Kriegstagebuch von Walther Huth, item 5
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...linke Seite
dafür zu haben.
6.VIII. 1914. Früh wieder zu Schambo. Da er
wieder nicht zu Hause, mietete ich mir in der
Johannisstr. eine sehr nette Bude auf 3 Tage. Mittag
aß ich im "Atlas" sehr gut und preiswert. Als
ich am Nachmittag wieder zu Wilhelm wollte, traf
ich dort Schambo. Nach langem Warten erschien auch
Wilhelm, mit dem wir nach Cafe Bauer gingen
und dann nach langen Irrfahrten auf der
Untergrundbahn am Zoo landeten. Wilhelm machte
einen Besuch, Schambo und ich gingen durch den
Tiergarten nach seiner Wohnung. Im "Pschorr" aßen
wir Abendbrot, Spaziergang unter den Linden,
Brandenburger Tor, dann heimwärts. In der Deutschen
Bank lernte ich Herrn Lembke jun. kennen.
7.VIII. 1914. Großartig gepennt ! Im "Atlas" gefrühstückt.
Dann unter die Linden, Schloß und Zeughausangesehen. Um 1 Uhr traf ich mich mit Herrn
Schmidt und Lembke im "Pschorr". Nach Tische
schloß ich mich Herrn Schmidt an, der noch einige
Stunden zu geben hatte, mir aber seine Schlüssel
gab, damit ich in seiner Bude pennen konnte.
Zum Abendbrot gingen wir mit Lembke zusammen
ins "Sichen", um dort gebührend Lüttichs Fall zu
...rechte Seite
begießen. Ein dort vorhandener Patriot rechnete uns
vor, die Deutschen müßten in 4 Wochen Paris haben !
Ob es so schnell gehen wird, na der gute Mann
wußte ja alles genau ! Anschließend Spaziergang
unter den Linden.
8. VIII. 1914. Gegen Mittag fuhr ich zu Schambo.
Wir aßen gemeinsam im "Pschorr". Dort trafen
wir Wilhelm. Mit ihm zusammen fuhren wir dann
zu Herrn Oberstleutnant Treusch Buttler von
Brandenfels. Wilhelm machte bei der Gnädigen Besuch,
um sie für unsere Sache einzunehmen. Dies gelang
ihm glänzend. Gegen Abend klingelte ich noch mal
bei ihr an, aber der liebe Gatte war nicht vorhanden.
So geht´s morgen hin. Hierauf gingen wir
zu Willy. Er hatte Patronen u.s.w. schon empfangen,
kam aber trotzdem mit ins "Sichen" zum
Abendbrot, bis ich auf den Gedanken kam, daß die
Jäger erst kurz vor dem Ausrücken scharfe Patronen
bekommen hatten. Darauf sauste er im
Auto ab, holte uns aber bald nach, da der Abmarsch
wahrscheinlich erst am folgenden Morgen
stattfinden sollte. Herr Lembke und ich halfen ihm
seine Sachen packen und nahmen sie dann mit
auf meine Bude.
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...linke Seite
dafür zu haben.
6.VIII. 1914. Früh wieder zu Schambo. Da er
wieder nicht zu Hause, mietete ich mir in der
Johannisstr. eine sehr nette Bude auf 3 Tage. Mittag
aß ich im "Atlas" sehr gut und preiswert. Als
ich am Nachmittag wieder zu Wilhelm wollte, traf
ich dort Schambo. Nach langem Warten erschien auch
Wilhelm, mit dem wir nach Cafe Bauer gingen
und dann nach langen Irrfahrten auf der
Untergrundbahn am Zoo landeten. Wilhelm machte
einen Besuch, Schambo und ich gingen durch den
Tiergarten nach seiner Wohnung. Im "Pschorr" aßen
wir Abendbrot, Spaziergang unter den Linden,
Brandenburger Tor, dann heimwärts. In der Deutschen
Bank lernte ich Herrn Lembke jun. kennen.
7.VIII. 1914. Großartig gepennt ! Im "Atlas" gefrühstückt.
Dann unter die Linden, Schloß und Zeughausangesehen. Um 1 Uhr traf ich mich mit Herrn
Schmidt und Lembke im "Pschorr". Nach Tische
schloß ich mich Herrn Schmidt an, der noch einige
Stunden zu geben hatte, mir aber seine Schlüssel
gab, damit ich in seiner Bude pennen konnte.
Zum Abendbrot gingen wir mit Lembke zusammen
ins "Sichen", um dort gebührend Lüttichs Fall zu
...rechte Seite
begießen. Ein dort vorhandener Patriot rechnete uns
vor, die Deutschen müßten in 4 Wochen Paris haben !
Ob es so schnell gehen wird, na der gute Mann
wußte ja alles genau ! Anschließend Spaziergang
unter den Linden.
8. VIII. 1914. Gegen Mittag fuhr ich zu Schambo.
Wir aßen gemeinsam im "Pschorr". Dort trafen
wir Wilhelm. Mit ihm zusammen fuhren wir dann
zu Herrn Oberstleutnant Treusch Buttler von
Brandenfels. Wilhelm machte bei der Gnädigen Besuch,
um sie für unsere Sache einzunehmen. Dies gelang
ihm glänzend. Gegen Abend klingelte ich noch mal
bei ihr an, aber der liebe Gatte war nicht vorhanden.
So geht´s morgen hin. Hierauf gingen wir
zu Willy. Er hatte Patronen u.s.w. schon empfangen,
kam aber trotzdem mit ins "Sichen" zum
Abendbrot, bis ich auf den Gedanken kam, daß die
Jäger erst kurz vor dem Ausrücken scharfe Patronen
bekommen hatten. Darauf sauste er im
Auto ab, holte uns aber bald nach, da der Abmarsch
wahrscheinlich erst am folgenden Morgen
stattfinden sollte. Herr Lembke und ich halfen ihm
seine Sachen packen und nahmen sie dann mit
auf meine Bude.
Description
Save description- 52.5154401||13.3881643||
Berlin, Bierhaus Siechen (Pschorr), Behrenstr.24
- 51.13054289999999||13.577913399999943||||1
Coswig (bei Dresden)
Location(s)
Story location Coswig (bei Dresden)
Document location Berlin, Bierhaus Siechen (Pschorr), Behrenstr.24
- ID
- 2655 / 33550
- Contributor
- Friedrich-Carl Hoffmann
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