Kriegstagebuch von Walther Huth, item 43

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linke Seite

Höhe 60, mußte sie aber wieder aufgeben.

21. IV.  Am Abend wurden wir zurückgezogen in

die Bereitschaft nach Gheluvelt. Unterkunft in

einem stinkigen Keller.

22. IV.  Montanus verabschiedete sich von der Kompagnie,

Leutnant Kraus übernahm sie wieder.

"Erhöhte Alarmbereitschaft", da bei Ypern die

Bullengeschichte losgehen sollte. Und es scheint

wirklich losgegangen zu sein, nach kurzer

Zeit kam die Nachricht "im ersten Graben alles

tot, die Reserven ziehen sich fluchtartig zurück",

bald darauf "die Unseren gehen weiter vor

ohne Widerstand zu finden", "Langemark von

uns besetzt." Was wird davon wahr sein?

23. IV.  Die Nacht verging ruhig, abgesehen von starkem

Artilleriefeuer besonders von unserer Seite.

30 000 Patronen in vordere Stellung geschafft.

Skovronnek = Sturmabzeichen. Zwischen 10 und 11 Uhr

löste uns die 8/202 ab. Wir gingen nach Kulenberg.

24. IV.  Endlich Gewißheit, daß die Sache nördlich

Ypern geklappt hat. Vorläufig 1600 Gefangene und

30 Geschütze. Heute früh wieder ausgeblasen in

der Richtung auf uns zu auf den linken Flügel


...rechte Seite

des 26. R.A.K. , um den Bogen rückwärts auszugleichen,

in dem das 27. und 23. R.A.K. liegen.

Beerdigung von 6 Kameraden.

25. IV.  Über Nacht etwas Regen, Ostwind. Mittag

erhöhte Alarmbereitschaft, kurz darauf Alarm, da

Befehl, bis Gheluvelt vorzurücken, dann wieder

Gegenbefehl: hier abwarten.

26. IV.  Hauptmann Bader besuchte uns und sprach

die Hoffnung aus, das 3. Bataillon zu bekommen.

Er erzählte uns von seiner zweiten Verwundung

und dann, was uns die Hauptsache war, von

unsern Erfolgen nördlich Ypern: Der Übergang

über die Yser erzwungen, die Höhe von Pilkem

mit 90 Geschützen besetzt (15 und 21 cm), um

Ypern in Grund und Boden zu schießen, St. Julien

in unseren Händen. Ypern schon jetzt verloren.

Die Anmarschstraße nach dort von zwei Seiten

unter unserem Streichfeuer. Das war mehr als wir

hoffen durften. Die Tiefenwirkung betrug bei

diesen Versuchen 7 km.

27. IV.  Unsere Pioniere fahren ab nach dem Osten,

um die Russen auszuräuchern, in 4 Wochen wird

man ja von ihnen hören. Am Abend Abmarsch

nach vorn. Wir besetzten den linken Abschnitt.


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linke Seite

Höhe 60, mußte sie aber wieder aufgeben.

21. IV.  Am Abend wurden wir zurückgezogen in

die Bereitschaft nach Gheluvelt. Unterkunft in

einem stinkigen Keller.

22. IV.  Montanus verabschiedete sich von der Kompagnie,

Leutnant Kraus übernahm sie wieder.

"Erhöhte Alarmbereitschaft", da bei Ypern die

Bullengeschichte losgehen sollte. Und es scheint

wirklich losgegangen zu sein, nach kurzer

Zeit kam die Nachricht "im ersten Graben alles

tot, die Reserven ziehen sich fluchtartig zurück",

bald darauf "die Unseren gehen weiter vor

ohne Widerstand zu finden", "Langemark von

uns besetzt." Was wird davon wahr sein?

23. IV.  Die Nacht verging ruhig, abgesehen von starkem

Artilleriefeuer besonders von unserer Seite.

30 000 Patronen in vordere Stellung geschafft.

Skovronnek = Sturmabzeichen. Zwischen 10 und 11 Uhr

löste uns die 8/202 ab. Wir gingen nach Kulenberg.

24. IV.  Endlich Gewißheit, daß die Sache nördlich

Ypern geklappt hat. Vorläufig 1600 Gefangene und

30 Geschütze. Heute früh wieder ausgeblasen in

der Richtung auf uns zu auf den linken Flügel


...rechte Seite

des 26. R.A.K. , um den Bogen rückwärts auszugleichen,

in dem das 27. und 23. R.A.K. liegen.

Beerdigung von 6 Kameraden.

25. IV.  Über Nacht etwas Regen, Ostwind. Mittag

erhöhte Alarmbereitschaft, kurz darauf Alarm, da

Befehl, bis Gheluvelt vorzurücken, dann wieder

Gegenbefehl: hier abwarten.

26. IV.  Hauptmann Bader besuchte uns und sprach

die Hoffnung aus, das 3. Bataillon zu bekommen.

Er erzählte uns von seiner zweiten Verwundung

und dann, was uns die Hauptsache war, von

unsern Erfolgen nördlich Ypern: Der Übergang

über die Yser erzwungen, die Höhe von Pilkem

mit 90 Geschützen besetzt (15 und 21 cm), um

Ypern in Grund und Boden zu schießen, St. Julien

in unseren Händen. Ypern schon jetzt verloren.

Die Anmarschstraße nach dort von zwei Seiten

unter unserem Streichfeuer. Das war mehr als wir

hoffen durften. Die Tiefenwirkung betrug bei

diesen Versuchen 7 km.

27. IV.  Unsere Pioniere fahren ab nach dem Osten,

um die Russen auszuräuchern, in 4 Wochen wird

man ja von ihnen hören. Am Abend Abmarsch

nach vorn. Wir besetzten den linken Abschnitt.



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  • March 5, 2017 09:47:14 Rolf Kranz

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    Höhe 60, mußte sie aber wieder aufgeben.

    21. IV.  Am Abend wurden wir zurückgezogen in

    die Bereitschaft nach Gheluvelt. Unterkunft in

    einem stinkigen Keller.

    22. IV.  Montanus verabschiedete sich von der Kompagnie,

    Leutnant Kraus übernahm sie wieder.

    "Erhöhte Alarmbereitschaft", da bei Ypern die

    Bullengeschichte losgehen sollte. Und es scheint

    wirklich losgegangen zu sein, nach kurzer

    Zeit kam die Nachricht "im ersten Graben alles

    tot, die Reserven ziehen sich fluchtartig zurück",

    bald darauf "die Unseren gehen weiter vor

    ohne Widerstand zu finden", "Langemark von

    uns besetzt." Was wird davon wahr sein?

    23. IV.  Die Nacht verging ruhig, abgesehen von starkem

    Artilleriefeuer besonders von unserer Seite.

    30 000 Patronen in vordere Stellung geschafft.

    Skovronnek = Sturmabzeichen. Zwischen 10 und 11 Uhr

    löste uns die 8/202 ab. Wir gingen nach Kulenberg.

    24. IV.  Endlich Gewißheit, daß die Sache nördlich

    Ypern geklappt hat. Vorläufig 1600 Gefangene und

    30 Geschütze. Heute früh wieder ausgeblasen in

    der Richtung auf uns zu auf den linken Flügel


    ...rechte Seite

    des 26. R.A.K. , um den Bogen rückwärts auszugleichen,

    in dem das 27. und 23. R.A.K. liegen.

    Beerdigung von 6 Kameraden.

    25. IV.  Über Nacht etwas Regen, Ostwind. Mittag

    erhöhte Alarmbereitschaft, kurz darauf Alarm, da

    Befehl, bis Gheluvelt vorzurücken, dann wieder

    Gegenbefehl: hier abwarten.

    26. IV.  Hauptmann Bader besuchte uns und sprach

    die Hoffnung aus, das 3. Bataillon zu bekommen.

    Er erzählte uns von seiner zweiten Verwundung

    und dann, was uns die Hauptsache war, von

    unsern Erfolgen nördlich Ypern: Der Übergang

    über die Yser erzwungen, die Höhe von Pilkem

    mit 90 Geschützen besetzt (15 und 21 cm), um

    Ypern in Grund und Boden zu schießen, St. Julien

    in unseren Händen. Ypern schon jetzt verloren.

    Die Anmarschstraße nach dort von zwei Seiten

    unter unserem Streichfeuer. Das war mehr als wir

    hoffen durften. Die Tiefenwirkung betrug bei

    diesen Versuchen 7 km.

    27. IV.  Unsere Pioniere fahren ab nach dem Osten,

    um die Russen auszuräuchern, in 4 Wochen wird

    man ja von ihnen hören. Am Abend Abmarsch

    nach vorn. Wir besetzten den linken Abschnitt.


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Friedrich-Carl Hoffmann
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