Kleiber Manuskript 02 - Pflanzenwelt der Oase Osch, item 18
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Anblicke die heißen Dünenbilder des Nordens im Gedächtnis zurück; sie glich
sonst völlig der Palasschen roten Tamariske (Taf. Perowsk ) Tafelnr. nicht angegeben , doch waren die erst
Mitte u. Ende Mai erscheinenden hellrosa Blütenrispen u. Einzelblüten bedeutend
zarter u. feiner als bei jener. Es dürfte dies die sowohl am Pamir als auch in
manchen deutschen Alpentälern vorkommende deutsche Tamariske (Myricaria
germanica) sein. Die zweite Tamariskenart hatte bedeutend gröberes u. helleres
Laub u. trug Blütenstände von gänzlich anderem Aussehen: aufrechte, oft
an der Spitze umgebogene, lange Ähren, die aus fleischigen, rosafarbenen
Blüten zusammengesetzt waren. Während an der schmäleren Ährenspitze
noch Knospen zu sehen waren, konnte man herunterzu alle Entwicklungsstadien
von Blüte u. Frucht beobachten; das untere Ende der Ähre u. die
aufgesprungenen, reifen Früchtchen daran waren oft dicht von der Flugwolle
der kleinen, karminroten Samen bedeckt. Diese Tamariske war die nach ihren
Blütenständen so genannte Fuchsschwanztamariske (Myricaria alopecuroides),
die für das hochalpine, zwischen dem Alai- un Transalaigebirge
sich erstreckende Alaital (Kysyl-Sú) charakteristisch ist; auch in
der Umgebung der 1600 m hoch, süd-östl. von Osch, am Fluße Gultsche liegenden Festung Gultsche
am gleichnamigen Flußesoll sie sehr häufig sein. Die Fuchsschwanztamariskewuchs am häufigsten u. da in kräftigeren Exemplaren am Rande des
sich am rechten Ufer des Trockenbettes hinziehenden, schmalen Augürtels.
Beiden Tamariskenarten war es anzusehen, daß sie sich an ihrem Standorte
nicht allzu wohl fühlten, da sie meist verkrüppelt u. niedrig, die Blütenstände
oft schwach u. entartet gewachsen waren. Zu einem gewissen Teile
mochte daran auch das für den Pflanzenwuchs äußerst ungünstige Jahr
1917, in dem die üblichen Frühjahrsregen ausgeblieben waren, schuld gewesen
sein; diese Tatsache hatte in demselben Jahre im ganzen Süden Turkestans eine
völlige Missernte zur Folge. Sicherlich waren auf denselben Umstand zahlreiche
Degenerationserscheinungen u. das frühzeitige Verdorren vieler sich erst
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Anblicke die heißen Dünenbilder des Nordens im Gedächtnis zurück; sie glich
sonst völlig der Palasschen roten Tamariske (Taf. Perowsk ) Tafelnr. nicht angegeben , doch waren die erst
Mitte u. Ende Mai erscheinenden hellrosa Blütenspitzen u. Einzelblüten bedeutend
zarter u. feiner als bei jener. Es dürfte dies die sowohl am Pamir als auch in
manchen deutschen Alpentälern vorkommende deutsche Tamariske (Megricarie
Germanica) sein. Die zweite Tamariskenart hatte bedeutend gröberes u. hellers
Laub u. trug Blütenstände von gänzlich anderem Aussehen: aufrechte, oft
an der Spitze umgebogene, lange Ähren, die aus fleischigen, rosafarbenen
Blüten zusammengesetzt waren. Während an der schmäleren Ährenspitze
noch Knospen zu sehen waren, konnte man herunter zu alle Entwicklungsstadien
von Blüte u. Frucht beobachten; das untere Ende der Ähre u. die
aufgesprungenen, reifen Früchtchen daran waren oft dicht von der Flugwolle
der kleinen, karminroten Samen bedeckt. Diese Tamariske war die nach ihren
Blütenständen so genannte Fuchsschwanz Tamariske (Myricasia alopecuroides),
die für das hochalpine, zwischen dem Alai- un Transalaigebirge
sich erstreckende Alaital (Kysyl-Sú) charakteristisch ist; auch in
der Umgebung des 100 m hoch, süd-östl. von Osch, am Fluße Gultsche liegenden Festung Gultsche
am gleichnamigen Flußesoll sie sehr häufig sein. Die Fuchsschwanztamariskewuchs am häufigsten u. da in kräftigeren Exemplaren am Rande des
sich am rechten Ufer des Trockenbettes hinzehenden, schmalen Augürtels.
Beiden Tamariskenarten war es anzusehen, daß sie sich an ihrem Standorte
nicht allzu wohl fühlten, da sie meist verkrüppelt u. niedrig, die Blütenstände
oft schwach u. entartet gewachsen waren. Zu einem gewissen Teile
mochte daran auch das für den Pflanzenwuchs äußerst ungünstige Jahr
1917, in dem die üblichen Frühjahrsregen ausgeblieben waren, schuld gewesen
sein; diese Tatsache hatte in demselben Jahre im ganzen Süden Turkestans eine
völige Mißernte zur Folge. Sicherlich waren auf deselben Umstand zahlreiche
Degenerationserscheinungen u. das frühzeitige Verdorren vieler sich erst
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Anblicke die heißen Dünenbilder des Nordens im Gedächtnis zurück; sie glich
sonst völlig der Palasschen roten Tamariske (Taf. Perowsk ) Tafelnr. nicht angegeben , doch waren die erst
Mitte u. Ende Mai erscheinenden hellrosa Blütenspitzen u. Einzelblüten bedeutend
zarter u. feiner als bei jener. Es dürfte dies die sowohl am Pamir als auch in
manchen deutschen Alpentälern vorkommende deutsche Tamariske (Megricarie
Germanica) sein. Die zweite Tamariskenart hatte bedeutend gröberes u. hellers
laub u. trug Blütenstände von gänzlich anderem Aussehen: aufrechte, oft
an der Spitze umgebogene, lange Ähren, die aus fleischigen, rosafarbenen
Blüten zusammengesetzt waren. Während an der schmäleren ährenspitze
noch Knospen zu sehen waren, konnte man herunter zu alle Entwicklungesstadien
von Blüte u. Frucht beobachten; das untere Ende der Ähre u. die
aufgesprungenen, reifen Früchtchen daran waren oft dicht von der Flugwolle
der kleinen, karminroten Samen bedeckt. Diese Tamariske war die und ihren
Blütenständen so genannte Fuchsschwanz Tamariske (Myricasia alopecuroides),
die für das hochalpine, zwischen dem Alai- un Tranalaigebirge
sich erstreckende Alaital (Kysyl-Sú) charakteristisch ist; auch in
der Umgebung des 100 m hoch, süd-östl. von Osch, am Fluße Gultsche liegenden Festung Gultsche
am gleichnamigen Flußesoll sie sehr häufig sein. Die Fuchsschwanztamariskewuchs am häufigsten u. da in kräftigeren Exemplaren am Rande des
sich am rechten Ufer des Trockenbettes hinzehenden, schmalen Augüstels.
Bei den Tamariskenarten war es anzusehen, daß sie sich an ihrem Standorte
nicht allzu wohl fühlten, da sie meist verkrüppelt u. niedrig, die Blütenstände
oft schwach u. entartet gewachsen waren. Zu einem gewissen Teile
mochte daran auch das für den Pflanzenwuchs äußerst ungünstige Jahr
1917, in dem die üblichen Frühjahrsregen ausgeblieben waren, schuld gewesen
sein; diese Tatsache hatte in demselben Jahre im ganzen Süden Turkestans eine
völige Mißernte zur Folge. Sicherlich waren auf deselben Umstand zahlreiche
Degenerationserscheinungen u. das frühzeitige Verdorren vieler sich erst
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Anblicke die heißen Dünenbilder des Nordens im Gedächtnis zurück; sie glich
sonst völlig der Palasschen roten Tamariske (Taf. Perowsk ) Tafelnr. nicht angegeben , doch waren die erst
Mitte u. Ende Mai erscheinenden hellrosa Blütenspitzen u. Einzelblüten bedeutend
zarter u. feiner als bei jener. Es dürfte dies die sowohl am Pamir als auch in
manchen deutschen Alpentälern vorkommende deutsche Tamariske (Megricarie
Germanica) sein. Die zweite Tamariskenart hatte bedeutend gröberes u. hellers
laub u. trug Blütenstände von gänzlich anderem Aussehen: aufrechte, oft
an der Spitze umgebogene, lange Ähren, die aus fleischigen, rosafarbenen
Blüten zusammengesetzt waren. Während an der schmäleren ährenspitze
noch Knospen zu sehen waren, konnte man herunter zu alle Entwicklungesstadien
von Blüte u. Frucht beobachten; das untere Ende der Ähre u. die
aufgesprungenen, reifen Früchtchen daran waren oft dicht von der Flugwolle
der kleinen, karminroten Samen bedeckt. Diese Tamariske war die und ihren
Blütenständen so genannte Fuchsschwanz Tamariske (Myricasia alopecuroides),
die für das hochalpine, zwischen dem Alai- un Tranalaigebirge
sich erstreckende Alaital (Kysyl-Sú) charakteristisch ist; auch in
der Umgebung des 100 m hoch, süd-östl. von Osch, am Fluße Gultsche liegenden Festung Gultsche
am gleichnamigen Flußesoll sie sehr häufig sein. Die Fuchsschwanztamariskewuchs am häufigsten u. da in kräftigeren Exemplaren am Rande des
sich am rechten Ufer des Trockenbettes hinzehenden, schmalen Augüstels.
Bei den Tamariskenarten war es anzusehen, daß sie sich an ihrem Standorte
nicht allzu wohl fühlten, da sie meist verkrüppelt u. niedrig, die Blütenstände
oft schwach u. entartet gewachsen waren. Zu einem gewissen Teile
mochte daran auch das für den Pflanzenwuchs äußerst ungünstige Jahr
1917, in dem die üblichen Frühjahrsregen ausgeblieben waren, schuld gewesen
sein; diese Tatsache hatte in demselben Jahre im ganzen Süden Turkestans eine
völige Mißernte zur Folge. Sicherlich waren auf deselben Umstand zahlreiche
Degenerationserscheinungen u. das frühzeitige Verdorren vieler sich ent-
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Anblicke die heißen Dünenbilder des Nordens im Gedächtnis zurück; sie glich
sonst völlig der Palasschen roten Tamariske (Taf. Perowsk ) Tafelnr. nicht angegeben , doch waren die erst
Mitte u. Ende Mai erscheinenden hellrosa Blütenspitzen u. Einzelblüten bedeutend
zarter u. feiner als bei jener. Es dürfte dies die sowohl am Pamir als auch in
manchen deutschen Alpentälern vorkommende deutsche Tamariske (Megricarie
Germanica) sein. Die zweite Tamariskenart hatte bedeutend gröberes u. hellers
laub u. trug Blütenstände von gänzlich anderem Aussehen: aufrechte, oft
an der Spitze umgebogene, lange Ähren, die aus fleischigen, rosafarbenen
Blüten zusammengesetzt waren. Während an der schmäleren ährenspitze
noch Knospen zu sehen waren, konnte man herunter zu alle Entwicklungesstadien
von Blüte u. Frucht beobachten; das untere Ende der Ähre u. die
aufgesprungenen, reifen Früchtchen daran waren oft dicht von der Flugwolle
der kleinen, karminroten Samen bedeckt. Diese Tamariske war die und ihren
Blütenständen so genannte Fuchsschwanz Tamariske (Myricasia alofsecuroides),
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Save description- 40.5139985||72.81609759999992||||1
Osch
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