Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 112

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

S. 188

Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


               Kämpfe um Grevillers.


                Erst volle drei Tage nach vollendetem

Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte                 26.II.17

sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingebauten Gewehre

kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

vor Coupe Couile gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

d.h. die Patronen in die Ladestreifen stecken. Um

Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

nur 1000 Patronen tragen konnte so hätten wir also den


S. 189

uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

an, vor allem stiess er an der Strasse vor, dorten boten

die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Ancre Riegels

geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

Einj.[ähriger] Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

gleichen Tage wurde der einzige Feldwebelzugführer -                                         27.II.

Vizefeldrebel Rabolz durch Bauchschuss schwer verwundet, er erhielt

das E.K.I, starb aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

      In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

beim Einrüccken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begannen auch

neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Ancre-

Warlencourt-Leipziger Graben. Unteroffizier Jeschka, obwohl

verwundet, Handgranatensplitter Arm + Gesäss, führte den dortigen

M.G.Zug, und erbat am Nachmittag Ablösung. Unser M.G.

Transcription saved

S. 188

Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


               Kämpfe um Grevillers.


                Erst volle drei Tage nach vollendetem

Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte                 26.II.17

sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingebauten Gewehre

kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

vor Coupe Couile gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

d.h. die Patronen in die Ladestreifen stecken. Um

Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

nur 1000 Patronen tragen konnte so hätten wir also den


S. 189

uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

an, vor allem stiess er an der Strasse vor, dorten boten

die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Ancre Riegels

geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

Einj.[ähriger] Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

gleichen Tage wurde der einzige Feldwebelzugführer -                                         27.II.

Vizefeldrebel Rabolz durch Bauchschuss schwer verwundet, er erhielt

das E.K.I, starb aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

      In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

beim Einrüccken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begannen auch

neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Ancre-

Warlencourt-Leipziger Graben. Unteroffizier Jeschka, obwohl

verwundet, Handgranatensplitter Arm + Gesäss, führte den dortigen

M.G.Zug, und erbat am Nachmittag Ablösung. Unser M.G.


Transcription history
  • April 2, 2017 09:45:13 Rolf Kranz

    S. 188

    Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


                   Kämpfe um Grevillers.


                    Erst volle drei Tage nach vollendetem

    Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte                 26.II.17

    sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingebauten Gewehre

    kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

    vor Coupe Couile gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

    30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

    1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

    d.h. die Patronen in die Ladestreifen stecken. Um

    Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

    Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

    nur 1000 Patronen tragen konnte so hätten wir also den


    S. 189

    uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

    ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

    Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

    Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

    Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

    schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

    an, vor allem stiess er an der Strasse vor, dorten boten

    die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

    Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Ancre Riegels

    geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

    Einj.[ähriger] Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

    wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

    gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

    gleichen Tage wurde der einzige Feldwebelzugführer -                                         27.II.

    Vizefeldrebel Rabolz durch Bauchschuss schwer verwundet, er erhielt

    das E.K.I, starb aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

    Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

          In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

    besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

    beim Einrüccken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

    Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begannen auch

    neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

    Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Ancre-

    Warlencourt-Leipziger Graben. Unteroffizier Jeschka, obwohl

    verwundet, Handgranatensplitter Arm + Gesäss, führte den dortigen

    M.G.Zug, und erbat am Nachmittag Ablösung. Unser M.G.

  • January 24, 2017 18:10:19 Rolf Kranz

    S. 188

    Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


                   Kämpfe um Grevillers


    Erst volle drei Tage nach vollendetem

    Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte

    sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingehauten Gewehhre

    kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

    vor Coupe Coule gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

    30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

    1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

    d.h. die Patronen in die Ladestreiffen stecken. Um

    Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

    Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

    nur 1000 Patronen tragen konnte so hatten wir also den


    S. 189

    uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

    ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

    Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

    Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

    Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

    schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

    an, vor allem stiess er an der Strasse vor, dorten boten

    die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

    Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Ancre Riegels

    geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

    Einj.[ähriger] Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

    wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

    gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

    gleichen Tage [27.II.] wurde der einzige Feldwebelzugführer -

    Vizefeldrebel Rabolz durch Bauchschuss schwer verwundet, er erhielt

    das E.K.I, starb aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

    Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

    In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

    besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

    beim Einrüccken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

    Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begannen auch

    neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

    Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Ancre-

    Warlencourt-Leipziger Graben. Unteroffizier Jeschka, obwohl

    verwundet, Handgranatensplitter Arm + Gesäss, führte den dortigen

    M.G.Zug, und erbat am Nachmittag Ablösung. Unser M.G.


  • December 24, 2016 13:07:40 Corinna Pichler (AUT)

    S. 188

    Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


    Kämpfe um Grevillers

    Erst volle drei Tage nach vollendeten

    Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte

    sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingehauten Gewehhre

    kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

    vor Coupe Coule gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

    30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

    1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

    d.h. die Patronen in die Ladestreiffen stecken. Um

    Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

    Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

    nur 1000 Patronen tragen konnte so hatten wir also den


    S. 189

    uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

    ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

    Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

    Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

    Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

    schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

    an, vor allem stiess er ander Strasse vor, dorten boten

    die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

    Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Aneve Riegels

    geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

    Einz. Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

    wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

    gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

    gleichen Tage [27.II.] wurde der einzige Feldwebelzugführer -

    Vizefeldrebel Rabalz durch Rauchschuss schwer verwundet, er erhielt

    das E.K.I, star aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

    Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

    In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

    besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

    beim einrückken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

    Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begann auch

    neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

    Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Aneve-

    Warlencourt-Leipziger Graben. Unteroffizier Jeschka, abwohl

    verwundet, Handgranatensplitter Arm + Gesäss, führte den dortigen

    M.G.Zug, und erbat am Nachmittag Ablösung. Unser M.G.


  • December 24, 2016 13:06:48 Corinna Pichler (AUT)

    S. 188

    Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


    Kämpfe um Grevillers

    Erst volle drei Tage nach vollendeten

    Rückzug, am 26.II. stiess der Engländer endlich nach, und holte

    sich auch gleich blutige Köpfe. Die nun eingehauten Gewehhre

    kamen schon teilweise zum Schuss, vor allem das an der Strasse

    vor Coupe Coule gelegene, so kam es, dass um Mittag plötzlich

    30.000 Patronen angefordert wurden. Jede der 3 M.G.K. stellte

    1/3 und so musste den ganzen Nachmittag gegurtet werden,

    d.h. die Patronen in die Ladestreiffen stecken. Um

    Mitternacht standen 3 Fahrzeuge bereit, jedes mit 10.000

    Patronen und 10 Trägern dazu, da ein jeder Mann immer

    nur 1000 Patronen tragen konnte so hatten wir also den


    S. 189

    uns bevorstehenden Weg 3 Mal zu machen, aber das Glück

    ward uns hold. Da die Nacht vollkommen ruhig war, - die

    Ruhe vor dem Sturm, - konnten wir bis hart an den

    Lagerplatz, zum M.G. an der Strasse fahren, und hatten nur 20

    Schritt zu gehen, auf diese Weise waren wir um 4.00 morgens

    schon wieder im Quartier. - Aber Tommy griff am Morgen

    an, vor allem stiess er ander Strasse vor, dorten boten

    die Ruinen von Coupe Couile seinem Unternehmen reichlich

    Schutz, die Folge war, dass ein Teil des Aneve Riegels

    geräumt werden musste. Das betreffende M.G. welches ein

    Einz. Unteroffizier + Offizierasperant als Zugführer befehligte hatte 2 Verwundete,

    wurde zur Stellungsaufgabe und Preisgabe, fast der

    gesammten, in Nacht vorgebrachten Munition gezwungen. - Am

    gleichen Tage [27.II.] wurde der einzige Feldwebelzugführer -

    Vizefeldrebel Rabalz durch Rauchschuss schwer verwundet, er erhielt

    das E.K.I, star aber schon bald, ausserdem wurde noch 1

    Mann verwundet, sodass abermals 4 Mann ausfielen.

    In der Nacht vom 27./28. erfolgte dann Ablösung, die 2 M.G.K.

    besetzte den Leipziger Graben und Warlencourt Riegel, schon

    beim einrückken um 4.00 morgens hatten wir 1 Verwundeten

    Gefr. von der Fecht (Oberschenkel). Bald darauf begann auch

    neue Angriffe frisch eingesetzter kanadischer Divisionen. Im

    Verlauf derselben verloren wir den Kreuzungspunkt Aneve-

    Warlencourt-Leipziger Graben


  • December 24, 2016 12:55:30 Corinna Pichler (AUT)

    S. 188

    Foto 95: Die Ruinen von Grevillers - 1917.


    Kämpfe um Grevillers

    Erst rollte


    S. 189


Description

Save description
  • 50.105348||2.811341||

    Grévillers

  • 51.14917321173399||14.993941222412104||

    Görlitz

    ||1
Location(s)
  • Story location Görlitz
  • Document location Grévillers
Login and add location


ID
12796 / 168663
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Artillery
  • Propaganda
  • Recruitment and Conscription
  • Trench Life

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note