Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 44

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 .linke Seite.. 83.

das Trommeln der Geschützte und

das Rattern der Maschinen-Gewehre.

Wir stopfen uns die Ohren zu und

besaufen uns mit Schnaps, den wir massenhaft

bekamen, weißer Schnaps,

wie Pfeffer, aber besoffen wird keiner,

nur gleichgültig. Daneben betet

einer schon eine ganze Weile: -

"Der Engel des Herrn kam zu

Maria", immer wiederholend, ohne

jeden Sinn, --- Wahnsinn. --

Jeden Morgen, wenn es hell wird,

liegen einige Tote im Graben

und über den Graben. Bis zum Abend

sind sie von feindlichen Einschlägen

verscharrt oder zerstückelt oder weit

weg geschleudert.

Die Granaten [sic] deckt  die Toten zu,

hebt sie wieder aus, buddelt  sie

wieder ein, bis nichts mehr übrig

bleibt, spielt Fangeball mit ihnen.


Drüben im T-Werk ist die Ver-

bandsstation, eingerichtet von unserem

Regiment. Die Rote-Kreuz-

 ..rechte Seite. 84.

Flagge schützt die Stätte vor bewußter

Beschießung. Der Weg dorthin

ist für die Verwundeten der Gang

nach Golgatha. Auf den Knien rutschten

sie hin. Viele verbluteten unterwegs,

kniend mit den [sic] Kopf nach

unten. Vielen gaben die Geschosse

kurz vorm rettenden Tor den Gnadenschuß.

Noch lebende [sic] stöhnen unter den

Toten.

Vor dem zerschossenen Steintor des

Verbandsplatzes brennt Gebälk, Tag

und Nacht. Von Zeit zu Zeit treten

zwei Sanitäter heraus, erst vorsichtig

nach einem Einschlag lauernd,

heben dann schnell einen im

Sanitätsraum gestorbenen [sic] an Kopf

und Beinen. --- Eins, zwei, drei --

der Tote fliegt im Bogen ins Feuer.

Man sieht die Kleider brennen, sieht

den Leib faßdick angeschwollen, sieht

ihn platzen und verkohlen und tagelang

verleidet uns der Gestank jedes

Essen.

Wir sind vollständig auseinander

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 .linke Seite.. 83.

das Trommeln der Geschützte und

das Rattern der Maschinen-Gewehre.

Wir stopfen uns die Ohren zu und

besaufen uns mit Schnaps, den wir massenhaft

bekamen, weißer Schnaps,

wie Pfeffer, aber besoffen wird keiner,

nur gleichgültig. Daneben betet

einer schon eine ganze Weile: -

"Der Engel des Herrn kam zu

Maria", immer wiederholend, ohne

jeden Sinn, --- Wahnsinn. --

Jeden Morgen, wenn es hell wird,

liegen einige Tote im Graben

und über den Graben. Bis zum Abend

sind sie von feindlichen Einschlägen

verscharrt oder zerstückelt oder weit

weg geschleudert.

Die Granaten [sic] deckt  die Toten zu,

hebt sie wieder aus, buddelt  sie

wieder ein, bis nichts mehr übrig

bleibt, spielt Fangeball mit ihnen.


Drüben im T-Werk ist die Ver-

bandsstation, eingerichtet von unserem

Regiment. Die Rote-Kreuz-

 ..rechte Seite. 84.

Flagge schützt die Stätte vor bewußter

Beschießung. Der Weg dorthin

ist für die Verwundeten der Gang

nach Golgatha. Auf den Knien rutschten

sie hin. Viele verbluteten unterwegs,

kniend mit den [sic] Kopf nach

unten. Vielen gaben die Geschosse

kurz vorm rettenden Tor den Gnadenschuß.

Noch lebende [sic] stöhnen unter den

Toten.

Vor dem zerschossenen Steintor des

Verbandsplatzes brennt Gebälk, Tag

und Nacht. Von Zeit zu Zeit treten

zwei Sanitäter heraus, erst vorsichtig

nach einem Einschlag lauernd,

heben dann schnell einen im

Sanitätsraum gestorbenen [sic] an Kopf

und Beinen. --- Eins, zwei, drei --

der Tote fliegt im Bogen ins Feuer.

Man sieht die Kleider brennen, sieht

den Leib faßdick angeschwollen, sieht

ihn platzen und verkohlen und tagelang

verleidet uns der Gestank jedes

Essen.

Wir sind vollständig auseinander


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  • June 2, 2018 20:20:11 Beate Jochem

     .linke Seite.. 83.

    das Trommeln der Geschützte und

    das Rattern der Maschinen-Gewehre.

    Wir stopfen uns die Ohren zu und

    besaufen uns mit Schnaps, den wir massenhaft

    bekamen, weißer Schnaps,

    wie Pfeffer, aber besoffen wird keiner,

    nur gleichgültig. Daneben betet

    einer schon eine ganze Weile: -

    "Der Engel des Herrn kam zu

    Maria", immer wiederholend, ohne

    jeden Sinn, --- Wahnsinn. --

    Jeden Morgen, wenn es hell wird,

    liegen einige Tote im Graben

    und über den Graben. Bis zum Abend

    sind sie von feindlichen Einschlägen

    verscharrt oder zerstückelt oder weit

    weg geschleudert.

    Die Granaten [sic] deckt  die Toten zu,

    hebt sie wieder aus, buddelt  sie

    wieder ein, bis nichts mehr übrig

    bleibt, spielt Fangeball mit ihnen.


    Drüben im T-Werk ist die Ver-

    bandsstation, eingerichtet von unserem

    Regiment. Die Rote-Kreuz-

     ..rechte Seite. 84.

    Flagge schützt die Stätte vor bewußter

    Beschießung. Der Weg dorthin

    ist für die Verwundeten der Gang

    nach Golgatha. Auf den Knien rutschten

    sie hin. Viele verbluteten unterwegs,

    kniend mit den [sic] Kopf nach

    unten. Vielen gaben die Geschosse

    kurz vorm rettenden Tor den Gnadenschuß.

    Noch lebende [sic] stöhnen unter den

    Toten.

    Vor dem zerschossenen Steintor des

    Verbandsplatzes brennt Gebälk, Tag

    und Nacht. Von Zeit zu Zeit treten

    zwei Sanitäter heraus, erst vorsichtig

    nach einem Einschlag lauernd,

    heben dann schnell einen im

    Sanitätsraum gestorbenen [sic] an Kopf

    und Beinen. --- Eins, zwei, drei --

    der Tote fliegt im Bogen ins Feuer.

    Man sieht die Kleider brennen, sieht

    den Leib faßdick angeschwollen, sieht

    ihn platzen und verkohlen und tagelang

    verleidet uns der Gestank jedes

    Essen.

    Wir sind vollständig auseinander

  • October 19, 2017 17:50:45 Christian George

     .linke Seite.. 83.

    das Trommeln der Geschützte und

    das Rattern der Maschinen-Gewehre.

    Wir stopfen uns die Ohren zu nd

    besaufen und mit Schnaps, den wir mas.

    senhaft bekamen, weißer Schnaps,

    wie Pfeffer, aber besoffen wird kei-

    ner, nur gleichgültig. Daneben betet

    einer schon eine ganze Weile: -

    "Der Engel des Herrn kam zu

    Maria", immer wiederholend, ohn

    jeden Sinn, --- Wahnsinn. --

    Jeden Morgen, wenn es hell wird,

    liegen einige Tote im Graben

    und über den Graben. Bis zum Abend

    sind sie von feindlichen Einschlägen

    verscharrt oder zerstückelt oder weit

    weg geschleudert.

    Die Granaten deckt die Toten zu,

    hebt sie wieder aus, buddelt sie

    wieder ein, bis nicht mehr übrig

    bleibt, spielt Fangeball mit ihnen.


    Drüben im T-Werk ist die Ver-

    bandsstation, eingerichtet von unse-

    rem Regiment. Die Rote-Kreuz-

     ..rechte Seite. 84.

    Flagge schützt die Stätte vor bewuß-

    ter Beschießung. Der Weg dorthin

    ist für die Verwundeten der Gang

    nach Golgatha. Auf den Knien rutsch-

    ten sie hin. Viele verbluteten unter-

    wegs, kniend mit den Kopf nach

    unten. Vielen gaben die Geschosse

    kurz vorm rettenden Tor den Gnaden-

    schuß. Noch lebende stöhnen unter den

    Toten.

    Vor dem zerschossenen Steintor des

    Verbandsplatzes brennt Gebälk, Tag

    und Nacht. Von Zeit zu Zeit treten

    zwei Sanitäter heraus, erst vor-

    sichtig nach einem Einschlag lauernd,

    heben dann schnell einen im

    Sanitätsraum gestorbenen an Kopf

    und Beinen. --- Eins, zwei, drei --

    der Tote fliegt im Bogen ins Feuer.

    Man sieht die Kleider brennen, sieht

    den Leib faßdick angeschwollen, sieht

    ihn platzen und verkohlen und tage-

    lang verleidet uns der Gestank jedes

    Essen.

    Wir sind vollständig auseinander


  • October 17, 2017 20:27:30 Christian George

     .linke Seite.. 83.

    das Trommeln der Geschützte und

    das Rattern der Maschinen-Gewehre.

    Wir stopfen uns die Ohren zu nd

    besaufen und mit Schnaps, den wir mas.

    senhaft bekamen, weißer Schnaps,

    wie Pfeffer, aber besoffen wird kei-

    ner, nur gleichgültig. Daneben betet

    einer schon eine ganze Weile: -

    "Der Engel des Herrn kam zu

    Maria", immer wiederholend, ohn

    jeden Sinn, --- Wahnsinn. --

    Jeden Morgen, wenn es hell wird,

    liegen einige Tote im Graben

    und über den Graben. Bis zum Abend

    sind sie von feindlichen Einschlägen

    verscharrt oder zerstückelt oder weit

    weg geschleudert.

    Die Granaten deckt die Toten zu,

    hebt sie wieder aus, buddelt sie

    wieder ein, bis nicht mehr übrig

    bleibt, spielt Fangeball mit ihnen.


Description

Save description
  • 49.2005307||5.4698714||

    Fort Vaux

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Fort Vaux
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ID
12558 / 158694
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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