Kriegstagebuch von Walther Huth, item 62

• March 17, 2017 22:10:52 Rolf Kranz

   ... linke Seite
  

  wieder eingebuddelt. Fähnrich Aue fiel beim Sturm,
  

  Querschläger Stirn. Abends Unterkunft in einer
  

  Scheune. Am Morgen sollten wir stürmen.
  

  13.VIII.  Der Feind war über Nacht auf der ganzen
  

  Linie ausgekniffen. Wir drangen langsam, aber
  

  stetig vor, zuerst bis Karmitri-Stare. Dort vertrieb
  

  Artillerie den Feind aus seiner Vorstellung.
  

  Vorstoß über die Eisenbahn hinaus auf einen
  

  Wald. Starke feindliche Stellung hinter Giralgi,
  

  hartnäckiges Gefecht. In der Dunkelheit vorgearbeitet.
  

  Wir bekamen wahnsinniges Feuer.
  

  Borwes verwundet.
  

  14.VIII.  Wir saßen in einer nachts geschaffenen Stellung.

  Meißner beim Essenholen. Schreckschuß beim Sturm.
  

  Nachmittags 4 Uhr Sturm auf feindliche Höhen-
  

  stellung in der Richtung auf Michalo. Dort
  

  lagerten wir die Nacht auf dem Felde. Verluste
  

  8 Unteroffiziere, fast 60 Mann. Leute des
  

  Regiments über 2000 Gefangene, die
  

  Kompagnie 1 Maschinengewehr.
  

  15.VIII.  Von Michalo über Pruszanka-Mala. Reserve
  

  in einem Wald, dann gruppenweise Vorgehen
  

  über eine Höhe. 1 Unteroffizier 16 Mann durch
  

  Schrapnellfeuer verloren. Gegen Abend Sturm auf
  

  
  

   ... rechte Seite
  

  feindliche Waldstellung. I.R. 84 ging nicht mit,
  

  daher starkes Flankenfeuer. Die Kompagnie
  

  erbeutete über 200 Gefangene. Abends Vorgehen
  

  auf Zisky. Dort Nachlager in einer Scheune
  

  von 11:30 - 2:30, dazwischen noch buddeln und
  

  2 mal Alarm. Seit langem keine Post.
  

  16.VIII.  Vorgehen in langen Schützenlinien über
  

  Meiziacki, Wolkony, Wilkabo, nach Vorwerk Wulka.
  

  Von dort nach Verpflegung und Rast nach Taptschewo,
  

  Nachtangriff auf Garintoptschewo,
  

  Hurra gebrüllt auf 500 und in rasendem
  

  Feuer vor, da kniff Ruski.
  

  17.VIII.  Nachts langsames Vorgehen auf Wipicki.
  

  Durchgestoßen. Von dort Sturmangriff auf feindliche
  

  Stellung mit Drahtverhau in der Richtung
  

  auf Südosten. Durch den Wald durchgestoßen
  

  in der Richtung auf Polica. Der Feind machte
  

  verschiedene Versuche, wieder vorzugehen, riß
  

  auf heftiges Feuer auf 800m aus. So lagen
  

  4 Sturmangriffe in 4 Tagen hinter uns,
  

  4 Ehrentage fürs Regiment. Die 2./95 wurde
  

  dann als Seitendeckung rechts herangezogen,
  

  später gingen wir auf Polica zu und buddelten
  

  uns dicht vor dem Nest ein.
  

  
  

  
  

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