Kriegstagebuch von Walther Huth, item 55
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...linke Seite
Ritt, machte sehr viel Freude.
7.VII. Am Abend mit Herrn Leutnant Voß gebadet.
Früh Feldwachtdienstübung und Zielen. Ich übernehme
den 2. Zug. Walter Bloem: Komödiantinnen.
8.VII. Früh Schwärmbewegungen und Exerzieren für
den Ersatz. Am Abend Marsch über Dembsk, Komonino,
Racibory bis Grudusk - Brzozowo. Mordsmäßiges
Gewitter. Von dort gingen wir auf Höhe 151 in Stellung.
Wir lösten das Ersatzbataillon 151 ab, reichlich
dumme Kerls. Unsere 2. und 3. in vorderster Linie
zum Sturm auf Grudusk, der in den nächsten
Tagen erfolgen soll.
9.VII. Beobachtung der Artillerie fiel mir zu.
Vorbereitungsschießen 63 Schuß 15cm Haubitzen von
Höhe 172 auf Zarnovo. Beobachtung der feindlichen
Stellung. Befestigungen von Grudusk, dann dahinter
die Ortschaften Sokolowo und Wisniewo, dazwischen
im Hintergrund Gorne.
10.VII. In der Nacht Durchschneiden der Drahthindernisse,
daß im Beiseiteschieben der spanischen Reiter möglich
wurde, Verbesserung und Vertiefung des Grabens
zur Deckung der Reserve gegen Artilleriefeuer.
Regiments-Stabsquartier in Komanino, Gefechtsstand
der Brigade auf Höhe 160 bei Brzozawo. War selbst
...rechte Seite
sehr elend, Magen funktionierte nicht, erst gegen
Abend etwas besser. Rechts Anschluß an 3/95, dann
Regiment 96, links II/95, dann Regiment 94.
11.VII. Mittags abgelöst durch 4/95, zurück in Reserve-
stellung. Ausheben der Sturmstellung 200m vom
feindlichen Graben.
12.VII. Abends wieder vor. Der 2. Zug in die Sturmstellung.
13.VII. Früh 3 Uhr zurück. Um 4 Uhr begann die Artillerie
zu feuern bis 6:30, dann Pioniertruppe mit
Drahtscheren vor, um das Hindernis vollständig zu
zerstören, dabei noch ziemliche Verluste. Um 7 Uhr
gingen wir vor in Sturmstellung, die Artillerie
und Minenwerfer funkten mächtig weiter. Punkt
8 Uhr traten wir an, die Russen machten gleich
Pleite, die meisten waren schon ausgekniffen, ein
Maschinengewehr verursachte noch allerlei Verluste,
die Mannschaft bekam dafür eins auf den Kopf.
Sonst kamen wir glatt in den Ort rein und
stießen durch, nahmen sofort die 2. und 3. Stellung
und buddelten uns dahinter ein, weil die Unseren
weder rechts noch links so weit vorgekommen waren
und wir Gefahr liefen, abgeschnitten zu werden.
Am Nachmittag rückte Ruski in eine noch vor
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...linke Seite
Ritt, machte sehr viel Freude.
7.VII. Am Abend mit Herrn Leutnant Voß gebadet.
Früh Feldwachtdienstübung und Zielen. Ich übernehme
den 2. Zug. Walter Bloem: Komödiantinnen.
8.VII. Früh Schwärmbewegungen und Exerzieren für
den Ersatz. Am Abend Marsch über Dembsk, Komonino,
Racibory bis Grudusk - Brzozowo. Mordsmäßiges
Gewitter. Von dort gingen wir auf Höhe 151 in Stellung.
Wir lösten das Ersatzbataillon 151 ab, reichlich
dumme Kerls. Unsere 2. und 3. in vorderster Linie
zum Sturm auf Grudusk, der in den nächsten
Tagen erfolgen soll.
9.VII. Beobachtung der Artillerie fiel mir zu.
Vorbereitungsschießen 63 Schuß 15cm Haubitzen von
Höhe 172 auf Zarnovo. Beobachtung der feindlichen
Stellung. Befestigungen von Grudusk, dann dahinter
die Ortschaften Sokolowo und Wisniewo, dazwischen
im Hintergrund Gorne.
10.VII. In der Nacht Durchschneiden der Drahthindernisse,
daß im Beiseiteschieben der spanischen Reiter möglich
wurde, Verbesserung und Vertiefung des Grabens
zur Deckung der Reserve gegen Artilleriefeuer.
Regiments-Stabsquartier in Komanino, Gefechtsstand
der Brigade auf Höhe 160 bei Brzozawo. War selbst
...rechte Seite
sehr elend, Magen funktionierte nicht, erst gegen
Abend etwas besser. Rechts Anschluß an 3/95, dann
Regiment 96, links II/95, dann Regiment 94.
11.VII. Mittags abgelöst durch 4/95, zurück in Reserve-
stellung. Ausheben der Sturmstellung 200m vom
feindlichen Graben.
12.VII. Abends wieder vor. Der 2. Zug in die Sturmstellung.
13.VII. Früh 3 Uhr zurück. Um 4 Uhr begann die Artillerie
zu feuern bis 6:30, dann Pioniertruppe mit
Drahtscheren vor, um das Hindernis vollständig zu
zerstören, dabei noch ziemliche Verluste. Um 7 Uhr
gingen wir vor in Sturmstellung, die Artillerie
und Minenwerfer funkten mächtig weiter. Punkt
8 Uhr traten wir an, die Russen machten gleich
Pleite, die meisten waren schon ausgekniffen, ein
Maschinengewehr verursachte noch allerlei Verluste,
die Mannschaft bekam dafür eins auf den Kopf.
Sonst kamen wir glatt in den Ort rein und
stießen durch, nahmen sofort die 2. und 3. Stellung
und buddelten uns dahinter ein, weil die Unseren
weder rechts noch links so weit vorgekommen waren
und wir Gefahr liefen, abgeschnitten zu werden.
Am nachmittag rückte Ruski in eine noch vor
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Ritt, machte sehr viel Freude.
7.VII. Am Abend mit Herrn Leutnant Voß gebadet.
Früh Feldwachtdienstübung und Zielen. Ich übernehme
den 2. Zug. Walter Bloem: Komödiantinnen.
8.VII. Früh Schwärmbewegungen und Exerzieren für
den Ersatz. Am Abend Marsch büber Dembsk, Komonino,
Racibory bis Grudusk - Brzozowo. Mordsmäßiges
Gewitter. Von dort gingen wir auf Höhe 151 in Stellung.
Wir lösten das Ersatzbataillon 151 ab, reichlich
dumme Kerls. Unsere 2. und 3. in vorderster Linie
zum Sturm auf Grudusk, der in den nächsten
Tagen erfolgen soll.
9.VII. Beobachtung der Artillerie fiel mir zu.
Vorbereitungsschießen 63 Schuß 15cm Haubitzen von
Höhe 172 auf Zarnovo. Beobachtung der feindlichen
Stellung. Befestigungen von Grudusk, dann dahinter
die Ortschaften Sokolowo und Wisniewo, dazwischen
im Hintergrund Gorne.
10.VII. In der Nacht Durchschneiden der Drahthindernisse,
daß im Beiseiteschieben der spanischen Reiter möglich
wurde, Verbesserung und Vertiefung des Grabens
zur Deckung der Reserve gegen Artilleriefeuer.
Regiments-Stabsquartier in Komanino, Gefechtsstand
der Brigade auf Höhe 160 bei Brzozawo. War selbst
...rechte Seite
sehr elend, Magen funktionierte nicht, erst gegen
Abend etwas besser. Rechts Anschluß an 3/95, dann
Regiment 96, links II/95, dann Regiment 94.
11.VII. Mittags abgelöst durch 4/95, zurück in Reserve-
stellung. Ausheben der Sturmstellung 200m vom
feindlichen Graben.
12.VII. Abends wieder vor. Der 2. Zug in die Sturmstellung.
13.VII. Früh 3 Uhr zurück. Um 4 Uhr begann die Artillerie
zu feuern bis 6:30, dann Pioniertruppe mit
Drahtscheren vor, um das Hindernis vollständig zu
zerstören, dabei noch ziemliche Verluste. Um 7 Uhr
gingen wir vor in Sturmstellung, die Artillerie
und Minenwerfer funkten mächtig weiter. Punkt
8 Uhr traten wir an, die Russen machten gleich
Pleite, die meisten waren schon ausgekniffen, ein
Maschinengewehr verursachte noch allerlei Verluste,
die Mannschaft bekam dafür eins auf den Kopf.
Sonst kamen wir glatt in den Ort rein und
stießen durch, nahmen sofort die 2. und 3. Stellung
und buddelten uns dahinter ein, weil die Unseren
weder rechts noch links so weit vorgekommen waren
und wir Gefahr liefen, abgeschnitten zu werden.
Am nachmittag rückte Ruski in eine noch vor
Description
Save description- 53.0587041||20.6247592||
Grudusk
- 51.13054289999999||13.577913399999943||||1
Coswig (bei Dresden)
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Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Grudusk
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- 2655 / 33600
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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