Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 19
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item 19
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uns natürlich nie gefunden. Jetzt hießs
vorsichtiger vorgehen. Die Landstraßen
durften für's erste am Tage nicht mehr
benutzt werden. Durch's Gebüsch ging
es weiter ein mühseliges Vorwärtskommen.
In der Dämmerung betraten wir wieder
die Landstraße und kamen dann nach
Holtsee. Wir gingen zunächst in eine
Kneipe, um dort Rast zu machen. Der
Kaffee schmeckte uns herrlich. Plötzlich
sehen [sic], daß 2 rotbebänderte Unteroffiziere
der Marine vor der Wirtschaft standen. Sie
kamen auch schon herein. Wir fluchten.
Es galt Ruhe zu bewahren, denn an
eine Flucht war nicht mehr zu denken.
Sie begrüßten uns sehr freundlich fast
angstlich [sic]. Aus den Gesprächen mit dem
Wirt erfuhren wir, daß es auch königstreue
Flüchtlinge waren. Unsere Freude
war mehr als groß. Wir kamen bald
ins Gespräch, stellten uns nicht gerade
vor, aber sie merkten auch, daß
34
wir ebenfalls Flüchtlinge waren. Wir beschloßen [sic]
zusammen zu gehen [sic], da sie
auch Rendsburg als Ziel hatten. Nachdem
wir unsere prächtige Milch ausgetrunken
hatten, machten wir uns langsam auf
den [sic], Großwittensee, ein Ort der an einem
großen See liegt war unser nächstes [sic] Unsere
neuen Reisegefährten waren Deckoffizierschüler,
die namentlich aufgeboten worden
waren um die Umwälzung zu
verhindern. Sie sagten uns sie sollten
alle verhaftet werden und vor ein Gericht
gestellt werden, ihre Kollegen wäre [sic] auch
fast sämtlich geflohen. In vollkommener
Dunkelheit kamen wir ohne besondere
Ereignisse in Großwittensee an. Wir
gingen zunächst in eine Kneipe, um
zu Abend zu essen und uns nach
dem Weg nach Rendsburg zu erkundigen.
Ein Kutscher erbot sich, nach dem ich
für ihn 3 Grogs ausgegeben hatte, mit
seinem Fuhrwerk nach Rendsburg zu fahren.
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item 19
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uns natürlich nie gefunden. Jetzt hießs
vorsichtiger vorgehen. Die Landstraßen
durften für's erste am Tage nicht mehr
benutzt werden. Durch's Gebüsch ging
es weiter ein mühseliges Vorwärtskommen.
In der Dämmerung betraten wir wieder
die Landstraße und kamen dann nach
Holtsee. Wir gingen zunächst in eine
Kneipe, um dort Rast zu machen. Der
Kaffee schmeckte uns herrlich. Plötzlich
sehen [sic], daß 2 rotbebänderte Unteroffiziere
der Marine vor der Wirtschaft standen. Sie
kamen auch schon herein. Wir fluchten.
Es galt Ruhe zu bewahren, denn an
eine Flucht war nicht mehr zu denken.
Sie begrüßten uns sehr freundlich fast
angstlich [sic]. Aus den Gesprächen mit dem
Wirt erfuhren wir, daß es auch königstreue
Flüchtlinge waren. Unsere Freude
war mehr als groß. Wir kamen bald
ins Gespräch, stellten uns nicht gerade
vor, aber sie merkten auch, daß
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wir ebenfalls Flüchtlinge waren. Wir beschloßen
zusammen zu gehen, da sie
auch Rendsburg als Ziel hatten. Nachdem
wir unsere prächtige Milch ausgetrunken
hatten, machten wir uns langsam auf
den, Großwittensee, ein Ort der an eine
großen See liegt war unser nächstes Unsere
neuen Reisegefährten waren Deckoffizierschüler,
die namentlich aufgeboten worden
waren um die Uwälzungen zu
verhindern. Sie sagten uns sie sollten
alle verhaftet werden und vor ein Gericht
gestellt werden, ihre Kollegen wäre
fast sämtlich geflohen. In vollkommener
Dunkelheit kamen wir ohne beondere
Ereignisse in Großwittensee an. Wir
gingen zunächst in eine Kneipe, um
zu Abend zu essen und uns nach
dem Weg nach Rendsburg zu erkundigen.
Ein Kutscher erbot sich, nach dem ich
für ihn 3 Grogs ausgegeben hatte, mit
seinem Fuhrwerk nach Rendsburg zu fahren.
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uns natürlich nie gefunden. Jetzt hieß
vorsichtiger vorgehen. Die Landstraßen
durften für's erste am Tage nicht mehr
benutzt werden. Durch's Gebüsch ging
es weiter ein mühseliges Vorwärtskommen.
In der Dämmerung betraten wir wieder
die Landstraße und kamen dann nach
Holtsee. Wir gingen zunächst in eine
Kneipe, um dort Rast zu machen. Der
Kaffee schmeckte uns herrlich. Plötzlich
sehen, daß 2 rotbebänderte Unteroffiziere
der Marine vor der Wirtschaft standen. Sie
kamen auch schon herein. Wir fluchten.
Es galt Ruhe zu bewahren, denn an eine Flucht war nicht mehr zu denken.
Sie begrüßten uns sehr freundlich fast
angstlich. Aus den Gesprächen mit dem
Wirt erfuhren wir, daß es auch königstreue
Flüchtlinge waren. Unsere Freude
war mehr als groß. Wir kamen bald
ins Gespräch, stellten uns nicht gerade
vor, aber sie merkten auch, daß
-34-
wir ebenfalls Flüchtlinge waren. Wir beschloßen
zusammen zu gehen, da sie
auch Rendsburg als Ziel hatten. Nachdem
wir unsere prächtige Milch ausgetrunken
hatten, machten wir uns langsam auf
den, Großwittensee, ein Ort der an eine
großen See liegt war unser nächstes Unsere
neuen Reisegefährten waren Deckoffizierschüler,
die namentlich aufgeboten worden
waren um die Uwälzungen zu
verhindern. Sie sagten uns sie sollten
alle verhaftet werden und vor ein Gericht
gestellt werden, ihre Kollegen wäre
fast sämtlich geflohen. In vollkommener
Dunkelheit kamen wir ohne beondere
Ereignisse in Großwittensee an. Wir
gingen zunächst in eine Kneipe, um
zu Abend zu essen und uns nach
dem Weg nach Rendsburg zu erkundigen.
Ein Kutscher erbot sich, nach dem ich
für ihn 3 Grogs ausgegeben hatte, mit
seinem Fuhrwerk nach Rendsburg zu fahren.
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uns natürlich nie gefunden. Jetzt hieß
vorsichtiger vorgehen. Die Landstraßen
durften für's erste am Tage nicht mehr
benutzt werden. Durch's Gebüsch ging
es weiter ein mühseliges Vorwärtskommen.
In der Dämmerung betraten wir wieder
die Landstraße und kamen dann nach
Holtsee. Wir gingen zunächst in eine
Kneipe, u dort Rast zu machen. Der
Kaffee schmeckte uns herrlich. Plützlich
sehen, daß 2 rotbebänderte Unteroffiziere
der Marine vor der Wirtschaft standen. Sie
kamen auch schon herein. Wir fluchten.
Es galt Ruhe zu bewahren, denn an eine Flucht war nicht mehr zu denken.
Sie begrüßten uns sehr freundlich fast
angstlich. Aus den Gesprächen mit dem
Wirt erfuhren wir, daß es auch königstreue
Flüchtlinge waren. Unsere Freude
war mehr als groß. Wir kamen bald
ins Gespräch, stellten uns nicht gerade
vor, aber sie merkten auch, daß
-34-
wir ebenfalls Flüchtlinge waren. Wir beschloßen
zusammen zu gehen, da sie
auch Rendsburg als Ziel hatten. Nachdem
wir unsere prächtige Milch ausgetrunken
hatten, machten wir uns langsam auf
den, Großwittensee, ein Ort der an eine
großen See liegt war unser nächstes Unsere
neuen Reisegefährten waren Deckoffizierschüler,
die namentlich aufgeboten worden
waren um die Uwälzungen zu
verhindern. Sie sagten uns sie sollten
alle verhaftet werden und vor ein Gericht
gestellt werden, ihre Kollegen wäre
fast sämtlich geflohen. In vollkommener
Dunkelheit kamen wir ohne beondere
Ereignisse in Großwittensee an. Wir
gingen zunächst in eine Kneipe, um
zu Abend zu essen und uns nach
dem Weg nach Rendsburg zu erkundigen.
Ein Kutscher erbot sich, nach dem ich
für ihn 3 Grogs ausgegeben hatte, mit
seinem Fuhrwerk nach Rendsburg zu fahren.
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uns natürlich nie gefunden. Jetzt hieß
vorsichtiger vorgehen. Die Landstraßen
durften für's erste am Tage nicht mehr
benutzt werden. Durch's Gebüsch ging
es weiter ein mühseliges Vorwärtskommen.
In der Dämmerung betraten wir wieder
die Landstraße und kamen dann nach
Holtsee. Wir gingen zunächst in eine
Kneipe, u dort Rast zu machen. Der
Kaffee schmeckte uns herrlich. Plützlich
sehen, daß 2 rotbebänderte Unteroffiziere
der Marine vor der Wirtschaft standen. Sie
kamen auch schon herein. Wir fluchten.
Es galt Ruhe zu bewahren, denn an eine Flucht war nicht mehr zu denken.
Sie begrüßten uns sehr freundlich fast
angstlich. Aus den Gesprächen mit dem
Wirt erfuhren wir, daß es auch königstreue
Flüchtlinge waren. Unsere Freude
war mehr als groß. Wir kamen bald
ins Gespräch, stellten uns nicht gerade
vor, aber sie merkten auch, daß
-34-
wir ebenfalls Flüchtlinge waren. Wir beschloßen
zusammen zu gehen, da sie auch Rendsburg als Ziel hatten. Nachdem
wir unsere prächtige Milch ausgetrunken
hatten, machten wir uns langsam auf
den, Großwittensee, ein Ort der an eine
großen See liegt war unser nächstes Unsere
neuen Reisegefährten waren Deckoffizierschüler,
die namentlich aufgeboten worden
waren um die Uwälzungen zu
verhindern. Sie sagten uns sie sollten
alle verhaftet werden und vor ein Gericht
gestellt werden, ihre Kollegen wäre
fast sämtlich geflohen. In vollkommener
Dunkelheit kamen wir ohne beondere
Ereignisse in Großwittensee an. Wir
gingen zunächst in eine Kneipe, um
zu Abend zu essen und uns nach
dem Weg nach Rendsburg zu erkundigen.
Ein Kutscher erbot sich, nach dem ich
für ihn 3 Grogs ausgegeben hatte, mit
seinem Fuhrwerk nach Rendsburg zu fahren.
Description
Save description- 54.3978791||9.8545554||
Holtsee
- 54.4046283||9.7698107||
Großwittensee
- 54.3295351||10.14960270000006||||1
Kiel
Location(s)
Story location Kiel
Document location Holtsee
-
Additional document location Großwittensee
- ID
- 21537 / 251775
- Contributor
- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
November 6, 1918 – November 6, 1918
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- Naval Warfare
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