Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 46
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S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnels dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aber man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
kauern krumm +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angestekt schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronenkästen auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hüben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken verschleiern die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getöse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Leuchtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnels dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
kauern krumm +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angestekt schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronenkästen auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hüben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken verschleiern die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getöse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Leuchtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
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S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken resselliern die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Leuchtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken ressellieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Leuchtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken ressellieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Bersten, und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte spritzen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
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und speckig, als
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Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
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laufen. Dann
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Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zur Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dorten gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch und höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dorten kommen die dumpfen Schläge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dorten zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, fiebernd
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf Deckung, Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst eins, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
dazwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
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geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
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Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
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gedient hatte.
Tagsüber wartet man
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Und um sich die vom
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und Gliedmassen
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Dunkelheit werden
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dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
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gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer Knall, dem 3, 4 andere
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
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weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
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Stück steinalte
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und speckig, als
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Tagsüber wartet man
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Und um sich die vom
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lahmgelegenen Beine
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laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.Gs. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn,
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
laufen. Dann
mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Tak tak
der M.Gs. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
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eben auf den Abend.
Und um sich die vom
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und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
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mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Leuchtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
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S. 76
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minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
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derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
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Stück steinalte
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und speckig, als
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Tagsüber wartet man
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eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauemn,hämmern +
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu
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mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt, und
man stiert wieder ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
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S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
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dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
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Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
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ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
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Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
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gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
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lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
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mit anbrechender
Dunkelheit werden
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angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
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S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
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Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
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fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
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nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
bauem kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
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Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgend
einer Liebesgabe
gedient hatte.
Tagsüber wartet man
Foto 26: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
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Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
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-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
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Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
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Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
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immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und speckig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einschlag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einsellag zitternden
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem Einsellag dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
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wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
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S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
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dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fielen auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
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und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
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Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
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dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
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wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
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Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
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Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schickten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
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eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
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dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappnell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und sehen uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
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geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
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Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
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Stück steinalte
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Einwickelpapier irgendeiner
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Tagsüber wartet man
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Und um sich die vom
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und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
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dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
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derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
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weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
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ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
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-
S. 75
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mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
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von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
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beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und ... uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, ergeht, gurgelnd und surrend
nach vorn. Drei, vier Sprengpunkte sprechen kurz nebeneinander auf,
und dann folgt Schuss auf Schuss von hieben und drüben. Die
Hölle ist los. Ohrenbetäubend ist das Krachen und Berstem und
weisse Nebelwolken resedieren die Erde, so dass die Leuchtkugeln nur
mühsam mit ihrem Licht hindurchdringen. Immer und immer
steigen gelbe Raketen auf, bis sie nach einer Stunde verschwinden,
langsam ebbt, das Getäse ab, ein Geschütz nach dem andern schweigt,
ebenso die M.Gs, paarmal noch steigen Lichtkugeln häufiger auf,
nochmals hallt heiser ein M.G., dann ist wieder still, bis auf den
immerwährenden Donner von nah und fern, rechts + links, vorn und hinten.
-
S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und ... uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
denn des Nachts stecken die Gewehrschüsse an. Wir sind wieder am
minieren, haben uns warm gearbeitet und wischen uns mit schmutzigen
Händen den Schweiss aus der Stirn. Da, ein scharfer KNall, dem 3, 4 anderer
folgen, und wieder, und wieder, andauernd jetzt. MGs hämmern
derzwischen erst ein, dann zwei, mehrere, das dumpfe Krachen
von Handgranaten ertönt. Mit einem Sprung sind wir am Gewehr, ein
Schwung und es ist auf ..., Patronentasten auf, geladen, tack tack
tack, paar Schuss raus, hoch in die Nacht. Es ist in Ordnung, ...
beobachten wir nach rechts herüber, dortin zucken unaufhörlich Feuergarben
auf, von dortin kommen die dumpfen Schlüge der Wurfgranaten, und
dortin gehen auf paar hundert Meterlänge unaufhörlich
Leuchtkugeln hoch. Eine Rakete hastet hoch ud höher, platzt und lässt
2 gelbe Sterne zu Erde fallen; gleich darauuf noch eine, weiter hinter
wird das Signal wiederholt, noch weiter hinten ebenfalls an 3 Stellen
fast gleichzeitig und paar Sekunden später, krachts im Rücken 3, 4 mal.
Die erste Salve, einer unserer Batterien, er
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S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und ... uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
Und um sich die vom
Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
und Gliedmassen
wieder gelenkig zu laufen.
Denn mit anbrechender
Dunkelheit werden
die Postenlöcher wieder
dichter besetzt und
man stiert weiter ins Dunkle. Beobachet die Lichtkugeln, die
mitunterlang irgend ein Stück Erde beleuchten, und hört aufs Taktak
der M.G. die eingeschossen werden. - Nichts von Besonderheit wird
wahrgenommen. Da plötzlich steigen in schneller Folge mehrere
Leuchtkugeln auf, Schüsse knallen, ein M.G. hämmert. Die Nachbarn
angesteht schiessen auch, andere M.G. fallen ein. Haben sie was
beobachtet, schwerlich, so ists jede Nacht, irgendjemand glaubt etwas
gesehen zu haben und ballert drauf los, andere zum Zeitvertreib mit,
S. 76
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S. 75
So hausten wir Tage und Nächte im Graben, und ... uns
gegenseitig an. Am Tage war das Feuer lebhaft geworden, des
öfteren platzten Schrappell dicht über uns und schiekten ihre
Bleikugeln in den Graben, wo sie in der Wand stecken blieben, oder
auf den Boden rollten, auch Granaten waren paarmal in der Nähe
geplatzt und rissen neue Löcher zu den Alten, und Erdklumpen
fuhren auch bei uns hernieder auf den bei jedem hin ...... dem
Boden. Aller man gewöhnt sich daran.
Man schläft sogar
und liesst irgendein
Stück steinalte
Zeitung, die zerknüllt
und spielig, als
Einwickelpapier irgendeiner
lieber gabe gedient
hatte.
Tagsüber wartet man
Foto: Granateneinschlag
eben auf den Abend.
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Bauern kommen t
lahmgelegenen Beine
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