Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 31

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 item 31 

57

 zu werden. Dieser Sonntag Abend

wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

8h abends schleusste [sic] ich in Holtenau aus

und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

Halbflottillen die Kanalfahrt

an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

wenigstens erst am anderen Morgen auf

der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

ließ im Kanal meine seemännischen

Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

mit dem Steuermann, der noch wenig

Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

2  Männerstrupp , Wache um Wache. Die Kanalfahrt

verlief glatt, wir liefen am Morgen

des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

ein. Alle An u. Ablegemanöver

mußte ich selbst machen, da

mein Steuermann noch unerfahren darin

war. Allmählich verbreitete sich auf den

Booten das Gerücht, daß wir in England

interniert werden sollten, mir war es 


                                                                            58

eigentlich von vorn herein klar, weshalb

gingen wir denn denn durch 

den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

wir aus. Es lag vor uns auf der

Elbe stockdicker Nebel. Ich war in einer

unangenehmen Lage, denn was sollte man

denn machen, wenn man keinen Kampaß

hat auf den man sich verlassen

konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

von anderen Booten, die behaupteten

einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

haben, gebeten als erster auszulaufen und

die Führung zu übernehmen. Das war

ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

garantieren würde und lief dickköpfig als

erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

Ich war im Fahrwasser. An St.B.  (Steuerbord) 

von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

auf Dreck gekommen, sie wühlten mit

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 item 31 

57

 zu werden. Dieser Sonntag Abend

wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

8h abends schleusste [sic] ich in Holtenau aus

und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

Halbflottillen die Kanalfahrt

an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

wenigstens erst am anderen Morgen auf

der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

ließ im Kanal meine seemännischen

Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

mit dem Steuermann, der noch wenig

Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

2  Männerstrupp , Wache um Wache. Die Kanalfahrt

verlief glatt, wir liefen am Morgen

des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

ein. Alle An u. Ablegemanöver

mußte ich selbst machen, da

mein Steuermann noch unerfahren darin

war. Allmählich verbreitete sich auf den

Booten das Gerücht, daß wir in England

interniert werden sollten, mir war es 


                                                                            58

eigentlich von vorn herein klar, weshalb

gingen wir denn denn durch 

den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

wir aus. Es lag vor uns auf der

Elbe stockdicker Nebel. Ich war in einer

unangenehmen Lage, denn was sollte man

denn machen, wenn man keinen Kampaß

hat auf den man sich verlassen

konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

von anderen Booten, die behaupteten

einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

haben, gebeten als erster auszulaufen und

die Führung zu übernehmen. Das war

ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

garantieren würde und lief dickköpfig als

erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

Ich war im Fahrwasser. An St.B.  (Steuerbord) 

von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


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  • March 16, 2018 16:13:41 Eva Anna Welles (AUT)

     item 31 

    57

     zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleusste [sic] ich in Holtenau aus

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstrupp , Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


                                                                                58

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. Ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.  (Steuerbord) 

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit

  • March 16, 2018 16:05:20 Eva Anna Welles (AUT)

     item 31 

    57

     zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleusste [sic] ich in Holtenau aus

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstrupp , Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


                                                                                58

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. Ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B. (Steuerbord)

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • March 3, 2018 19:47:19 Beate Jochem

     item 31 

    57

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    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte [sic] ich in Holtenau aus

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstrupp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


                                                                                58

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. Ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • March 3, 2018 19:44:46 Beate Jochem

     item 31 

    57

     zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte [sic] ich in Holtenau aus

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstrupp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


                                                                                58

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleusten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • March 3, 2018 19:43:48 Beate Jochem

     item 31 

    57

     zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte [sic] ich in Holtenau aus

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier [sic] als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstrupp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


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    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • March 3, 2018 19:40:36 Beate Jochem

     item 31 

    57

     zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte [sic] ich in Holtenau eins

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstropp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


    -58-

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • January 25, 2018 08:36:11 Reinhold Schleifenbaum

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    rammt zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte ich in Holtenau eins

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstropp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


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    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß als ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • January 25, 2018 08:34:46 Reinhold Schleifenbaum

    - 57 -

    rammt zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte ich in Holtenau eins

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstropp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


    -58-

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Booten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß aals ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • January 25, 2018 08:32:31 Reinhold Schleifenbaum

    - 57 -

    rammt zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte ich in Holtenau eins

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstropp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


    -58-

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Vooten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß aals ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


  • January 24, 2018 21:16:02 Martina Gerken

    rammt zu werden. Dieser Sonntag Abend

    wird in meiner Erinnerung bleiben. Gegen

    8h abends schleußte ich in Holtenau eins

    und trat mit wildfremden Booten irgendwelcher

    Halbflottillen die Kanalfahrt

    an. Die Boote meiner Halbflottille hatten

    sich irgendwo verkrümelt, ich traf sie

    wenigstens erst am anderen Morgen auf

    der Elbe im dicken Nebel wieder. Ich

    ließ im Kanal meine seemännischen

    Unteroffizier als WO's  gehen, ich ging

    mit dem Steuermann, der noch wenig

    Ahnung vom Torpedobootsfahren hatte

    2  Männerstropp Wache um Wache. Die Kanalfahrt

    verlief glatt, wir liefen am Morgen

    des 18. Nov. in die Brunsbütteler Kanalschleusen

    ein. Alle An u. Ablegemanöver

    mußte ich selbst machen, da

    mein Steuermann noch unerfahren darin

    war. Allmählich verbreitete sich auf den

    Booten das Gerücht, daß wir in England

    interniert werden sollten, mir war es 


    -58-

    eigentlich von vorn herein klar, weshalb

    gingen wir denn denn durch 

    den Kanal? Gegen 8h vormittags schleußten

    wir aus. Es lag vor uns auf der

    Elbe stockdicker Nebel. ich war in einer

    unangenehmen Lage, denn was sollte man

    denn machen, wenn man keinen Kampaß

    hat auf den man sich verlassen

    konnte. Ich bereute es sehr, daß ich vorher

    nicht mehr kompensiert hatte. Jetzt saß ich

    da. Die Schleusen öffneten sich aber keiner

    getraute sich auszulaufen. Ich wurde schließlich

    von anderen Vooten, die behaupteten

    einen noch schlechteren Kompaß aals ich zu

    haben, gebeten als erster auszulaufen und

    die Führung zu übernehmen. Das war

    ja fein, ich sagte, daß ich für nichts

    garantieren würde und lief dickköpfig als

    erster aus. Mein  glgister Kurs stimmte tatsächlich.

    Ich war im Fahrwasser. An St.B.

    von mir waren 2 Boote der 3. Flottille 

    auf Dreck gekommen, sie wühlten mit


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  • 54.3295351||10.14960270000006||

    Kiel

    ||1
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ID
21537 / 251787
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Landesbibliothek Schleswig-Holstein
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


November 17, 1918 – November 18, 1918
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  • Deutsch

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  • Naval Warfare

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