Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 66

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Lfd. Nr. 16.

Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

hörte die Artellerie etwas auf.


Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.

Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11

Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden

gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine

Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten

die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.

Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=

ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=

täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen

waren nur vereinzelt erfolgt.


Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch

grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.

Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=

schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere

Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die

ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=

werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.


Forsetzung Blatt 17.


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Lfd. Nr. 16.

Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

hörte die Artellerie etwas auf.


Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.

Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11

Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden

gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine

Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten

die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.

Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=

ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=

täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen

waren nur vereinzelt erfolgt.


Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch

grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.

Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=

schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere

Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die

ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=

werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.


Forsetzung Blatt 17.



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  • October 21, 2018 17:12:10 Sarika Jain

    Lfd. Nr. 16.

    Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

    Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


    Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

    von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

    zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

    der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

    Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

    Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

    sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

    Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

    uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

    in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

    Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

    lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

    waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


    Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

    zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

    französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

    fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

    schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

    48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

    lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

    Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

    welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

    Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

    und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

    Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


    Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

    in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

    Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

    von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

    einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

    tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

    Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

    alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

    verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

    besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

    hörte die Artellerie etwas auf.


    Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.

    Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11

    Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden

    gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine

    Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten

    die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.

    Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=

    ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=

    täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen

    waren nur vereinzelt erfolgt.


    Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch

    grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.

    Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=

    schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere

    Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die

    ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=

    werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.


    Forsetzung Blatt 17.


  • October 21, 2018 17:11:45 Sarika Jain

    Lfd. Nr. 16.

    Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

    Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


    Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

    von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

    zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

    der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

    Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

    Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

    sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

    Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

    uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

    in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

    Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

    lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

    waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


    Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

    zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

    französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

    fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

    schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

    48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

    lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

    Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

    welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

    Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

    und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

    Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


    Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

    in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

    Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

    von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

    einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

    tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

    Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

    alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

    verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

    besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

    hörte die Artellerie etwas auf.


    Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.

    Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11

    Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden

    gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine

    Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten

    die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.

    Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=

    ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=

    täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen

    waren nur vereinzelt erfolgt.


    Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch

    grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.

    Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=

    schossen, unser vieles Bleikabel hatte wenig zweck gehabt. Unsere

    Vermutung von früher hatte sich bestätigt, wir hatten nur die

    ganze Gegend mit unseren Gräben markiert und mit einer bewunderns=

    werten Genauigkeit wurde diese von den Franzosen beschossen.


    Forsetzung Blatt 17.







  • October 21, 2018 17:10:06 Sarika Jain

    Lfd. Nr. 16.

    Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

    Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


    Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

    von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

    zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

    der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

    Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

    Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

    sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

    Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

    uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

    in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

    Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

    lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

    waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


    Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

    zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

    französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

    fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

    schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

    48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

    lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

    Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

    welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

    Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

    und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

    Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


    Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

    in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

    Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

    von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

    einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

    tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

    Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

    alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

    verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

    besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

    hörte die Artellerie etwas auf.


    Gegen morgen des 7. 4. fing die Schiesserei wieder an.

    Sämtliche Ortschaften lagen wieder unter heftigen Feuer. Um 11

    Uhr nachts wurde unsere Station in Monthenault dem Erdboden

    gleichgemacht. Von nun an gab es keine Ruhe mehr, nicht eine

    Minute verstummte die Schiesserei. Am ostermorgen verstärkten

    die Franzosen ihr Artelleriefeuer noch weit in das hintergelände.

    Mit schwersten Kaliber wurde geschossen. Auch unsere Höhle in Col=

    ligis erhielt am Ostermorgen mehrere schwere Treffer. Die Sani=

    täter hatten reichlich Arbeit. Angriffe auf die Grabenstellungen

    waren nur vereinzelt erfolgt.


    Die grossen Kessel der Zuckerfabrik wurden durch

    grosse feindlliche Minensprengungen in das Tal geschleudert.

    Schon am ostermorgen waren unsere sämtlichen Leitungen zer=

    schossen,







  • October 21, 2018 17:06:03 Sarika Jain

    Lfd. Nr. 16.

    Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

    Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


    Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

    von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

    zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

    der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

    Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

    Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

    sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

    Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

    uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

    in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

    Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

    lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

    waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


    Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

    zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

    französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

    fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

    schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

    48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

    lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.

    Planmässig wurden unsere Kabelgräben unter Feuer genommen. Mit

    welcher Genauigkeit der Franzose schoss, war zu bewundern.

    Sämtliche Strassenkreuzungen, die Tunnelausgänge bei Bovelle

    und Cerny lagen unter ständigem Feuer. Unsere 21 cm. Mörser am

    Negerlager wurden gegen Abend auch zum Schweigen gebracht.


    Die Dörfer Pany, Courticon und Chamouille standen

    in hellen Flammen und waren dem Erdboden ziemlich gleichgemacht.

    Als wir am Abend durch Chamouille gingen, wurde ein Bagagewagen

    von einem Volltreffer getroffen. Das Pferd wurde vollständig aus=

    einandergeriessen und neben ihm lag ein kleines Fohlen, we war

    tragend gewesen. Wir gewöhnten uns nun langsam wieder an diese

    Bilder. Der Sanitätsdienst arbeitete hier besser als an der Somme.

    alle Toten und Verwundeten wurden nach dem Haupt=

    verbandsplatz geschaft. Viele zerschossene Wagen und tote Pferde

    besäten die Gegend. Als gegen Abend herftiges Regenwetter einsezte,

    hörte die Artellerie etwas auf.









  • October 21, 2018 16:59:41 Sarika Jain

    Lfd. Nr. 16.

    Waschen war jezt nicht mehr zu denken. einen grossen

    Teil von Möbeln schafften wir in die Höhle von Colligis.


    Die Zeit fing an kritisch zu werden. Gegenüber

    von uns laf noch eine grosse Höhle, in diese zogen in der Nacht

    zum 13.3. ein ganzen Regiment Infanterie ein. Die Munitionskolonnen

    der Artellerie fuhren unaufhörlich. Wir lagen alle in Alarm.

    Wir wurden alle reichlich mit Patronen und Handgranaten versehen.

    Von nun an war erhöhte Kampfbreitschaft, die Franzosen schossen

    sich mit Hilfe ihrer flieger auf bestimmte Punkte ein. Unsere

    Artellerie begann nun auch langsam aus sich heraus zu gehen

    uns sich auf die französischen Stellungen einzuschiessen. Vorne

    in den Gräben war bis jezt noch einigernmassen Ruhe. Einzelene

    Schusse auf bestimmte Punkteund ab und zu eimal kleine Patroul=

    lenverstösse. So verging die Zeit bis zum 5.4. In riesigen Mengen

    waren Munition und Reserven von Kriegsgerät herangeschaft worden.


    Am 6.4. fing die Offensive hier langsam ihren Anfang

    zu nehmen. Als der Nebel verschwunden war, konnten wir in dem

    französischen abschnitt 27 Fesselballone zählen. Gleich-zeitig

    fing die feindliche französische Artellerie mit schweren Ge=

    schützen an die Gegend zu belegen. Die Chaumont Ferme erhielt

    48 Schüsse und musste unmittelbar geräumt werden. Unsere Stel=

    lung Zuckerfabrik Cerny lagen den ganzen Tag unter Feuer.





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    Chemin des Dames

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ID
12911 / 189456
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Uta Marschall-Timm
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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