Rudolf and his letters home, item 8

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Andechy, 4. 2. 15. 


Ihr Lieben!


Habe gestern wieder 5 Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

an die 3. Kompanie gesandt hast.

Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche. Schickt mir dies nur, wenn i  ich 

ausdrücklich darum schreibe. Schickt mir auch keine  Wärmeöfchen  m mit 

Kohlen mehr, bis ich darum schreibe. Ihr habt mir gestern auch einen  Kopfschützer

mitgeschickt. Ihr meint es so herzlich gut, liebe Eltern, zu gut, aber ich kan  kann 

ihn mit dem besten Willen nicht tragen. Wenn mich der Feldwebel

damit erwischt, falle ich rein. Wir dürfen uns zwar warm anziehen u  und 

gegen Regen schützen, aber unmilitärisch darf unsere Kleidung nicht

werden. Seid mir nicht böse, liebe Eltern, dass ich dies schreibe, Ihr habts zu

gut gemeint. Ich schreibe es nur, weil mir das viele Geld leid tut. Der

Kopfschützer war nicht billig. Zu feine Sachen können wir nicht gebrauchen.

Der Kopfschützer darf aber auf keinen Fall umkommen. Ich muss ihn

zurücksenden, damit Ihr ihn gegen etwas nützlichers umtauschen könnt.

Solltet Ihr in Zukunft die Absicht haben, etwas aussergewöhnliches zu schicken,

so schreibt es mir erst, ob ich es auch den teuren Ausgaben entsprechend, di  die 

Ihr Euch macht, verwerten kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Kopf-

schützer zu senden. Schickt mir bitte eine Aufklebeadresse mit.

Liebe Eltern! Ich bitte Euch nochmal herzlich darum. Seid mir nicht böse, dass

ich dies schreibe. Ihr meint es so gut, und ich will verhindern, dass Ihr Euch

unnütze Ausgaben in der für Euch so schweren Zeit macht.

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Andechy, 4. 2. 15. 


Ihr Lieben!


Habe gestern wieder 5 Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

an die 3. Kompanie gesandt hast.

Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche. Schickt mir dies nur, wenn i  ich 

ausdrücklich darum schreibe. Schickt mir auch keine  Wärmeöfchen  m mit 

Kohlen mehr, bis ich darum schreibe. Ihr habt mir gestern auch einen  Kopfschützer

mitgeschickt. Ihr meint es so herzlich gut, liebe Eltern, zu gut, aber ich kan  kann 

ihn mit dem besten Willen nicht tragen. Wenn mich der Feldwebel

damit erwischt, falle ich rein. Wir dürfen uns zwar warm anziehen u  und 

gegen Regen schützen, aber unmilitärisch darf unsere Kleidung nicht

werden. Seid mir nicht böse, liebe Eltern, dass ich dies schreibe, Ihr habts zu

gut gemeint. Ich schreibe es nur, weil mir das viele Geld leid tut. Der

Kopfschützer war nicht billig. Zu feine Sachen können wir nicht gebrauchen.

Der Kopfschützer darf aber auf keinen Fall umkommen. Ich muss ihn

zurücksenden, damit Ihr ihn gegen etwas nützlichers umtauschen könnt.

Solltet Ihr in Zukunft die Absicht haben, etwas aussergewöhnliches zu schicken,

so schreibt es mir erst, ob ich es auch den teuren Ausgaben entsprechend, di  die 

Ihr Euch macht, verwerten kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Kopf-

schützer zu senden. Schickt mir bitte eine Aufklebeadresse mit.

Liebe Eltern! Ich bitte Euch nochmal herzlich darum. Seid mir nicht böse, dass

ich dies schreibe. Ihr meint es so gut, und ich will verhindern, dass Ihr Euch

unnütze Ausgaben in der für Euch so schweren Zeit macht.


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  • April 30, 2017 18:36:28 Eva Anna Welles (AUT)

    Andechy, 4. 2. 15. 


    Ihr Lieben!


    Habe gestern wieder 5 Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

    sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

    ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

    wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

    alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

    Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

    an die 3. Kompanie gesandt hast.

    Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

    von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche. Schickt mir dies nur, wenn i  ich 

    ausdrücklich darum schreibe. Schickt mir auch keine  Wärmeöfchen  m mit 

    Kohlen mehr, bis ich darum schreibe. Ihr habt mir gestern auch einen  Kopfschützer

    mitgeschickt. Ihr meint es so herzlich gut, liebe Eltern, zu gut, aber ich kan  kann 

    ihn mit dem besten Willen nicht tragen. Wenn mich der Feldwebel

    damit erwischt, falle ich rein. Wir dürfen uns zwar warm anziehen u  und 

    gegen Regen schützen, aber unmilitärisch darf unsere Kleidung nicht

    werden. Seid mir nicht böse, liebe Eltern, dass ich dies schreibe, Ihr habts zu

    gut gemeint. Ich schreibe es nur, weil mir das viele Geld leid tut. Der

    Kopfschützer war nicht billig. Zu feine Sachen können wir nicht gebrauchen.

    Der Kopfschützer darf aber auf keinen Fall umkommen. Ich muss ihn

    zurücksenden, damit Ihr ihn gegen etwas nützlichers umtauschen könnt.

    Solltet Ihr in Zukunft die Absicht haben, etwas aussergewöhnliches zu schicken,

    so schreibt es mir erst, ob ich es auch den teuren Ausgaben entsprechend, di  die 

    Ihr Euch macht, verwerten kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Kopf-

    schützer zu senden. Schickt mir bitte eine Aufklebeadresse mit.

    Liebe Eltern! Ich bitte Euch nochmal herzlich darum. Seid mir nicht böse, dass

    ich dies schreibe. Ihr meint es so gut, und ich will verhindern, dass Ihr Euch

    unnütze Ausgaben in der für Euch so schweren Zeit macht.

  • April 6, 2017 09:19:53 Monika Buck

    Andechy, 4. 2. 15. 


    Ihr Lieben!


    Habe gestern wieder Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

    sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

    ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

    wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

    alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

    Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

    an die 3. Kompanie gesandt hast.

    Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

    von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche. Schickt mir dies nur, wenn i  ich 

    ausdrücklich darum schreibe. Schickt mir auch keine  Wärmeöfchen  m mit 

    Rollen mehr, bis ich darum schreibe. Ihr habt mir gestern auch einen  Kopfschützer 

    mitgeschickt. Ihr meint es so herzlich gut, liebe Eltern, zu gut, aber ich kan  kann 

    ihn mit dem besten Willen nicht tragen. Wenn mich der Feldwebel

    damit erwischt, falle ich rein. Wir dürfen uns zwar warm anziehen u  und 

    gegen Regen schützen, aber unmilitärisch darf unsere Kleidung nicht

    werden. Seid mir nicht böse, liebe Eltern, dass ich dies schreibe, Ihr habts zu

    gut gemeint. Ich schreibe es nur, weil mir das viele Geld leid tut. Der

    Kopfschützer war nicht billig. Zu feine Sachen können wir nicht bebrauchen.

    Der Kopfschützer darf aber auf keinen Fall umkommen. Ich muss ihn

    zurücksenden, damit Ihr ihn gegen etwas nützlichers umtauschen könnt.

    Solltet Ihr in Zukunft die Absicht haben, etwas aussergewöhnliches zu schicken,

    so schreibt es mir erst, ob ich es auch den teuren Ausgaben entsprechend, di  die 

    Ihr Euch macht, verwerten kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Kopf-

    schützer zu senden. Schickt mir bitte eine Aufklebeadresse mit.

    Liebe Eltern! Ich bitte Euch nochmal herzlich darum. Seid mir nicht böse, dass

    ich dies schreibe. Ihr meint es so gut, und ich will verhindern, dass Ihr Euch

    unnütze Ausgaben in der für Euch so schweren Zeit macht.


  • April 5, 2017 16:45:19 Monika Buck

    Andechy, 4. 2. 15. 


    Ihr Lieben!


    Habe gestern wieder Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

    sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

    ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

    wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

    alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

    Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

    an die 3. Kompanie gesandt hast.

    Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

    von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche. Schickt mir dies nur, wenn i  ich 

    ausdrücklich darum schreibe. Schickt mir auch keine Wärmemissing m mit 

    Rollen mehr, bis ich darum schreibe. Ihr habt mir gestern auch einen  Kopfschützer 

    mitgeschickt. Ihr meint es so herzlich gut, liebe Eltern, zu gut, aber ich kan  kann 

    ihn mit dem besten Willen nicht tragen. Wenn mich der Feldwebel

    damit erwischt, falle ich rein. Wir dürfen uns zwar warm anziehen u  und 

    gegen Regen schützen, aber unmilitärisch darf unsere Kleidung nicht

    werden. Seid mir nicht böse, liebe Eltern, dass ich dies schreibe, Ihr habts zu

    gut gemeint. Ich schreibe es nur, weil mir das viele Geld leid tut. Der

    Kopfschützer war nicht billig. Zu feine Sachen können wir nicht bebrauchen.

    Der Kopfschützer darf aber auf keinen Fall umkommen. Ich muss ihn

    zurücksenden, damit Ihr ihn gegen etwas nützlichers umtauschen könnt.

    Solltet Ihr in Zukunft die Absicht haben, etwas aussergewöhnliches zu schicken,

    so schreibt es mir erst, ob ich es auch den teuren Ausgaben entsprechend, di  die 

    Ihr Euch macht, verwerten kann. Ich hoffe, dass es mir gelingt, den Kopf-

    schützer zu senden. Schickt mir bitte eine Aufklebeadresse mit.

    Liebe Eltern! Ich bitte Euch nochmal herzlich darum. Seid mir nicht böse, dass

    ich dies schreibe. Ihr meint es so gut, und ich will verhindern, dass Ihr Euch

    unnütze Ausgaben in der für Euch so schweren Zeit macht.


  • April 5, 2017 16:14:36 Monika Buck

    Andechy, 4. 2. 15. 


    Ihr Lieben!


    Habe gestern wieder Pakete erhalten und Deinen Brief, lieber Vater

    sowie Deine Karten, liebe Mutter. Es hat keinen Zweck mehr, dass

    ich Euch jedsmal meinen Dank versichere; dass ich Euch dankbar bin,

    wisst Ihr. Ich ersehe an Euren Zeilen, dass Ihr noch im unklaren seid, ob

    alle Pakete angekommen sind. Kann Euch die Versicherung geben, dass alle

    Pakete bisher angekommen sind, auch die Pakete, die Du, liebe Mutter,

    an die 3. Kompanie gesandt hast.

    Ich habe aber eine grosse Bitte, liebe Eltern! Seht fernerhin vom senden

    von Wollwaren ab, ebenso von Wäsche.


Description

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  • 49.714132||2.709715||

    Andechy, France

  • 48.302255||6.173827699999947||

    Villers France

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  • Story location Villers France
  • Document location Andechy, France
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ID
19904 / 244983
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Mrs Beryl Eichmann
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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