Rudolf and his letters home, item 9
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann schanzen. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach Roye kommen musste.
Es wird nötig werden, dass in der Stellung, in der wir uns jetzt
befinden, es ist dies das Revier der 9. Kompanie, ein Sturmangriff
gemacht wird. added later wird aber von uns nicht mehr ausgeführt. Die Franzmänner werden zu frech. Vorgesternnacht
haben sie, ohne dass es von uns bemerkt wurde einen neuen Laufgraben
angelegt, der nur noch 80 m vom Unteroffiziersposten entfernt ist. Ausser-
dem haben sie einen Graben angelegt, der direkt auf unseren Unteroffi-
ziersposten zugeht und bis auf 50 m an diesen herankommt.
Wenn ich auf Doppelposten bin, kann ich sie drüben sprechen, lachen un und
singen hören. Manchmal rufen sie uns auch Hohnworte zu.
Das Vordringen der Franzosen ist aber nur dadurch möglich, dass sich
unsere Artillerie gar nicht beteiligt. Sie erwiedert das feindliche Feuer nicht
und verhindert auch das schanzen der Franzmänner nicht. Wenn ich hier
etwas zu sagen hätte, würde anders vorgegangen werden. -
Die Patrouille, von der ich Euch, liebe Eltern, schrieb, dass sie abgeschossen wurde,
ist nicht von den Franzosen, sondern von den eigenen Leuten tot geschossen worden.
Wie mir Leute erzählt haben, die schon länger hier sind, ist das schon oft
vorgekommen. Unter solchen Verhältnissen wird man sich hüten, sich als
freiwillige Patrouille zu melden. Ich bin auch gestern Rosenbaum be-
gegnet. Er befindet sich jetzt ein um den anderen Tag bei dem Telephon-
trupp in Andechy.
Möchte Euch noch um Streichhölzer und 2 Batterien bitten.
Grüsse Euch alle In herzlicher Liebe Seid mir aber auch wirklich
nicht böse über diesen Brief!
Rudolf.
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann schanzen. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach Roye kommen musste.
Es wird nötig werden, dass in der Stellung, in der wir uns jetzt
befinden, es ist dies das Revier der 9. Kompanie, ein Sturmangriff
gemacht wird. added later wird aber von uns nicht mehr ausgeführt. Die Franzmänner werden zu frech. Vorgesternnacht
haben sie, ohne dass es von uns bemerkt wurde einen neuen Laufgraben
angelegt, der nur noch 80 m vom Unteroffiziersposten entfernt ist. Ausser-
dem haben sie einen Graben angelegt, der direkt auf unseren Unteroffi-
ziersposten zugeht und bis auf 50 m an diesen herankommt.
Wenn ich auf Doppelposten bin, kann ich sie drüben sprechen, lachen un und
singen hören. Manchmal rufen sie uns auch Hohnworte zu.
Das Vordringen der Franzosen ist aber nur dadurch möglich, dass sich
unsere Artillerie gar nicht beteiligt. Sie erwiedert das feindliche Feuer nicht
und verhindert auch das schanzen der Franzmänner nicht. Wenn ich hier
etwas zu sagen hätte, würde anders vorgegangen werden.
Die Patrouille, von der ich Euch, liebe Eltern, schrieb, dass sie abgeschossen wurde,
ist nicht von den Franzosen, sonder von den eigenen Leuten tot geschossen worden.
Wie mir Leute erzählt haben, die schon länger hier sind, ist das schon oft
vorgekommen. Unter solchen Verhältnissen wird man sich hüten, sich als
freiwillige Patrouille zu melden. Ich bin auch gestern Rosenbaum be-
gegnet. Er befindet sich jetzt ein um den anderen Tag bei dem Telephon-
trupp in Andechy.
Möchte Euch noch um Streichhölzer und 2 Batterien bitten.
Grüsse Euch alle In herzlicher Liebe Seid mir aber auch wirklich
nicht böse über diesen Brief!
Rudolf.
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann schanzen. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach Roye kommen musste.
Es wird nötig werden, dass in der Stellung, in der wir uns jetzt
befinden, es ist dies das Revier der 9. Kompanie, ein Sturmangriff
gemacht wird. added later wird aber von uns nicht mehr ausgeführt. Die Franzmänner werden zu frech. Vorgesternnacht
haben sie, ohne dass es von uns bemerkt wurde einen neuen Laufgraben
angelegt, der nur noch 80 m vom Unteroffiziersposten entfernt ist. Ausser-
dem haben sie einen Graben angelegt, der direkt auf unseren Unteroffi-
ziersposten zugeht und bis auf 50 m an diesen herankommt.
Wenn ich auf Doppelposten bin, kann ich sie drüben sprechen, lachen un und
singen hören. Manchmal rufen sie uns auch Hohnworte zu.
Das Vordringen der Franzosen ist aber nur dadurch möglich, dass sich
unsere Artillerie gar nicht beteiligt. Sie erwiedert das feindliche Feuer nicht
und verhindert auch das schanzen der Franzmänner nicht. Wenn ich hier
etwas zu sagen hätte, würde anders vorgegangen werden.
Die Patrouille, von der ich Euch, liebe Eltern, schrieb, dass sie abgeschossen wurde,
ist nicht von den Franzosen, sonder von den eigenen Leuten tot geschossen worden.
Wie mir Leute erzählt haben, die schon länger hier sind, ist das schon oft
vorgekommen. Unter solchen Verhältnissen wird man sich hüten, sich als
freiwillige Patrouille zu melden. Ich bin auch gestern Rosenbaum be-
gegnet. Er befindet sich jetzt ein um den anderen Tag bei dem Telephon-
trupp in Andechy.
Ich wollte Euch noch um Streichhölzer und 2 Batterien bitten.
Grüsse Euch alle In herzlicher Liebe Seid mir aber auch wirklich
nicht böse über diesen Brief!
Rudolf.
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann
. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach Roye kommen musste.
Es wird nötig werden, dass in der Stellung, in der wir uns jetzt
befinden, es ist dies das Revier der 9. Kompanie, ein Sturmangriff
gemacht wird. added later wird aber von uns nicht mehr ausgeführt. Die Fransmänner werden zu frech. Vorgesternnacht
haben sie, ohne dass es von uns bemerkt wurde einen neuen Laufgraben
angelegt, der nur noch 80 m vom Unteroffiziersposten entfernt ist. Ausser-
dem haben sie einen Graben angelegt, der direkt auf unseren Unteroffi-
ziersposten zugeht und bis auf 50 m an diesen herankommt.
Wenn ich auf Doppelposten bin, kann ich sie drüben sprechen, lachen un und
singen hören. Manchmal rufen sie uns auch Hohnworte zu.
Das Vordringen der Franzosen ist aber nur dadurch möglich, dass sich
unsere Artillerie gar nicht beteiligt. Sie erwiedert das feindliche Feuer nicht
und verhindert auch das
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann
. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach Roye kommen musste.
Es wird nötig werden, dass in der Stellung, in der wir uns jetzt
befinden, es ist dies das Revier der 9. Kompanie, ein Sturmangriff
gemacht wird.
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Liebe Eltern und lieber Oskar!
Jetzt rückt die Zeit immer näher, wo wir die Schützengräben wieder
verlassen und einige Tage "in Ruhe" gehen. Dies "in Ruhe" bedeutet
jedoch nur soviel, dass wir nachts schlafen dürfen. Am Tage müssen
wir auch dann
. Wir sind alle sehr herzlich froh, dass wir
wieder mal einige Nächte ruhen dürfen. Martin ist schon krank
geworden. Seine Nerven sind so herunter, dass er heute in Lazarett
nach
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Roye, France
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- 19904 / 244984
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- Mrs Beryl Eichmann
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