Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 52

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52

 linke Seite 

Weihnachten 1914 kennen lernte und lieben , das war eine schöne Zeit. Schön wären auch die Stunden, wenn ich jetzt noch dort wäre und an Deiner Seite zu meiner Arbeitsstätte schreiten könnte. Aber bei den Soldaten ist es, wenn auch nicht immer, so doch ganz schön und gut. Jetzt ist Dein Fritze eben Soldat und dient dem in Not befindlichen Vaterland. Des Soldaten Braut ist sein Gewehr.

    Nicht immer treffen mich, wie Du denkst, Deine so lieben Briefe bei bestem Wohlsein an. Meist hungrig und todmüde.----

 

 rechte Seite 

Was man nicht erlebt, erlebt man noch, einen Deiner letzten Briefe erhielt ich früh oder besser nachts 2 Uhr. Wir kamen vom Marschgefecht zurück. Nachmittags 4 Uhr sind wir und noch die 4. Kompagnie mit ausgerückt. Die 2. Kompagnie machte den Feind. Nach 5 Stunden Marsch in immer dichter werdender Finsternis kamen wir an Feind. Gegen 10 Uhr begann der allgemeine Nachtsturmangriff auf den Bahnhof Reibersdorf. Durch stille friedlich schlafende Dörfer kehrten wir nach stundenlangem endlosen Marsch gegen 2 Uhr nachts nach Zittau zurück. Und da kam die Feldpost und brachte Deinen Brief vom 25. Januar mitten in der

 

   

 

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 linke Seite 

Weihnachten 1914 kennen lernte und lieben , das war eine schöne Zeit. Schön wären auch die Stunden, wenn ich jetzt noch dort wäre und an Deiner Seite zu meiner Arbeitsstätte schreiten könnte. Aber bei den Soldaten ist es, wenn auch nicht immer, so doch ganz schön und gut. Jetzt ist Dein Fritze eben Soldat und dient dem in Not befindlichen Vaterland. Des Soldaten Braut ist sein Gewehr.

    Nicht immer treffen mich, wie Du denkst, Deine so lieben Briefe bei bestem Wohlsein an. Meist hungrig und todmüde.----

 

 rechte Seite 

Was man nicht erlebt, erlebt man noch, einen Deiner letzten Briefe erhielt ich früh oder besser nachts 2 Uhr. Wir kamen vom Marschgefecht zurück. Nachmittags 4 Uhr sind wir und noch die 4. Kompagnie mit ausgerückt. Die 2. Kompagnie machte den Feind. Nach 5 Stunden Marsch in immer dichter werdender Finsternis kamen wir an Feind. Gegen 10 Uhr begann der allgemeine Nachtsturmangriff auf den Bahnhof Reibersdorf. Durch stille friedlich schlafende Dörfer kehrten wir nach stundenlangem endlosen Marsch gegen 2 Uhr nachts nach Zittau zurück. Und da kam die Feldpost und brachte Deinen Brief vom 25. Januar mitten in der

 

   

 

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    Annaberg-Buchholz

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  • Story location Annaberg-Buchholz
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ID
1968 / 23795
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Reinhard Nestler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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