Feldpostbriefe und Feldpostkarten von Hauptmann Eugen Hahn aus Bösingen, item 137
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28.1.18 <Fragment> Bei mir haben die letzten Tage auch einige Änderungen oder Abwechs-lungen dienstlicher und persönlicher Art in Aussicht gestellt. Ich bin von 4.-11. Febr. auf dem Schießplatz Wahn bei Köln zu einem Generalskurs in Artilleriesachen kommandiert. Wenn alles klappt, will ich am I. Febr. hier abreisen. um auf der Fahrt nach Stuttgart oder Stuttgart - Köln zunächst Hermann zu besuchen. Hedwig wird sehr wahrscheinlich mit mir nach Köln fahren, damit wir die Tage dort beisammen sind. Sie hat zwar seit einigen Tagen anscheinend rheumatische Schmerzen in einem Fuß. aber wir hoffen, dass sich das allmählich wieder be-hebt. Wenn ich dann Mitte Febr. wieder zurückkomme, geht es wohl gleich mit ändern Kur-sen hier weiter. Es wird allenthalben mit Hochdruck gearbeitet. - Dann beginnt sich auch mein Wohnungsdunkel etwas zu lichten. Ich konnte im Hause neben Tante Martha 2 Zimmer bekommen und habe deshalb dem Schwarzkopf auf l.März gekündigt. Meine Ludw. Möbel werden also im Laufe des Monats Febr. nach Stuttg. kommen und in der Heidehofstr,19 ver-staut werden. So sind dann meine Sachen unter Hedwigs Aufsicht und außerdem hätten wir dann das erste ganz eigene eingerichtete Zimmer für Urlaubszeilen. Damit, wohin ich im Frieden, falls der überhaupt noch ausbrechen sollte, dann komme, hat diese Wohnungsent-scheidung nichts zu tun. Dann ist es auch möglich, dass im Laufe dieses Jahres vielleicht doch irgend etwas von unserer Möbelaussteuer angeschafft werden kann.. So entfallt leider auch für Tante Colle die Möglichkeit, Möbel von ihr in der Keplerstraßenwohnung aufstellen zu können. Eine andre Frage ist die. ob sie so großen Werl auf die oder eines der Zimmer legi, um es extra noch mieten zu wollen. Aber das glaube ich wohl kaum.
Der I. Trudel und Emst noch nachträglich herzlichen Glückwunsch zu ihrem einjährigen Hochzeitsjubiläum. Ich konnte an unsrem Verlobungstag mit Hedwig in Stuttgart zusammen sein und habe mich arg über diesen schönen Tag gefreut. - Die Ulmer Magdlrage ist ja nun restlos geklärt, ich habe ja Mutter schon auf ihren ersten Brief geantwortet und möchte hier nur den Wunsch wiederholen, dass die I. Mutter sich vielleicht zu samstags eine Lauffrau nimmt, die die gröberen Arbeiten tut. Aber das möchte ich auch noch mal betonen, dass die Stunden im Ulmer Elternhaus wunderschön und gemütlich waren und ich habe bloß den Wunsch, dass wir uns alle in Ulm im Laufe dieses Jahres - dann hoffentlich Vater und Her-mann ganz genesen - froh Wiedersehen dürfen. Und dann will ich Dir was sagen, was Dein Mutterherz sicher befriedigt, dass über meine letzten Urlaubstage Mutter Fischer in Stuttgart meine gesamte, in geradezu desolatem Zustand sich befindende Kriegswäsche gewaschen, geflickt und gebügelt hat. dass also deshalb der Krieg noch mal 4 Jahre dauern könnte und dabei waren Socken, die schienen von Negerinnen mit Steinwerkzeugen gestopft zu sein. -Wenn dann Tante Colle im Säuferinnenheim in Korntal ist. will ich die auch besuchen, aber erst, wenn das Heim nüchtern ist! -Nun lebt wohl. Ich grüße Euch alle herzlich. Eugen
25 2 18 Liebe Eltern! Vielen herzlichen Dank für Vaters I. Brief vom 22. Die Gepäcks-äche von Hermann war schon geregelt, als ich hierher zurückkam und mich darnach erkundig-te Beim Regiment ist kein Gepäck mehr. Hermann hat scheints alles nach Mergentheim ge-schickt ich schrieb ihm hierüber, habe jedoch noch keine Antwort bekommen. Die 300 Mark für eine Schreibmaschine schicke ich ihm dieser Tage. Auch möchte ich noch nachher an Stabsarzt Happich schreiben und werde seine Antwort Euch dann schicken. Dass es dem I. Vater so ordentlich geht, ist ja sehr erfreulich. Nun soll Frühjahr und Sonne noch das Ihrige tun dass die alte Lebensfrische wieder zurückkehrt in früherem Umfang. So könnt Ihr doch endlich den Pensionsstand richtig genießen. Ein Ziel, das uns Geschwistern für Euch ja schon lange vorschwebte. - Für mich vollzieht sich dieser Tage der Umzug von Ludwigsburg nach Stuttgart Am 27 Packen in L.. am 28 Auspacken in St. Heidchofstr.19. Die Keplerstraße hat somit ausgedient. Tante Colle zieht wohl auch dieser Tage. Von Helle kam vorgestern ein
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Bösingen
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- Sibylle Schreiber
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