Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 42

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S. 67

den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

kurz bevor wir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

Lebwohl. Ach wie bald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


S. 68

obgleich er schon seit Wochen rollte.

      Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

      Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


Foto 25: Courcelette


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S. 67

den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

kurz bevor wir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

Lebwohl. Ach wie bald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


S. 68

obgleich er schon seit Wochen rollte.

      Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

      Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


Foto 25: Courcelette



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  • March 26, 2017 21:18:34 Rolf Kranz

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor wir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie bald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

          Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

          Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


    Foto 25: Courcelette


  • March 26, 2017 08:11:29 Rolf Kranz

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor wir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie bald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

              Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


    Foto 25: Courcelette



  • January 13, 2017 23:21:18 Rolf Kranz

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor wir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


    Foto 25: Courcelette



  • December 26, 2016 10:15:12 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


    Foto 25: Courcelette



  • December 26, 2016 10:15:07 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Gerät stand, ein


    Foto 25: Courcelette


  • December 26, 2016 10:14:29 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimmer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwirrenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


    Foto: Courcelette


  • December 26, 2016 10:14:12 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeugte sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwingenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


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  • December 26, 2016 10:11:51 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrappnell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeuge sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwingenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


    Foto: Courcelette


  • December 26, 2016 10:10:52 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damit ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrapperell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeuge sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwingenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


    Foto: Courcelette


  • December 26, 2016 10:09:21 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den Ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damich ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrapperell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeuge sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwingenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


    Foto: Courcelette


  • December 19, 2016 15:32:17 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damich ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrapperell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68

    obgleich er schon seit Wochen rollte.

    Endlich erreichten wir den Gewehrstand, ungläubig vernahm

    die alte Bedienung das Märchen vom Ersatz, und überzeuge sich

    erst, als man mich genügend mit Taschenlampen abgeleuchtet hatte.

    Schnell erfolgte die Übernahme des Gerätes, die Unterrichtung über die Lage

    der Front, und noch schneller verschwanden die mir unbekannten

    Grauen nach einem Händedruck in der dunklen Nacht.

    Ich stand gleich mit Doppelposten, hatte dabei von nichts

    den leisesten Schimer und stierte ins Dunkle zu den auf

    und abschwingenden Leuchtkugeln. Bald wurde es auch heller, und

    ich konnte mich orientieren und auch etwas im Graben umsehen.

    Unser Gewehr hatte ein Erdloch, wo sämmtliches Grät stand, ein


    Foto: Courcelette


  • December 19, 2016 15:27:49 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damich ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrapperell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68


    Foto: Courcelette


  • December 19, 2016 15:27:38 Corinna Pichler (AUT)

    S. 67

    den hohlen Mauern, und ein Splitter rollte über meinen Fuss,

    kurz bevor mir nach 3 1/2 Stunden den Verbandplatz auf dem

    Marktplatz erreichten. Aber was war das für ein Marktplatz, ein

    freier mit Trümmern bedeckter Platz inmitten von

    Häuserresten, die kaum meterhoch über den Erdboden ragten; Hier

    trennten sich die Bedienungen, mein Kamerad Stoch blieb noch

    in Reserve, während mein Gewehr in die 2te Linie sollte. Ein

    Händedruck, und schnell das Versprechen, das der Andere den

    Verwandten melden sollte, wenn etwas passiert, Machs gut -

    Lebwohl. Ach wie mald musste ich mein Versprechen schon einlösen,

    es war der letzte Händedruck. Vier Mann, darunter ich,

    stapften durch den ort, einen äusserst dreckigen Hohlweg hindurch,

    an einem zusammengebrochenen Wagen vorbei, an einer Hecke entlang,

    über ein paar gefällte Bäume hinweg, einen Feldweg hinab.

    Meine Kameraden machten mich auf Anhaltspunkte aufmerksam,

    damich ich lerne mich auch allein zurechtzufinden. Wir

    stolperten über Drähte, immer dem Lichtscheine aufflammender

    Leuchtkugeln entgegen, bis wir an einem Graben kamen.

    Im Gänsemarsch folgten wir dem Graben entlang, der schmal

    und unendlich matschig war. Oft mussten wir stehen bleiben,

    uns an klebrige Wände drücken, um entgegenkommenden

    Mannschaften Platz zu machen. Ab und zu krachte ein

    Schrapperell hoch in der Luft, ansonsten war es ruhig, denn den

    nie aufhörenden monotonen Donner hörten wir kaum

    mehr, es war ja schon 3 Tage her, seit ich ihn zum ersten Mal

    hörte, und er war noch nicht verstummt, verstummte auch nicht,


    S. 68



Description

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    Courcelette

  • 51.14917321173399||14.993941222412104||

    Görlitz

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Location(s)
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ID
12796 / 168593
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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