Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 66
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Lfd. Nr. 16.
Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen
Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.
Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber
von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht
zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen
der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.
Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.
Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen
sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere
Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen
uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne
in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene
Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=
lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen
waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.
Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang
zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem
französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig
fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=
schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt
48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=
lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.
Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit
welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.
Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle
und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am
Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.
Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen
in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.
Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen
von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=
einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war
tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese
Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.
alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=
verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde
besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,
hörte die Artellerie etwas auf.
Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.
Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11
Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden
gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine
Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten
die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.
Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=
ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=
täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen
waren nur vereinzelt erfolgt.
Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch
grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.
Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=
schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere
Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die
ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=
werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.
Forsetzung Blatt 17.
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Lfd. Nr. 16.
Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen
Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.
Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber
von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht
zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen
der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.
Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.
Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen
sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere
Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen
uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne
in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene
Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=
lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen
waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.
Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang
zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem
französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig
fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=
schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt
48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=
lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.
Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit
welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.
Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle
und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am
Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.
Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen
in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.
Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen
von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=
einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war
tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese
Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.
alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=
verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde
besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,
hörte die Artellerie etwas auf.
Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.
Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11
Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden
gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine
Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten
die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.
Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=
ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=
täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen
waren nur vereinzelt erfolgt.
Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch
grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.
Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=
schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere
Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die
ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=
werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.
Forsetzung Blatt 17.
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Lfd. Nr. 16.
Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen
Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.
Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber
von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht
zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen
der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.
Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.
Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen
sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere
Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen
uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne
in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene
Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=
lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen
waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.
Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang
zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem
französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig
fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=
schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt
48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=
lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.
Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit
welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.
Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle
und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am
Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.
Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen
in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.
Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen
von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=
einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war
tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese
Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.
alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=
verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde
besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,
hörte die Artellerie etwas auf.
Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.
Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11
Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden
gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine
Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten
die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.
Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=
ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=
täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen
waren nur vereinzelt erfolgt.
Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch
grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.
Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=
schossen,
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Lfd. Nr. 16.
Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen
Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.
Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber
von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht
zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen
der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.
Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.
Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen
sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere
Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen
uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne
in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene
Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=
lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen
waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.
Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang
zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem
französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig
fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=
schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt
48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=
lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.
Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit
welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.
Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle
und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am
Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.
Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen
in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.
Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen
von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=
einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war
tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese
Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.
alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=
verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde
besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,
hörte die Artellerie etwas auf.
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Lfd. Nr. 16.
Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen
Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.
Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber
von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht
zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen
der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.
Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.
Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen
sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere
Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen
uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne
in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene
Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=
lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen
waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.
Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang
zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem
französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig
fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=
schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt
48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=
lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.
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Chemin des Dames
Location(s)
Story location Chemin des Dames
- ID
- 12911 / 189456
- Contributor
- Uta Marschall-Timm
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