Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 118
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter der Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
an Stelle des nicht erzwingbaren Durchbruchs die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Roye eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Ancre die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidiger dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam vorarbeitete. Ein stückweises
Aufgeben dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Verteidiger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nachgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberläufe des Ancre
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstigere
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
S. 201
grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte in zwei
Abschnitten. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandcourt. Der Feind beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gräben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
Unternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Februar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feinde hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch unstetiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feinde völlig verborgen.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften bezogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren nach vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhuten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgabe, die Zurückverlegung unserer Front
zu verschleiern und das feindliche Nachdrängen aufzuhalten, so
glänzend gelöst, dass es dem Feind länger als eine Woche unmöglich
geworden ist, die beabsichtigte Linie unsereres Widerstandes zu erkennen.
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter der Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
an Stelle des nicht erzwingbaren Durchbruchs die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Reye eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Ancre die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidiger dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam vorarbeitete. Ein stückweises
Aufgeben dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Verteidiger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nachgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberläufe des Ancre
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstigere
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
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grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte in zwei
Abschnitten. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandcourt. Der Feind beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gräben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
Unternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Februar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feinde hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch unstetiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feinde völlig verborgen.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften bezogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren nach vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhuten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgabe, die Zurückverlegung unserer Front
zu verschleiern und das feindliche Nachdrängen aufzuhalten, so
glänzend gelöst, dass es dem Feind länger als eine Woche unmöglich
geworden ist, die beabsichtigte Linie unsereres Widerstandes zu erkennen.
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter der Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
an Stelle des nicht erzwingbaren Durchbruchs die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Reye eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Ancre die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam vorarbeitete. Ein stückweises
Aufgeben dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Verteidiger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nachgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberläufe des Ancre
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstigere
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
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grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte in zwei
Abschnitten. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandcourt. Der Feind beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gräben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
Unternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Februar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feinde hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch unstetiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feinde völlig verborgen.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften bezogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren nach vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhuten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgabe, die Zurückverlegung unserer Front
zu verschleiern und das feindliche Nachdrängen aufzuhalten, so
glänzend gelöst, dass es dem Feind länger als eine Woche unmöglich
geworden ist, die beabsichtigte Linie unsereres Widerstandes zu erkennen.
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
am Stelle des nicht erzwingbaren Durchbrucks die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Rege eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Aneve die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam verarbeitete. Ein stückweises
Aufgehen dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Vertediger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nochgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberlaufe des Anove
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstger
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
S. 201
grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte zwei
Abschnitte. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandecourt. Der Fein beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gruben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
UNternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Feruar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feine hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch umsichtiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feine völlig verborgenn.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften berogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren noch vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhüten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgabe, die Zurückverlegung unserer Front
zu verschleiern und das feindliche Nachdrängen aufzuhalten, so
glänzend gelöst, dass es dem Feind länger als eine Woche unmöglich
geworden ist, die beabsichtigte Linie unsereres Widerstandes zu erkennen.
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S. 200
war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
am Stelle des nicht erzwingbaren Durchbrucks die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Rege eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Aneve die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam verarbeitete. Ein stückweises
Aufgehen dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Vertediger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nochgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberlaufe des Anove
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstger
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
S. 201
grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte zwei
Abschnitte. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandecourt. Der Fein beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gruben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
UNternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Feruar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feine hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch umsichtiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feine völlig verborgenn.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften berogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren noch vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhüten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgabe, die Zurückverlegung unserer Front
zu verschleiern und das feindliche Nachdrängen aufzuhalten, so
glänzend gelöst, dass es dem Feind länger als eine Woche unmöglich
geworden ist, die beabsichtigte Linie unserers Widerstandes zu erkennen.
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
am Stelle des nicht erzwingbaren Durchbrucks die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Rege eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Aneve die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam verarbeitete. Ein stückweises
Aufgehen dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Vertediger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nochgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberlaufe des Anove
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstger
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
S. 201
grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte zwei
Abschnitte. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
4. zum 5. Februar erfolgte Aufgabe von Grandecourt. Der Fein beschoss
diesen Ort noch mehrere Tage, nachdem unsere Truppen ihn
verlassen hatten, und verlegte erst 10 Tage später seine Gruben an den
nordöstlichen Rand der Dorfstätte in der Richtung auf Miraumont.
Den zweiten Teil unserer Frontverlegung bildete eine einheitliche
UNternehmung, die nach einem bis in alle Einzelheiten
durchgehaltenen Plan in den Tagen von 10. bis 23. Feruar durchgeführt
wurde, und in jeder Hinsicht den planmässig festgelegten Verlauf
genommen hat. Alles, was dem Feine hätte von Nutzen sein
können, war vorher zurückgeschafft oder zerstört worden. Alle diese
Arbeiten und Bewegungen wurden durch umsichtiges Wetter
unterstützt und blieben so dem Feine völlig verborgenn.
Die verlassenen Stellungen und das zwischen ihr und der
nunmehr von den Hauptkräften berogenen neuen Verteidigungslinien
gelegene Gelände waren noch vorher festgelegtem Plane mit
Postenzügen und Nachhüten besetzt worden. Diese zurückgelassenen
Abteilungen haben ihre Aufgab, die
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war völlig gescheitert.
Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
am Stelle des nicht erzwingbaren Durchbrucks die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Rege eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Aneve die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam verarbeitete. Ein stückweises
Aufgehen dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Vertediger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nochgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberlaufe des Anove
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstger
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschiessung völlig
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grundlos gewordene Gelände des Bachgrundes.
Die Zurückverlegung unserer Verteidigung in die Reservestellung ist
nunmehr zum erwünschten Abschluss gekommen. Sie erfolgte zwei
Abschnitte. Beide Male ist unser Zurückgehen vom Feinde nicht
erkannt und deshalb nicht gestört worden.
Der erste Schritt in dieser Richtung war die in der Nacht vom
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Trotzdem war man sich auf deutscher Seite darüber völlig klar,
dass der Feind die Kampfhandlungen an der Somme keineswegs als
aufgegeben betrachtete. Lediglich das ungünstige Wetter Monate
Dezember und Januar hatten seinen Anstrengungen ein vorläufiges Ende
bereitet. Immerhin hatten die zähen Bemühungen des Feindes,
am Stelle des nicht erzwingbaren Durchbrucks die allmähliche
Zurückdrängung unserer Front zu erzielen, die Folge gehabt, dass unser
zum Beginn des Stellungskrieges entstandene Linie zwischen Arras und
Rege eine starke Einbuchtung erlitten hatte. Besonders empfindlich
machte sich das an jener Ecke geltend, wo nördlich Albert der Lauf der
Aneve die beiderseitigen Stellungen durchschnitt. Hier sprang die
deutsche Linie mit einer scharfen Zacke in das in Feindeshand
befindliche Gebiet vor, und die Verteidigen dieser Zacke sahen sich
beim Wiederaufleben der Kämpfe einem von drei Seiten
umschliessenden Feuer ausgesetzt, das den Mitte Januar einsetzenden
Teilrotationen des Feindes wirksam verarbeitete. Ein stückweises
Aufgehen dieser Ecke schien zweckmässig, um dem Vertediger den Zwang
zu ersparen, unverhältnismässig hohe Opfer an die Behauptung einer
erst ungünstig, dann nochgerade unhaltbar gewordenen Stellung zu
setzen. Dieser Entschluss wurde dadurch erleichtert, dass sich hinter
der vordesten von uns gehaltenen Linie ein wohlausgebaute
Reservestellung befand, welche die beiden sumpfigen Oberlaufe des Anove
Baches vor unserer Front lässt und dadurch wesentlich günstger
Geländeverhältnisse für Ausbau und Festhaltung der Stellungen
bietet, als das verschlammte und durch monatelange Beschussung völlig
S. 201
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S. 200
war völlig gescheitert.
S. 201
Description
Save description- 50.080847||2.709039||
Grandcourt
- 50.092719||2.730405||
Miraumont
- 50.291002||2.777535||
Arras
- 49.697797||2.788831||
Roye
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
Location(s)
Story location Görlitz
Document location Grandcourt
-
Additional document location Miraumont
-
Additional document location Arras
-
Additional document location Roye
- ID
- 12796 / 168669
- Contributor
- Heike Knothe
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Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Artillery
- Propaganda
- Recruitment and Conscription
- Trench Life
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