Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 45

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Perowsk erstreckt; zahlreiche Brände waren damals in den weiten 

Schilffeldern zu sehen. Auf einem großen Teil der Fahrt von Perowsk 

nach Turkestan sah man die den Syr-Darja einsäumende Tugai 

in Form von Baum- u. Buschwerk sich am Horizonte mit mehr 

oder minder großer Deutlichkeit abzeichnen. 

Nach u. nach verlor sich die üppige Vegetation, der Boden wurde 

trocken u. stellenweise gänzlich kahl; schließlich zeigte sich die 

echte Tonwüste mit weit auseinanderstehenden Büschen von 

Tamarisken, Salzkräutern, Saxaúl u. Dornsträuchern, die im Habitus 

den mir aus Perowsk bekannten sehr ähnlich waren. Eindlich 

traten alle Pflanzenspuren dem Sacaúl gegenüber zurück; 

strichweise trat dieser, von einigen wenigen Salzkräutern u. Tamarisken 

abgesehen allein vorherrschend auf u. bedeckte weite Strecken mit 

seinen mattgünen, damals im Herbste stellenweise schon bräunlich 

werdenden Sträucher u. Bäumen, die in größeren Abständen voneinander 

auf dem vorwiegend ebenen, braungrauen Tonboden 

wuchsen u. dem Landschaftsbild ein äußerst trostloses u. lebloses 

Kolorit verliehen. Stellenweise zeigten sich auch Sanddüne von 

Saxaúl u. den übrigen bekannten Sandflora besiedelt. Den 

Saxaúl (Haloxylon ammadendren, russ. (  missing   kyrill. , turkm. Saksaúl, Tafel 16/1a-c). 

war in allen möglichen Entwicklungsstadien vorhanden. vom 

kleinen, weidenruten- u. besenartigen Strauch bis zum vollentwickelten 

Baum (3-6m hoch) mit nach Trauerweidenart 

herabhängendem Zweigwerk, einmal von mehr buschigen, das 

andermal von mehr gestreckter, schlanker Form. Von weitem gesehen 

machten manche Saxúlsträucher den Eindruck von 

kriechenden Kiefern u. Knieholz, wie man es in den hohen Regionen 

der Alpen antrifft, nur bedeutend matter in der Farbe. 

Der Saxaúl dürfte Ende Juli u. im August blühen, wenigstens war 

dies bei den zwei Sträuchern im Perowsker Festungsgraben der Fall; 

die dünnen schwanken schwankenden?   Zweige, an die die Blattorgane nur in Form 

von verkümmerten Schüppchen angedrückt waren, streckten sich u. es 


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Perowsk erstreckt; zahlreiche Brände waren damals in den weiten 

Schilffeldern zu sehen. Auf einem großen Teil der Fahrt von Perowsk 

nach Turkestan sah man die den Syr-Darja einsäumende Tugai 

in Form von Baum- u. Buschwerk sich am Horizonte mit mehr 

oder minder großer Deutlichkeit abzeichnen. 

Nach u. nach verlor sich die üppige Vegetation, der Boden wurde 

trocken u. stellenweise gänzlich kahl; schließlich zeigte sich die 

echte Tonwüste mit weit auseinanderstehenden Büschen von 

Tamarisken, Salzkräutern, Saxaúl u. Dornsträuchern, die im Habitus 

den mir aus Perowsk bekannten sehr ähnlich waren. Eindlich 

traten alle Pflanzenspuren dem Sacaúl gegenüber zurück; 

strichweise trat dieser, von einigen wenigen Salzkräutern u. Tamarisken 

abgesehen allein vorherrschend auf u. bedeckte weite Strecken mit 

seinen mattgünen, damals im Herbste stellenweise schon bräunlich 

werdenden Sträucher u. Bäumen, die in größeren Abständen voneinander 

auf dem vorwiegend ebenen, braungrauen Tonboden 

wuchsen u. dem Landschaftsbild ein äußerst trostloses u. lebloses 

Kolorit verliehen. Stellenweise zeigten sich auch Sanddüne von 

Saxaúl u. den übrigen bekannten Sandflora besiedelt. Den 

Saxaúl (Haloxylon ammadendren, russ. (  missing   kyrill. , turkm. Saksaúl, Tafel 16/1a-c). 

war in allen möglichen Entwicklungsstadien vorhanden. vom 

kleinen, weidenruten- u. besenartigen Strauch bis zum vollentwickelten 

Baum (3-6m hoch) mit nach Trauerweidenart 

herabhängendem Zweigwerk, einmal von mehr buschigen, das 

andermal von mehr gestreckter, schlanker Form. Von weitem gesehen 

machten manche Saxúlsträucher den Eindruck von 

kriechenden Kiefern u. Knieholz, wie man es in den hohen Regionen 

der Alpen antrifft, nur bedeutend matter in der Farbe. 

Der Saxaúl dürfte Ende Juli u. im August blühen, wenigstens war 

dies bei den zwei Sträuchern im Perowsker Festungsgraben der Fall; 

die dünnen schwanken schwankenden?   Zweige, an die die Blattorgane nur in Form 

von verkümmerten Schüppchen angedrückt waren, streckten sich u. es 



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  • November 9, 2018 15:06:25 Gabriele Kister-Schuler

    Perowsk erstreckt; zahlreiche Brände waren damals in den weiten 

    Schilffeldern zu sehen. Auf einem großen Teil der Fahrt von Perowsk 

    nach Turkestan sah man die den Syr-Darja einsäumende Tugai 

    in Form von Baum- u. Buschwerk sich am Horizonte mit mehr 

    oder minder großer Deutlichkeit abzeichnen. 

    Nach u. nach verlor sich die üppige Vegetation, der Boden wurde 

    trocken u. stellenweise gänzlich kahl; schließlich zeigte sich die 

    echte Tonwüste mit weit auseinanderstehenden Büschen von 

    Tamarisken, Salzkräutern, Saxaúl u. Dornsträuchern, die im Habitus 

    den mir aus Perowsk bekannten sehr ähnlich waren. Eindlich 

    traten alle Pflanzenspuren dem Sacaúl gegenüber zurück; 

    strichweise trat dieser, von einigen wenigen Salzkräutern u. Tamarisken 

    abgesehen allein vorherrschend auf u. bedeckte weite Strecken mit 

    seinen mattgünen, damals im Herbste stellenweise schon bräunlich 

    werdenden Sträucher u. Bäumen, die in größeren Abständen voneinander 

    auf dem vorwiegend ebenen, braungrauen Tonboden 

    wuchsen u. dem Landschaftsbild ein äußerst trostloses u. lebloses 

    Kolorit verliehen. Stellenweise zeigten sich auch Sanddüne von 

    Saxaúl u. den übrigen bekannten Sandflora besiedelt. Den 

    Saxaúl (Haloxylon ammadendren, russ. (  missing   kyrill. , turkm. Saksaúl, Tafel 16/1a-c). 

    war in allen möglichen Entwicklungsstadien vorhanden. vom 

    kleinen, weidenruten- u. besenartigen Strauch bis zum vollentwickelten 

    Baum (3-6m hoch) mit nach Trauerweidenart 

    herabhängendem Zweigwerk, einmal von mehr buschigen, das 

    andermal von mehr gestreckter, schlanker Form. Von weitem gesehen 

    machten manche Saxúlsträucher den Eindruck von 

    kriechenden Kiefern u. Knieholz, wie man es in den hohen Regionen 

    der Alpen antrifft, nur bedeutend matter in der Farbe. 

    Der Saxaúl dürfte Ende Juli u. im August blühen, wenigstens war 

    dies bei den zwei Sträuchern im Perowsker Festungsgraben der Fall; 

    die dünnen schwanken schwankenden?   Zweige, an die die Blattorgane nur in Form 

    von verkümmerten Schüppchen angedrückt waren, streckten sich u. es 


  • November 9, 2018 11:13:29 Gabriele Kister-Schuler

    Perowsk erstreckt; zahlreiche Brände waren damals in den weiten 

    Schilffeldern zu sehen. Auf einem großen Teil der Fahrt von Perowsk 

    nach Turkestan sah man die den Syr-Darja einsäumende Tugai 

    in Form von Baum- u. Buschwerk sich am Horizonte mit mehr 

    oder minder großer Deutlichkeit abzeichnen. 

    Nach u. nach verlor sich die üppige Vegetation, der Boden wurde 

    trocken u. stellenweise gänzlich kahl; schließlich zeigte sich die 

    echte Tonwüste mit weit auseinanderstehenden Büschen von 

    Tamarisken, Salzkräutern, Saxaúl u. Dornsträuchern, die im Habitus 

    den mir aus Perowsk bekannten sehr ähnlich waren. Eindlich 

    traten alle Pflanzenspuren dem Sacaúl gegenüber zurück; 

    strichweise trat dieser, von einigen wenigen Salzkräutern u. Tamarisken 

    abgesehen allein vorherrschend auf u. bedeckte weite Strecken mit 

    seinen mattgünen, damals im Herbste stellenweise schon bräunlich 

    werdenden Sträucher u. Bäumen, die in größeren Abständen voneinander 

    auf dem vorwiegend ebenen, braungrauen Tonboden 

    wuchsen u. dem Landschaftsbild ein äußerst trostloses u. lebloses 

    Kolorit verliehen. Stellenweise zeigten sich auch Sanddüne von 

    Saxaúl u. den übrigen bekannten Sandflora besiedelt. Den 

    Saxaúl (Haloxylon ammadendren, russ. (  missing   kyrill. , turkm. Saksaúl, Tafel 16/1a-c). 

    war in allen möglichen Entwicklungsstadien vorhanden. vom 






  • November 9, 2018 11:11:56 Gabriele Kister-Schuler

    Perowsk erstreckt; zahlreiche Brände waren damals in den weiten 

    Schilffeldern zu sehen. Auf einem großen Teil der Fahrt von Perowsk 

    nach Turkestan sah man die den Syr-Darja einsäumende Tugai 

    in Form von Baum- u. Buschwerk sich am Horizonte mit mehr 

    oder minder großer Deutlichkeit abzeichnen. 

    Nach u. nach verlor sich die üppige Vegetation, der Boden wurde 

    trocken u. stellenweise gänzlich kahl; schließlich zeigte sich die 

    echte Tonwüste mit weit auseinanderstehenden Büschen von 

    Tamarisken, Salzkräutern, Saxaúl u. Dornsträuchern, die im Habitus 

    den mir aus Perowsk bekannten sehr ähnlich waren. Eindlich 

    traten alle Pflanzenspuren dem Sacaúl gegenüber zurück; 

    strichweise trat dieser, von einigen wenigen Salzkräutern u. Tamarisken 

    abgesehen allein vorherrschend auf u. bedeckte weite Strecken mit 

    seinen mattgünen, damals im Herbste stellenweise schon bräunlich 

    werdenden Sträucher u. Bäumen, die in größeren Abständen voneinander 

    auf dem vorwiegend ebenen, braungrauen Tonboden 

    wuchsen u. dem Landschaftsbild ein äußerst trostloses u. lebloses 

    Kolorit verliehen. Stellenweise zeigten sich auch Sanddüne von 

    Saxaúl u. den übrigen bekannten Sandflora besiedelt. 






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    Perowsk/Turkestan

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20836 / 235825
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http://europeana1914-1918.eu/...
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F&F
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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