Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 43
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es hinter uns. Immerfort über
Leichen und zu Brei zerstampften
Leibern. Man hopst wie auf
Gummi. Ich stolpere über einen
in die Höhe gerichteten nackten
Hintern, der Rücken war zum
Teil aufgerissen. Mein immer an
meiner Seite bleibender Freund
Kurras fällt vor einem [sic] der Länge
nach aufgerissenen Rumpf, sieht
einen grinsenden schwarzen Schädels [sic],
der auf den [sic] Bauch des toten
Besitzers liegt. Hinter uns flucht einer,
das [sic] wir nicht schnell genug weiter
kommen. "Was stehen die Hunde
da vorn, renn sie doch um,"
brüllt der Nachfolgende. Aus allem
spricht der selbe Wahnsinn. Ja,
was stehen die 5 Mann da zusammen
an den Fels gelehnt, und
erzählen sich noch lange? --
Sie konnten nicht fort gehen, alle
5 Franzosen waren tot. Sie haben
sich in größter Gefahr eng zusammen
..rechte Seite. 82
gedrückt, und sind durch den Luftdruck
eines schweren einschlagenden
Geschosses so stehend auf der Strecke
geblieben. Jetzt müssen wir wieder
einen Bogen um einen Berg toter
Menschen machen. Verdammt!! Da
hängt einer mit seinem Sturmgepäck
an einem abgerissenen Telefondrath [sic]
und zappelt und schreit. ----
Im Bogen um ihn herum, wer
hatte da Zeit ihm zu helfen, denn
jede Sekunde ist kostbar, ist Leben.
Wir liegen nun am rechten
Hang. Schon seit drei Tagen. Jede
Stunde kostet uns Verwundete ja
selbst Tote. In jeder Nacht hören
wir die Ablösungen und die Essenträger
um den Tod rennen.
Die Minuten der langen Nächte
werden an den Schreien der Verwundeten
gemessen. Schrille Töne
und gedehntes Heulen. Helle Knabenstimmen
der 18-19 jährigen und
tiefe Stimmen mischen sich zwischen
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es hinter uns. Immerfort über
Leichen und zu Brei zerstampften
Leibern. Man hopst wir auf
Gummi. Ich stolpere über einen
in die Höhe gerichteten nackten
Hintern, der Rücken war zum
Teil aufgerissen. Mein immer an
meiner Seite bleibender Freund
Kurras fällt vor einem der Länge
nach aufgerissenen Rumpf, sieht
einen grinsenden schwarzen Schädels,
der auf den Bauch des toten
Besitzers liegt. Hinter uns flucht einer,
das wir nicht schnell genug weiter
kommen. "Was stehen die Hunde
da vorn, renn sie doch um,"
brüllt der Nachfolgende. Aus allem
spricht der selbe Wahnsinn. Ja,
was stehen die 5 Mann da zu-
sammen an den Fels gelehnt, und
erzählen sich noch lange? --
Sie konnten nicht for gehen, alle
5 Franzosen waren tot. Sie haben
sich in größter Gefahr eng zusammen
..rechte Seite. 82
gedrückt, und sind durch den Luft-
druck eines schweren einschlagenden
Geschosses so stehend auf der Strecke
geblieben. Jetzt müssen wir wieder
einen Bogen um einen Berg toter
Menschen machen. Verdammt!! Da
hängt einer mit seinem Sturmge-
päck an einem abgerissenen Telefon-
drath und zappelt und schreit. ----
Im Bogen um ihn herum, wer
hatte da Zeit ih zu helfen, denn
jede Sekunde ist kostbar, ist Le-
ben.
Wir liegen nun am rechten
Hang. Schon seit drei Tagen. Jede
Stunde kostet uns Verwundete ja
selbst Tote. In jeder Nacht hören
wir die Ablösungen und die Essen-
träger um den Tod rennen.
Die Minuten der langen Nächte
werden an den Schreien der Ver-
wundeten gemessen. Schrillt Töne
und gedehntes Heulen. Helle Knaben-
stimmen der 18-19 jährigen und
tiefe Stimmen mischen sich zwischen
Description
Save description- 49.2005307||5.4698714||
Fort Vaux
- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Location(s)
Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Document location Fort Vaux
- ID
- 12558 / 158693
- Contributor
- Günter Reipert
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- Deutsch
- Eesti
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- Western Front
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- Artillery
- Remembrance
- Trench Life
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