Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 12
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item 12
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventlowbrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat [sic] unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederichsche Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorlaufig [sic]
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, es war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille. Nachdem wir ausgezeichnet
zu Mittag gegessen hatten setzt am
"Kleinen Kiel" eine tollte Schießerei ein. Wir
konnten die Sache vom Fenster aus sehr gut
beobachten. Es wurde plötzlich aus allen
Fenstern des Rathauses und der umliegenden
Häuser heftig geschossen. Man vermutete, daß
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventlowbrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat [sic] unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederichsche Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorlaufig [sic]
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, es war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille. Nachdem wir ausgezeichnet
zu Mittag gegessen hatten setzt am
"Kleinen Kiel" eine tollte Schießerei ein. Wir
konnten die Sache vom Fenster aus sehr gut
beobachten. Es wurde plötzlich aus allen
Fenstern des Rathauses und der umliegenden
Häuser heftig geschossen. Man vermutete, daß
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederichsche Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorläufig
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, es war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille. Nachdem wir ausgezeichnet
zu Mittag gegessen hatten setzt am
"Kleinen Kiel" eine tollte Schießerei ein. Wir
konnten die Sache vom Fenster aus sehr gut
beobachten. Es wurde plötzlich aus allen
Fenstesrn des Rathhauses und der umliegenden
Häuser heftig geschossen. Man vermutete, daß
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederichsche Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorläufig
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, e war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille. Nachdem wir ausgezeichnet
zu Mittag gegessen hatten setzt am
"Kleinen Kiel" eine tollte Schießerei ein. Wir
konnten die Sache vom Fenster aus sehr gut
beobachten. Es wurde plötzlich aus allen
Fenstesrn des Rathhauses und der umliegenden
Häuser heftig geschossen. Man vermutete, daß
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederische Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorläufig
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, e war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille. Nachdem wir ausgezeichnet
zu Mittag gegessen hatten setzt am
"Kleinen Kiel" eine tollte Schießerei ein. Wir
konnten die Sache vom Fenster aus sehr gut
beobachten. Es wurde plötzlich aus allen
Fenstesrn des Rathhauses und der umliegenden
Häuser heftig geschossen. Man vermutete, daß
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
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die Friederische Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision . Letzter lag zu Bett, da
er mit seinen Nerven zusammengebrochen war.
Ich besprach dort zunächst meine Lage und
hielt es zunächst für das richtigste vorläufig
dort zu bleiben, da ich in Kiel keine
Landwohnung hatte. Vormittags bekamen wir
noch Besuch, e war der Leutnant z. S. Johl
von der Schulhalbflottille.
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
- 20 -
die Friederische Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen. Sie suchten
Waffen. Nachdem ich mit bei Friederichs,
wo ich äußerst freundlich aufgenommen
wurde umgezogen hatte, ging ich zunächst
zu meinem Onkel, Corvettenkapitän
Rogge, Abteilungskommandant in der
Werftdivision .
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen. Ich
hatte Gott sei Dank meinen Dolch an
Bord gelassen. Kurz bevor ich in
- 20 -
die Friederische Villa eintreten wollte,
mußte ich noch meinen Handkoffer
auf der Straße vorzeigen.
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darauf aufmerksam, daß die Gewehre
geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
diese Fahrt werde ich nie vergessen
es war mehr als Trauerfahrt. Das Boot
legte an der Reventloubrücke an. Wir nahmen
unser Handgepäck und trat unter
Führung eines Matrosen zunächst die
Reise nach dem Blücherplatz an, wo
die meisten von uns wohnten. Dort
trennten wir uns. Ich ging mit Leutnant
Pröhlsdorf zu Leutnant Friederich, bei dem
ich mich umziehen wollte. In den Straßen
Kiel's war enormer Betrieb. Dauernd
kamen Offiziere an uns vorbei, die von
bewaffneten Soldaten abgeführt wurden,
ein scheußlicher Anblick. Offiziere wurden
unterwegs entwaffnet und mußten Kokarde
und Eichenlaub entfernen
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geladen und entsichert sind. Das Boot
durfte nur unter roter Flagge ablegen, da
wir sonst sofort beschossen worden wären,
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Kiel
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- Contributor
- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
November 5, 1918
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