Kriegstagebuch von Walther Huth, item 34

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...linke Seite

2 Landstürmer ins Lazarett abgeschoben. Zu

Mittag Appell.

10 II.  8:30 Abmarsch nach Tenbrielen. Quartier in

neuen Baracken. Durch Flieger beobachtet, daher

Artilleriefeuer, und das nicht zu knapp.

"Mach die Türe zu, dann können keine

Granaten reinkommen !"

11. II.  Löhnungsappell. Beide Tage wunderbares

Frühlingswetter.


   Deutsche Frauen ! Eure Treue geht wie ein

   Scheinwerfer übers Gefild, auf dem Eure Männer

   mit ihrem Blut erneut um euch werben.

                    Vergeßt es nicht.


12. II.  12:30 früh Abmarsch nach vorn. Wir gingen

wieder den verrückten Weg über Korentje,

Houthem, Cortewilde. Wir kamen in Bereitschaft,

Unterstände im Eisenbahndamm Werwicq - Ypern

hinter der zweiten Eisenbahnunterführung. Das

Wetter schlug nach und nach um, und es setzte

der alte Regen wieder ein. Gegen Abend gingen

Homfeld und ich nach Schloß Hollebeke, das von

Artillerie bös zugerichtet ist. Dort fuhren wir auf


...rechte Seite

dem Kanal mit einem kleinen Vergnügungsboot

spazieren. Den übrigen Tag wurde viel

am Knüppeldamm, der sich an der Bahn hinzog,

gearbeitet. Durch diesen Damm wird der gefährliche

Anmarsch auf der ungedeckten Strecke

auf der Bahn vermieden, bei dem es

ziemliche Verluste gesetzt hat.

13. II.  Immer noch in den schönen Unterständen.

Unsere Artillerie schoß viel mit belgischer

Munition. Um 12 Uhr gingen wir in vordere Linie,

wieder Höhe 60. Am Abend vorher waren wir auch

vorn zum Auswerfen eines Laufgrabens, der die

Bahn als Anmarschweg vollständig überflüssig macht.

Gearbeitet wurde nachts von 11 - 4 1/2.

14. II.  Der Laufgraben war durch Bohlen leidlich

gangbar, aber der Schützengraben ! Ebenso dreckig

wie das vorige Mal. Ich bekam den linken Flügel

der Kompagnie am Eisenbahndamm, die

windigste Ecke, zur Sicherung der vordersten Barrikade

auf der Bahnstrecke und eines Maschinengewehrs,

das die Fläche links der Bahn (Höhe 59)

bestrich. Tagsüber schoß ich nicht viel mit dem "M.G",

natürlich Einzelfeuer, damit es nicht vom Feind

bemerkt werden sollte. Am Graben wurde


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...linke Seite

2 Landstürmer ins Lazarett abgeschoben. Zu

Mittag Appell.

10 II.  8:30 Abmarsch nach Tenbrielen. Quartier in

neuen Baracken. Durch Flieger beobachtet, daher

Artilleriefeuer, und das nicht zu knapp.

"Mach die Türe zu, dann können keine

Granaten reinkommen !"

11. II.  Löhnungsappell. Beide Tage wunderbares

Frühlingswetter.


   Deutsche Frauen ! Eure Treue geht wie ein

   Scheinwerfer übers Gefild, auf dem Eure Männer

   mit ihrem Blut erneut um euch werben.

                    Vergeßt es nicht.


12. II.  12:30 früh Abmarsch nach vorn. Wir gingen

wieder den verrückten Weg über Korentje,

Houthem, Cortewilde. Wir kamen in Bereitschaft,

Unterstände im Eisenbahndamm Werwicq - Ypern

hinter der zweiten Eisenbahnunterführung. Das

Wetter schlug nach und nach um, und es setzte

der alte Regen wieder ein. Gegen Abend gingen

Homfeld und ich nach Schloß Hollebeke, das von

Artillerie bös zugerichtet ist. Dort fuhren wir auf


...rechte Seite

dem Kanal mit einem kleinen Vergnügungsboot

spazieren. Den übrigen Tag wurde viel

am Knüppeldamm, der sich an der Bahn hinzog,

gearbeitet. Durch diesen Damm wird der gefährliche

Anmarsch auf der ungedeckten Strecke

auf der Bahn vermieden, bei dem es

ziemliche Verluste gesetzt hat.

13. II.  Immer noch in den schönen Unterständen.

Unsere Artillerie schoß viel mit belgischer

Munition. Um 12 Uhr gingen wir in vordere Linie,

wieder Höhe 60. Am Abend vorher waren wir auch

vorn zum Auswerfen eines Laufgrabens, der die

Bahn als Anmarschweg vollständig überflüssig macht.

Gearbeitet wurde nachts von 11 - 4 1/2.

14. II.  Der Laufgraben war durch Bohlen leidlich

gangbar, aber der Schützengraben ! Ebenso dreckig

wie das vorige Mal. Ich bekam den linken Flügel

der Kompagnie am Eisenbahndamm, die

windigste Ecke, zur Sicherung der vordersten Barrikade

auf der Bahnstrecke und eines Maschinengewehrs,

das die Fläche links der Bahn (Höhe 59)

bestrich. Tagsüber schoß ich nicht viel mit dem "M.G",

natürlich Einzelfeuer, damit es nicht vom Feind

bemerkt werden sollte. Am Graben wurde



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  • March 2, 2017 19:12:56 Rolf Kranz

    ...linke Seite

    2 Landstürmer ins Lazarett abgeschoben. Zu

    Mittag Appell.

    10 II.  8:30 Abmarsch nach Tenbrielen. Quartier in

    neuen Baracken. Durch Flieger beobachtet, daher

    Artilleriefeuer, und das nicht zu knapp.

    "Mach die Türe zu, dann können keine

    Granaten reinkommen !"

    11. II.  Löhnungsappell. Beide Tage wunderbares

    Frühlingswetter.


       Deutsche Frauen ! Eure Treue geht wie ein

       Scheinwerfer übers Gefild, auf dem Eure Männer

       mit ihrem Blut erneut um euch werben.

                        Vergeßt es nicht.


    12. II.  12:30 früh Abmarsch nach vorn. Wir gingen

    wieder den verrückten Weg über Korentje,

    Houthem, Cortewilde. Wir kamen in Bereitschaft,

    Unterstände im Eisenbahndamm Werwicq - Ypern

    hinter der zweiten Eisenbahnunterführung. Das

    Wetter schlug nach und nach um, und es setzte

    der alte Regen wieder ein. Gegen Abend gingen

    Homfeld und ich nach Schloß Hollebeke, das von

    Artillerie bös zugerichtet ist. Dort fuhren wir auf


    ...rechte Seite

    dem Kanal mit einem kleinen Vergnügungsboot

    spazieren. Den übrigen Tag wurde viel

    am Knüppeldamm, der sich an der Bahn hinzog,

    gearbeitet. Durch diesen Damm wird der gefährliche

    Anmarsch auf der ungedeckten Strecke

    auf der Bahn vermieden, bei dem es

    ziemliche Verluste gesetzt hat.

    13. II.  Immer noch in den schönen Unterständen.

    Unsere Artillerie schoß viel mit belgischer

    Munition. Um 12 Uhr gingen wir in vordere Linie,

    wieder Höhe 60. Am Abend vorher waren wir auch

    vorn zum Auswerfen eines Laufgrabens, der die

    Bahn als Anmarschweg vollständig überflüssig macht.

    Gearbeitet wurde nachts von 11 - 4 1/2.

    14. II.  Der Laufgraben war durch Bohlen leidlich

    gangbar, aber der Schützengraben ! Ebenso dreckig

    wie das vorige Mal. Ich bekam den linken Flügel

    der Kompagnie am Eisenbahndamm, die

    windigste Ecke, zur Sicherung der vordersten Barrikade

    auf der Bahnstrecke und eines Maschinengewehrs,

    das die Fläche links der Bahn (Höhe 59)

    bestrich. Tagsüber schoß ich nicht viel mit dem "M.G",

    natürlich Einzelfeuer, damit es nicht vom Feind

    bemerkt werden sollte. Am Graben wurde


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  • 50.79548||3.00276||

    Ten-Brielen

  • 51.13054289999999||13.577913399999943||

    Coswig (bei Dresden)

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2655 / 33579
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Friedrich-Carl Hoffmann
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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