getroffen. 1. 9. 17. Von 10 Uhr ab Roggen tragen lassen. Unffz. Stein der
bei der 4. K ist, getroffen. Ein sehr lebhaftes Artilleriefeuer lag auf Dorf
und Stellung. Wir mußten mit unserem Skat aufhören und flüchten.
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...linke Sicht
zu, ohne Feuer zu erhalten ist die Patr. im Garten. Das 1. Gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wieder wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. - Die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem verspäteten
Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen. 23. 8. 17. Abends
Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17. Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbstgedichtete
Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
5. Viele Grüße, ach so niedlich,
Sind zu mir gekommen südlich,
Send nun welche nördlich fort
Hoffentlich ist man noch dort !
6. Wunderbar die deutsche Feldpost
Wenn sie manchmal auch so weit ist,
Ist sie stets und gern bereit
Schickt die Grüße meilenweit,-
Drum wenn dieser Gruß erreicht Sie,
Danken Sie es dem Genie,
Das ihn aufnimmt, weitersendet,
So das er bei Ihnen endet !
7. Aus der Mittagsgluht,
Sende ich wohlgemut,
Von den Höhen nieder,
einen Gruß Dir wieder ! _ _
...rechte Seite
Dann habe ich noch ein Ding aus Langeweile verbrochen:
Südlicher Kriegsschauplatz !
Hier im Süden, Und legt sich darin
Da ist`s zum sieden Mit freundlichem Sinn !
Da muß man schwitzen Und wehret den Fliegen,
Aus allen Ritzen, Und wehret den Mücken,
Da beißen die Fliegen, Die beißen beim Siegen,
Uns bei den Siegen, Man kann nicht vorrücken.
Da stechen die Mücken, Und duckt vor den Blitzen
Man kann nicht vorrücken, Und brüllend Geschützen,
Da brüllen Geschütze Und pfeifend Geschossen,
Und zucken die Blitze; Und bäumenden Rossen,
Da pfeifen Geschosse, Im Graben sich nieder,
Und bäumen sich Rosse, Trinkt immer wieder,
Das Wasser ist warm, Das Wasser das warme,
Das Gott sich erbarm ! Daß Gott sich erbarme.
Da zieht man den Graben, Und schläft endlich ein,
Und kann sich nicht laben, Vorbei ist die Pein.
25. 8. 17 Hat es geregnet. Es war gerad nicht angenehm. Habe mir
2 Torflügel über den Graben gelegt u. darunter geschlafen ! 26. 8. abends abgelöst
u. dann geschanzt. 28. 8. Patrouille gegangen. 29. 8. 5 Uhr ab geschanzt.
30. 8. Es regnet Bindfäden ! Die 1. Patr. geht um 9 30 Uhr. Ich bleibe
zu Hause. Die 2. um 4 Uhr nach Darguschanka. Ich natürlich mit. Nachdem
wir beobachtet hatten, kehrten wir um 6 Uhr morgens zurück. So gelaufen bin
ich schon lange nicht. Unterwegs fanden wir eine Henne mit Küken (Glucke
m. ) die wir natürlich mitnahmen. 31. 8. Hühnerhof für den Herrn Komp.
führer gemacht. Abends Kartoffeln gebuddelt und Roggen von den Stützpunkten
getragen. Und Feldw. Wabnick, Unffz. Rutz, v.d. 9. K. besucht u. Blödorn
getroffen. 1. 9. 17. Von 10 Uhr ab Roggen tragen lassen. Unffz. Stein der
bei der 4. K ist, getroffen. Ein sehr lebhaftes Artilleriefeuer lag auf Dorf
und Stellung. Wir mußten mit unserem Skat aufhören und flüchten.
-
...linke Sicht
zu, ohne Feuer zu erhalten ist die Patr. im Garten. Das 1. Gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wieder wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. - Die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem ver-
späteten Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen. 23. 8. 17. Abends
Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17. Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbs-
gedichtete Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
5. Viele Grüße, ach so niedlich,
Sind zu mir gekommen südlich,
Send nun welche nördlich fort
Hoffentlich ist man noch dort !
6. Wunderbar die deutsche Feldpost
Wenn sie manchmal auch so weit ist,
Ist sie stets und gern bereit
Schickt die Grüße meilenweit,-
Drum wenn dieser Gruß erreicht Sie,
Danken Sie es dem Genie,
Das ihn aufnimmt, weitersendet,
So das er bei Ihnen endet !
7. Aus der Mittagsgluht,
Sende ich wohlgemut,
Von den Höhen nieder,
einen Gruß Dir wieder ! _ _
...rechte Seite
Dann habe ich noch ein Ding aus Langeweile verbrochen:
Südlicher Kriegsschauplatz !
Hier im Süden, Und legt sich darin
Da ist`s zum sieden Mit freundlichem Sinn !
Da muß man schwitzen Und wehret den Fliegen,
Aus allen Ritzen, Und wehret den Mücken,
Da beißen die Fliegen, Die beißen beim Siegen,
Uns bei den Siegen, Man kann nicht vorrücken.
Da stechen die Mücken, Und duckt vor den Blitzen
Man kann nicht vorrücken, Und brüllend Geschützen,
Da brüllen Geschütze Und pfeifend Geschossen,
Und zucken die Blitze; Und bäumenden Rossen,
Da pfeifen Geschosse, Im Graben sich nieder,
Und bäumen sich Rosse, Trinkt immer wieder,
Das Wasser ist warm, Das Wasser das warme,
Das Gott sich erbarm ! Daß Gott sich erbarme.
Da zieht man den Graben, Und schläft endlich ein,
Und kann sich nicht laben, Vorbei ist die Pein.
25. 8. 17 Hat es geregnet. Es war gerad nicht angenehm. Habe mir
2 Torflügel über den Graben gelegt u. darunter geschlafen ! 26. 8. abends ab-
gelöst u. dann geschanzt. 28. 8. Patrouille gegangen. 29. 8. 5 Uhr ab ge-
schanzt. 30. 8. Es regnet Bindfäden ! Die 1. Patr. geht um 9 30 Uhr. Ich bleibe
zu Hause. Die 2. um 4 Uhr nach Darguschanka. Ich natürlich mit. Nachdem
wir beobachtet hatten, kehrten wir um 6 Uhr morgens zurück. So gelaufen bin
ich schon lange nicht. Unterwegs fanden wir eine Henne mit Küken (Glucke
m. ) die wir natürlich mitnahmen. 31. 8. Hühnerhof für den Herrn Komp.
führer gemacht. Abends Kartoffeln gebuddelt und Roggen von den Stützpunk-
ten getragen. Und Feldw. Wabnick, Unffz. Rutz, v.d. 9. K. besucht u. Blödorn
getroffen. 1. 9. 17. Von 10 Uhr ab Roggen tragen lassen. Unffz. Stein der
bei der 4. K ist, getroffen. Ein sehr lebhaftes Artilleriefeuer lag auf Dorf
und Stellung. Wir mußten mit unserem Skat aufhören und flüchten.
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...linke Sicht
zu, ohne Feuer zu erhalten ist die Patr. im Garten. Das 1. Gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wieder wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. - Die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem ver-
späteten Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen. 23. 8. 17. Abends
Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17. Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbs-
gedichtete Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
5. Viele Grüße, ach so niedlich,
Sind zu mir gekommen südlich,
Send nun welche nördlich fort
Hoffentlich ist man noch dort !
6. Wunderbar die deutsche Feldpost
Wenn sie manchmal auch so weit ist,
Ist sie stets und gern bereit
Schickt die Grüße meilenweit,-
Drum wenn dieser Gruß erreicht Sie,
Danken Sie es dem Genie,
Das ihn aufnimmt, weitersendet,
So das er bei Ihnen endet !
7. Aus der Mittagsgluht,
Sende ich wohlgemut,
Von den Höhen nieder,
einen Gruß Dir wieder ! _ _
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zu, ohne Feuer zu erhalten ist die patr. im Garten. Das 1. gehöft, das sich
an ein Maisfeld anschließt, angelangt. Es, wie die Gebäude sind frei ! Etwas löst
sich die Spannung, die jeden einzelnen erfaßt hat. In Schützenlinie wird
hingelegt, während die Führer beobachten. Ein kaum hörbares "Marsch !" und
schon huschen die grauen Nachtgestalten über die Lichtung nach dem nächsten
Gehöft. Wiedeer wird beobachtet. Alle Sinne sind gespannt. Kein Laut
hörbar außer einigen Schüssen, die zwischen der Stellung gewechselt werden.
Wohl ist das nächste Gehöft in Sehweite, aber in die Dunkelheit zwischen den
Bäumen kann auch das schärfste Auge nicht dringen u. erkennen. _ die
Bäume als Deckung benutzend wird von einem Gehöft zum anderen vorge-
gangen. Alles frei ! Im vorletzten Gehöft wird die Entdeckung gemacht, daß
es hier wunderbare Birnen gibt. Zuckersüß, alle auf dem Boden liegend.
Schnell die Taschen gefüllt u. nun zum Schluß. Das ganze Dorf frei ! "Kehrt marsch"
Vorsichtig zurück zur Stellung. Um 1 Uhr nachts sitzt jeder an seinem ver-
späteten Nachtmahl und hat über dieses die Patr. vergessen. 23. 8. 17. Abends
Unffz. Pennigsfeld auf Stützpunkt x abgelöst. Die Nacht hindurch geschanzt.
24. 8. 17. Mir die Zeit mit Schreiben vertrieben. Hab an alle Sattickuer selbs-
gedichtete Kartengrüße gesandt, die hier nachfolgen: - Kartengrüße !!!
1. Für freundlichen Gruß,
den herzlichen Dank;
von Ihrem Freunde dem Alten !
Es freut ihn am besten der süße Klang,
daß Satticker Humor stets behalten
2. Mit Wehmut denke heute zurück ich,
nur in Satticken ist man glücklich,
Schüttle dich !
3. Ich war noch nie für Traurigkeit,
Und weniger noch für Sorge,
Drum denk ich gern an frohe Leut
Und wünsche: Goode Morge !
4. Aus dem fernen Schützengraben,
Sollen einen Gruß Sie haben.
Ich denke an Freunde gern u. froh,
Und seh`Sie machen`s ebenso.
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