Maschinist Johannes Glatzel - Bericht , item 1
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Das Schickal des Zeppelin V (LZ 20) und die Geschichte des Unter-
Maschinisten Johannes Glatzel
...linksbündig ein Porträtfoto von Johannes Goerg Glatzel
...rechtsbündig des Fotos beginnt nachstehender Text:
Johannes Georg Glatzel wurde am
03.05.1891 als Sohn von Johann und
Martha Glatzel, geb. Heckel in
Grudschütz (später Gruden) Krs.
Oppeln/Oberschlesien geboren. Über
seine Schulzeit ist nichts bekannt. Nach
der Schule absolvierte er eine
Ausbildung zum Maschinenschlosser.
Am 10.10.1909 trat er seinen Dienst
beim Militär an. Ob er zuerst eine
normale militärische Grundausbildung
erhielt oder direkt einem Luftschiffer-
Bataillon zugeordnet wurde, konnte ich
leider nicht ermitteln. Es war auch nicht
festzustellen, wo er zu Beginn seiner
Militärzeit stationiert war. Die
eigentliche Geschichte von Hans (so
wurde er von allen genannt) Glatzel als
Zeppelinfahrer beginnt im August
1914. In dieser Zeit gehörte er zur
Besatzung des Zeppelins Z V (LZ 20)
unter dem Kommando von Hauptmann
Grüner. Der 1. Weltkrieg hatte gerade
begonnen und man versuchte auch
Zeppeline zu kriegerischen Zwecken
einzusetzen. Diese Entscheidung
der obersten militärischen Führung war
äußerst fragwürdig. Die Ausbildung
der Besatzungen war bei der geringen
Anzahl der unter kriegsmäßigen
Verhältnissen unternommenen Fahrten
noch nicht abgeschlossen. Die Kommandanten mussten ihr Personal teilweise selbst ausbilden.
Ständig traten technische Schwierigkeiten auf. Das größte Problem war die geringe Steighöhe
der Zeppeline von 2000 bis 2400m. Dies machte die Luftschiffe nur bedingt für Kriegseinsätze
brauchbar, da diese Höhe nicht annähernd ausreichte, um die Zeppeline dem Wirkungsbereich der
Artillerie bzw. dem MG-Feuer zu entziehen. Trotzdem flogen die Luftschiffe ihre äußerst
gefährlichen Einsätze. Der Z V, der zunächst der Obersten Heeresleitung, dann dem Gouvernement
Posen unterstand, wurde dazu verwendet, auf nächtlichen Fahrten am 7./8., 10./11. und 11./12. August
1914, die Gegend von Wloclawek, Plock, Kutno und Lodz (im heutigen Polen) zu erkunden,
Flugblätter abzuwerfen sowie Zugverkehr und Truppenausladungen festzustellen. Er wurde dabei
durch Inf. - und MG.-Feuer, aber auch durch versehentlichen eigenen Beschuss, beschädigt. Am 22.
August 1914 erfolgte eine Tagesfahrt im Raum Thorn.. Bei dieser Aufklärungsfahrt konnten
russische Truppenbewegungen in der Gegend von Nowo Georgiensk festgestellt werden. Am
25.August 1914, bei einer weiteren
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Johannes Georg Glatzel wurde am 03.05.1891 als Sohn von Johann und Martha Glatzel, geb. Heckel in Grudschütz (später Gruden) Krs. Oppeln/Oberschlesien geboren. Über seine Schulzeit ist nichts bekannt. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Am 10.10.1909 trat er seinen Dienst beim Militär an. Ob er zuerst eine normale militärische Grundausbildung erhielt oder direkt einem Luftschiffer-Bataillon zugeordnet wurde, konnte ich leider nicht ermitteln. Es war auch nicht festzustellen, wo er zu Beginn seiner Militärzeit stationiert war. Die eigentliche Geschichte von Hans (so wurde er von allen gennant) Glatzel als Zeppelinfahrer beginnt im August 1914. In dieser Zeit gehörte er zur Besatzung des Zeppelins Z V (LZ 20) unter dem Kommando von Hauptmann Grüner. Der 1. Weltkrieg hatte gerade begonnen und man versuchte auch Zeppeline zu kriegerischen Zwecken einzusetzen. Diese Entscheidung
der obersten militärischen Führung war äußerst fragwürdig. Die Ausbildung der Besatzungen war bei der geringen Anzahl der unter kriegsmäßigen Verhältnissen unternommenen Fahrten noch nicht abgeschlossen. Die Kommandanten mussten ihr Personal teilweise selbst ausbilden. Ständig traten technische Schwierigkeiten auf. Das größte Problem war die geringe Steighöhe der Zeppeline von 2000 bis 2400m. Dies machte die Luftschiffe nur bedingt für Kriegseinsätze brauchbar, da diese Höhe nicht annähernd ausreichte, um die Zeppeline dem Wirkungsbereich der Artillerie bzw. dem MG-Feuer zu entziehen. Trotzdem flogen die Luftschiffe ihre äußerst gefährlichen Einsätze. Der Z V, der zunächst der Obersten Heeresleitung, dann dem Gouvernement Posen unterstand, wurde dazu verwendet, auf nächtlichen Fahrten am 7./8., 10./11. und 11./12. August 1914, die Gegend von Wloclawek, Plock, Kutno und Lodz (im heutigen Polen) zu erkunden, Flugblätter abzuwerfen sowie Zugverkehr und Truppenausladungen festzustellen
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- 885 / 5301
- Contributor
- Wenzel, Eberhard
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- Eastern Front
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