Reimeheft mit Texten im Oberschlesischen Dialekt, item 5
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linke Seite
6
doch ein gebüldtes Mentsch schprächen wir sich
balt so gutt französch alz wie deutsch. Forchte
Woche war serr scheen sint wir gekomm in
einer Gegent wo sint auch Kohlngrubn wie bei
uns da wahr mich serr bange auf zu Hause un
wen Ich komt dan wider da wern sich gleich
mahl richtich ferheiraten un wen der Franzreich
unsen Kaiser da geh ich hir liber
weil hier is serr scheener Umgegent
so billich das kansstu saufen ganses
erlaup Ich nich den wen wir sich
geheirat da mußt mich hern. Un
geht auf schweres Arbeit kann er
aufen aberscht Frau muß sein nichter
e willste nich da gebrauchen wir sich
eiraten da nehm Ich hir eine franzesche
der balt fon Sie lern schprächn.
erläufik da heirat Ich Ihr nich un
mich schieken par gutte Zigaren
oftmalz
Dein teures Bräutjam
Peter.
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In Krik!
. ich soll sagen,
f deine Fraggen
ich Sache,
Katz von Dache
Schnaps zu cheben
- futsch is Leben.
s nich fein,
sei
linke Seite ist abgerissen und Text nicht lesbar
rechte Seite
7
O moy bosche, die tun laufen
Besserr aber Wuttki saufen.
"Chungerr, Chungerr," tun si schrein
"Gibst 10 Mark, un Ferrd is dein".
Pieruns chabben nich zu essn,
Chaun wir motzno auf die Fressen.
Wenn sich platzen tut Schrappneller
Und fligt rum Granatenbeller,
Pfui! da spuckt sich mancherr aus,
Weil das is kein Gullaschschmaus.
Und man krikt sich einen Wut,
Denn die Chacher schißen gut.
Aber treffen, da tun schlecht,
Mirr soll sein, das is schont recht.
Mirr get gutt, bin ganz gesund,
Gib Johannka Kuhs auf Mund.
Bloß Pressufka, schick mir, Bruder
Ohne dem bin arrmer Luderr.
Putzen darf ich für Feldwebli,
Stiwel, Flinta und di Deggli.
Psia krew, is sich Krik doch scheen,
Wenn komm zurik: Auf Widersehn!
----------------
Janek erzählt seinen Kameraden:
Pierunie no da bin ich wider zurieck fon
Uhrlaup wahr ja serr scheen zuhause abberscht
bin ich doch fro das wider bin ich bei euch den
in Obberschlesien is jetzt nischt los ales so ruhik
ale Kneipen sint Sie zugeschlosen kein Schnaps
gips nich un wenn die Chachers nich ein kenn
cheben da is kein Lebben in Sie da gips kein
Spaß un kein Keilerei un da freu ich mir schont
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doch ein gebüldtes Mentsch schprächen wir sich
balt so gutt französch alz wie deutsch. Forchte
Woche war serr scheen sint wir gekomm in
einer Gegent wo sint auch Kohlngrubn wie bei
uns da wahr mich serr bange auf zu Hause un
wen Ich
dan wider da wern sich gleich
mahl rich
ferheiraten un wen der Franzreich
unsen Kaiser da geh ich hir liber
weil hier is serr scheener Umgegent
so billich das kansstu saufen ganses
erlaup Ich nich den wen wir sich
geheirat da mußt mich hern. Un
geht auf schweres Arbeit kann er
aufen aberscht Frau muß sein nichter
e willste nich da gebrauchen wir sich
eiraten da nehm Ich hir eine franzesche
der balt fon Sie lern schprächn.
erläufik da heirat Ich Ihr nich un
mich schieken par gutte Zigaren
oftmalz
Dein teures Bräutjam
Peter.
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n Krik!
. ich soll sagen,
f deine Fraggen
ich Sache,
Katz von Dache
Schnaps zu cheben
- futsch is Leben.
s nich fein,
sei
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O moy bosche, die tun laufen
Besserr aber Wuttki saufen.
"Chungerr, Chungerr," tun si schrein
"Gibst 10 mark, un Ferrd is dein".
Pieruns chabben nich zu essn,
Chaun wir motzno auf die Fressen.
Wenn sich platzen tut Schrappneller
Und fligt rum Granatenbeller,
Pfui! da spuckt sich mancherr aus,
Weil das is kein Gullaschschmaus.
Und man krikt sich einen Wut,
Denn die Chacher schißen gut.
Aber treffen, da tun schlecht,
Mirr soll sein, das is schont recht.
Mit get gutt, bin ganz gesund,
Gib Johannka Kuhs auf Mund.
Bloß Pressufka, schick mir, Bruder
Ohne dem bin arrmer Luderr.
Putzen darf ich für Feldwebli,
Stiwel Flinta und di Deggli.
Psia krew, is sich Krik doch scheen,
Wenn komm zurik: Auf Widersehn!
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Janek erzählt seinen Kameraden:
Pierunie no da bin ich wider zurieck fon
Uhrlaup wahr ja serr scheen zuhause abberscht
bin ich doch fro das wider bin ich beu euch den
in Obberschlesien is jetzt nischt los ales so ruhik
ale Kneipen sint Sie zugeschlosen kein Schnaps
gips nich un wenn die Chachers nich ein kenn
cheben da is kein Lebben in Sie da gips kein
Spaß un kein Keilerei un da freu ich mir schont
Two pages, transcribed left to right
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doch ein gebüldtes Mentsch schprächen wir sich
balt so gutt französch alz wie deutsch. Forchte
Woche war serr scheen sint wir gekomm in
einer Gegent wo sint auch Kohlngrubn wie bei
uns da wahr mich serr bange auf zu Hause un
wen Ich
dan wider da wern sich gleich
mahl rich
ferheiraten un wen der Franzreich
unsen Kaiser da geh ich hir liber
weil hier is serr scheener Umgegent
so billich das kansstu saufen ganses
erlaup Ich nich den wen wir sich
geheirat da mußt mich hern. Un
geht auf schweres Arbeit kann er
aufen aberscht Frau muß sein nichter
e willste nich da gebrauchen wir sich
eiraten da nehm Ich hir eine franzesche
der balt fon Sie lern schprächn.
erläufik da heirat Ich Ihr nich un
mich schieken par gutte Zigaren
oftmalz
Dein teures Bräutjam
Peter.
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n Krik!
. ich soll sagen,
f deine Fraggen
ich Sache,
Katz von Dache
Schnaps zu cheben
- futsch is Leben.
s nich fein,
sei
7
O moy bosche, die tun laufen
Besserr aber Wuttki saufen.
"Chungerr, Chungerr," tun si schrein
"Gibst 10 mark, un Ferrd is dein".
Pieruns chabben nich zu essn,
Chaun wir motzno auf die Fressen.
Wenn sich platzen tut Schrappneller
Und fligt rum Granatenbeller,
Pfui! da spuckt sich mancherr aus,
Weil das is kein Gullaschschmaus.
Und man krikt sich einen Wut,
Denn die Chacher schißen gut.
Aber treffen, da tun schlecht,
Mirr soll sein, das is schont recht.
Mit get gutt, bin ganz gesund,
Gib Johannka Kuhs auf Mund.
Bloß Pressufka, schick mir, Bruder
Ohne dem bin arrmer Luderr.
Putzen darf ich für Feldwebli,
Stiwel Flinta und di Deggli.
Psia krew, is sich Krik doch scheen,
Wenn komm zurik: Auf Widersehn!
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Janek erzählt seinen Kameraden:
Pierunie no da bin ich wider zurieck fon
Uhrlaup wahr ja serr scheen zuhause abberscht
bin ich doch fro das wider bin ich beu euch den
in Obberschlesien is jetzt nischt los ales so ruhik
ale Kneiüen sint Sie zugeschlossen kein Schnaps
gips nich un wenn die Chachers nich ein kenn
cheben da is kein Lebben in Sie da gips kein
Spaß un kein Keilerei un da freu ich mir schont
Two pages, transcribed left to right
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doch ein gebüldtes Mentsch schprächen wir sich
balt so gutt französch alz wie deutsch. Forchte
Woche war serr scheen sint wir gekomm in
einer Gegent wo sint auch Kohlngrubn wie bei
uns da wahr mich serr bange auf zu Hause un
wen Ich [..] dan wider da wern sich gleich
mahl rich[..] ferheiraten un wen der Franzreich
[..] unsen Kaiser da geh ich hir liber
[..] weil hier is serr scheener Umgegent
[..] so billich das kansstu saufen ganses
[..] erlaup Ich nich den wen wir sich
[..] geheirat da mußt mich hern. Un
[..] geht auf schweres Arbeit kann er
[..] aufen aberscht Frau muß sein nichter
[..]e willste nich da gebrauchen wir sich
[..]eiraten da nehm Ich hir eine franzesche
[..] der balt fon Sie lern schprächn.
[..]erläufik da heirat Ich Ihr nich un
[..] mich schieken par gutte Zigaren
[..] oftmalz
Dein teures Bräutjam
Peter.
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[..]n Krik!
[..]. ich soll sagen,
[..]f deine Fraggen
[..]ich Sache,
[..] Katz von Dache
[..] Schnaps zu cheben
[..] - futsch is Leben.
[..]s nich fein,
[..] sei [..]
7
O moy bosche, die tun laufen
Besserr aber Wuttki saufen.
"Chungerr, Chungerr," tun si schrein
"Gibst 10 mark, un Ferrd is dein".
Pieruns chabben nich zu essn,
Chaun wir motzno auf die Fressen.
Wenn sich platzen tut Schrappnelle r
Und fligt rum Granatenbeller,
Pfui! da spuckt sich mancherr aus,
Weil das is kein Gullaschschmaus.
Und man krikt sich einen Wut,
Denn die Chacher schißen gut.
Aber treffen, da tun schlecht,
Mirr soll sein, das is schont recht.
Mit get gutt, bin ganz gesund,
Gib Johannka Kuhs auf Mund.
Bloß Pressufka, schick mir, Bruder
Ohne dem bin arrmer Luderr.
Putzen darf ich für Feldwebli,
Stiwel Flinta und di Deggli.
Psia krew, is sich Krik doch scheen,
Wenn komm zurik: Auf Widersehn!
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Janek erzählt seinen Kameraden:
Pierunie no da bin ich wider zurieck fon
Uhrlaup wahr ja serr scheen zuhause abberscht
bin ich doch fro das wider bin ich beu euch den
in Obberschlesien is jetzt nischt los ales so ruhik
ale Kneiüen sint Sie zugeschlossen kein Schnaps
gips nich un wenn die Chachers nich ein kenn
cheben da is kein Lebben in Sie da gips kein
Spaß un kein Keilerei un da freu ich mir schont
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Save description- 51.1078852||17.0385376||||1
Breslau, Schlesien
Location(s)
Story location Breslau, Schlesien
- ID
- 2007 / 25361
- Contributor
- Renate Wieczorek
1915 – 1915
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- Deutsch
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