Revolutions-Tagebuch des Marinewachtmeisters Fritz Fabian von der SMS Kronprinz Wilhelm, item 74
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item 74
Beginn der linken Seite
doch auch diesmal fand man einen
Ausweg, indem angeordnet
wurde, daß vorläufig über der
Kriegsflagge ein roter Wimpel wehen
sollte. Unter dieser Flaggenführung
war das Geschwader auch gegen Abend
in den Hafen eingelaufen.
Zwei oder drei Tage später wurde
bestimmt, daß bei Flaggenparade
sämtliche Schiffe und Fahrzeuge die
Handelsflagge zu setzen haben.
Damit war also zunächst die
leidige Flaggenfrage gelöst, die die
Gemüter bisher ganz ungeheuer
erregt hatte.
So revolutionär das III. G.[eschwader] auch
gehandelt haben mag, es ist doch
trotzalledem [sic] niemals dazu
gekommen, daß auch nur einmal
die rote Flagge an der Gaffel oder
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
am Heck geheißt worden wäre.
Beim Einlaufen in den Kieler Hafen
war uns schon zu Ohren gekommen,
daß der weitaus größte Teil der
Hochseeflotte ausgeliefert werden sollte.
Demzufolge begann[sic] schon in den
nächsten Tagen die Desarmierungen
der Schiffe, die für die Auslieferung
in Frage kamen. Es wurde allerorts
fieberhaft gearbeitet, so daß die Schiffe
zu dem dafür bestimmten Zeitpunkt
ablieferungsbereit waren. Die
gesamte Munition und die Verschlüsse,
auch sonstige wichtige Geheimgeräte
verblieben in Deutschland.
Zu dieser Zeit begann wohl auch
die Blütezeit der Revolutionsgewinnler
und der Großschieber.
So kam dann der 17. November 1918
heran, an welchem Tage die Trauerfahrt
Ende der rechten Seite
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item 74
Beginn der linken Seite
doch auch diesmal fand man einen
Ausweg, indem angeordnet
wurde, daß vorläufig über der
Kriegsflagge ein roter Wimpel wehen
sollte. Unter dieser Flaggenführung
war das Geschwader auch gegen Abend
in den Hafen eingelaufen.
Zwei oder drei Tage später wurde
bestimmt, daß bei Flaggenparade
sämtliche Schiffe und Fahrzeuge die
Handelsflagge zu setzen haben.
Damit war also zunächst die
leidige Flaggenfrage gelöst, die die
Gemüter bisher ganz ungeheuer
erregt hatte.
So revolutionär das III. G.[eschwader] auch
gehandelt haben mag, es ist doch
trotzalledem [sic] niemals dazu
gekommen, daß auch nur einmal
die rote Flagge an der Gaffel oder
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
am Heck geheißt worden wäre.
Beim Einlaufen in den Kieler Hafen
war uns schon zu Ohren gekommen,
daß der weitaus größte Teil der
Hochseeflotte ausgeliefert werden sollte.
Demzufolge begann[sic] schon in den
nächsten Tagen die Desarmierungen
der Schiffe, die für die Auslieferung
in Frage kamen. Es wurde allerorts
fieberhaft gearbeitet, so daß die Schiffe
zu dem dafür bestimmten Zeitpunkt
ablieferungsbereit waren. Die
gesamte Munition und die Verschlüsse,
auch sonstige wichtige Geheimgeräte
verblieben in Deutschland.
Zu dieser Zeit begann wohl auch
die Blütezeit der Revolutionsgewinnler
und der Großschieber.
So kam dann der 17. November 1918
heran, an welchem Tage die Trauerfahrt
Ende der rechten Seite
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Beginn der linken Seite
doch auch diesmal fand man ei-
nen Ausweg, indem angeordnet
wurde, daß vorläufig über der
Kriegsflagge ein roter Wimpel wehen
sollte. Unter dieser Flaggenführung
war das Geschwader auch gegen Abend
in den Hafen eingelaufen.
Zwei oder drei Tage später wurde
bestimmt, daß bei Flaggenparade
sämtliche Schiffe und Fahrzeuge die
Handelsflagge zu setzen haben.
Damit war also zunächst die
leidige Flaggenfrage gelöst, die die
Gemüter bisher ganz ungeheuer er-
regt hatte.
So revolutionär das III. G.[eschwader] auch
gehandelt haben mag, es ist doch
trotzalledem niemals dazu ge-
kommen, daß auch nur einmal
die rote Flagge an der Gaffel oder
Ende der linken Seite
Beginn der rechten Seite
am Heck geheißt worden wäre.
Beim Einlaufen in den Kieler Hafen
war uns schon zu Ohren gekommen,
daß der weitaus größte Teil der Hoch-
seeflotte ausgeliefert werden sollte.
Demzufolge begann schon in den
nächsten Tagen die Desarmierungen
der Schiffe, die für die Auslieferung
in Frage kamen. Es wurde allerorts
fieberhaft gearbeitet, so daß die Schiffe
zu dem dafür bestimmten Zeitpunkt
ablieferungsbereit waren. Die ge-
samte Munition und die Verschlüsse,
auch sonstige wichtige Geheimgeräte
verblieben in Deutschland.
Zu dieser Zeit begann wohl auch
die Blütezeit der Revolutionsge-
winnler und der Großschieber.
So kam dann der 17. November 1918
heran, an welchem Tage die Trauerfahrt
Ende der rechten Seite
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Kiel
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Story location Kiel
- ID
- 12766 / 161530
- Contributor
- Bernd Fabian
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