Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 63

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63

 linke Seite 

 

leicht ausmalen, welche Freudigkeit Du wieder in mich zum Durchhalten gebracht hast.

    Ein großer Teil meines Dankes gebührt wohl auch Deiner lieben Mutter, richte ihr diesen Dank frei mit aus.

    Es ist doch schön das Glück, das eine solche wahre, reine Liebe bringt.

    Wie wir leben und was wir jetzt zu "essen" ?? bekommen, (es nennt sich Essen) davon kann ich Dir wohl einmal mündlich erzählen, das Elend will ich Dir nicht schreiben.

    Also, da unsere Besichtigung sehr gut und die beste war, so veranstaltete unser Hauptmann einen Ausflug hinaus ins Gebirge und ein Vergnügen auf dem  ...  Es war zwar Freude da, aber die richtige Freude war es nicht. Urlaub wäre uns als Dank lieber gewesen. Aber leider! Solange ich Dich nicht wieder einmal vor Augen und an der Hand habe, ist von Freude keine Spur bei mir zu finden. Aber heute war sie da. Es war der Hauch Deiner großen treuen Liebe, es war Dein Geist, es warst fast Du selbst, was mir aus dem Pakete entgegenwehte. Ich kann mich gar nicht beruhigen über die Freude und das Glück. Ich kann es bald nicht fassen.

 

 rechte Seite 

    Ach, man möchte bloß beten, daß ich endlich wieder einmal in der Heimat zu sein und zu meinen Lieben fahren könnte.

    Damit ich wieder einmal nach so langen Trennungsschmerzen von Deinen  süßen treuen roten Lippen einen Kuß kann nippen, in Deine Augen schauen, Deine liebe zarte Gestalt umschlingen,---

    Ich muß auf andere Gedanken überspringen, sonst überwältigt mich der Sehnsuchtsschmerz.

    Sage doch einmal Deiner lieben Freundin Hilde Nier unauffällig, so als ob Du ganz zufällig darauf kämst, daß der Götzel Erich am 26. März seinen Geburtstag hat.

    Hilde will es nämlich in ihrem letzten Brief an Erich wissen. Erich will ihr aber nicht gern schreiben. Auch schreibt Hilde mit, daß Du fast jeden Tag Post bekämst, besonders diese Woche. Stimmt das? 

    Ich schreibe Dir ja nur, weil ich Dich so grenzenlos lieb habe. So lieb wie niemand sonst auf der weiten Welt.

    Man hat nun jetzt  nichts mehr vom Leben und ohne Dich ist für mich kein Leben.

 

   

 

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 linke Seite 

 

leicht ausmalen, welche Freudigkeit Du wieder in mich zum Durchhalten gebracht hast.

    Ein großer Teil meines Dankes gebührt wohl auch Deiner lieben Mutter, richte ihr diesen Dank frei mit aus.

    Es ist doch schön das Glück, das eine solche wahre, reine Liebe bringt.

    Wie wir leben und was wir jetzt zu "essen" ?? bekommen, (es nennt sich Essen) davon kann ich Dir wohl einmal mündlich erzählen, das Elend will ich Dir nicht schreiben.

    Also, da unsere Besichtigung sehr gut und die beste war, so veranstaltete unser Hauptmann einen Ausflug hinaus ins Gebirge und ein Vergnügen auf dem  ...  Es war zwar Freude da, aber die richtige Freude war es nicht. Urlaub wäre uns als Dank lieber gewesen. Aber leider! Solange ich Dich nicht wieder einmal vor Augen und an der Hand habe, ist von Freude keine Spur bei mir zu finden. Aber heute war sie da. Es war der Hauch Deiner großen treuen Liebe, es war Dein Geist, es warst fast Du selbst, was mir aus dem Pakete entgegenwehte. Ich kann mich gar nicht beruhigen über die Freude und das Glück. Ich kann es bald nicht fassen.

 

 rechte Seite 

    Ach, man möchte bloß beten, daß ich endlich wieder einmal in der Heimat zu sein und zu meinen Lieben fahren könnte.

    Damit ich wieder einmal nach so langen Trennungsschmerzen von Deinen  süßen treuen roten Lippen einen Kuß kann nippen, in Deine Augen schauen, Deine liebe zarte Gestalt umschlingen,---

    Ich muß auf andere Gedanken überspringen, sonst überwältigt mich der Sehnsuchtsschmerz.

    Sage doch einmal Deiner lieben Freundin Hilde Nier unauffällig, so als ob Du ganz zufällig darauf kämst, daß der Götzel Erich am 26. März seinen Geburtstag hat.

    Hilde will es nämlich in ihrem letzten Brief an Erich wissen. Erich will ihr aber nicht gern schreiben. Auch schreibt Hilde mit, daß Du fast jeden Tag Post bekämst, besonders diese Woche. Stimmt das? 

    Ich schreibe Dir ja nur, weil ich Dich so grenzenlos lieb habe. So lieb wie niemand sonst auf der weiten Welt.

    Man hat nun jetzt  nichts mehr vom Leben und ohne Dich ist für mich kein Leben.

 

   

 

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1968 / 23806
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Reinhard Nestler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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