Foto, Militärpass und Kriegstagebuch von Hans Julius Kähler (09.12.1895-19.02.1972) , item 17

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left side

-keit einiger meiner Kameraden,

für deren Fehler wir verantwortlich

gemacht wurden. Nun kann ich

weitere Einzelheiten nicht anführen,

da es zu viel würde, und ich nicht

rechtzeitig angefangen bin, die

Ereignisse aufzuschreiben.

Ich nur das aufschreiben, was

mir gerade einfällt.

Schon nach kurzer Zeit fing

die Korporalschaft an zusammen-

zuschmelzen, da einige unserer
Kameraden den Anstrengungen

des Dienstes nicht gewachsen

waren und z.T. auch durch das
Impfen krank wurden. Nach

6 Wochen ungefähr waren wir

von den anfangs 17 Mann

nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

schießen ging verhältnismäßig

schnell. Ich habe sämtliche Übungen
gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

fiel mir leichter als den anderen,

da ich doch früh geturnt und mich

an den Landsturnübungen beteiligt

habe. Ich genoß sogar den Vor-

zug, von dem Unteroffizier zu seinen

zwei bis drei Besten zu zählen.

Ich kann mich aber ohne Selbst-

überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


right side

machen konnte. Um von der

Kameradschaftlichkeit noch etwas

zu schreiben, muß ich sagen,

daß diese sehr viel zu wünschen

übrig ließ. Da kam eines

Tages Befehl, vom Depot müßten

50 Mann fort ins Feldrekruten-

depot Beverloo in Belgien. Daran

müßten auch drei Mann von

uns glauben und zwar

Rieck, Pink und Mirykl.

10 Tage später kam Uhrmeyer zur

Maschinengewehr-Abteilung. Am 1. Juli 1916

hieß es plötzlich es geht morgen

nach Oberhofen, was dann auch

wahr wurde. Morgens um

3 Uhr feldmarschmäßig mit allem

möglichen Klimbim im Tornister

ging es los und missing

um 11 Uhr da hatten 32 km

zurückgelegt. In Ob. wurden

wir in großen Baracken

untergebracht. Nun begann

eine grausame Woche für uns.

Denn der ganze ungeheuere

Truppenübungsplatz war Sand-

boden und glich einer Wüste.

und es hat uns mächtig Schweiß

gekostet, in dem Sand zu

marschieren und zu laufen.

missing

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left side

-keit einiger meiner Kameraden,

für deren Fehler wir verantwortlich

gemacht wurden. Nun kann ich

weitere Einzelheiten nicht anführen,

da es zu viel würde, und ich nicht

rechtzeitig angefangen bin, die

Ereignisse aufzuschreiben.

Ich nur das aufschreiben, was

mir gerade einfällt.

Schon nach kurzer Zeit fing

die Korporalschaft an zusammen-

zuschmelzen, da einige unserer
Kameraden den Anstrengungen

des Dienstes nicht gewachsen

waren und z.T. auch durch das
Impfen krank wurden. Nach

6 Wochen ungefähr waren wir

von den anfangs 17 Mann

nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

schießen ging verhältnismäßig

schnell. Ich habe sämtliche Übungen
gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

fiel mir leichter als den anderen,

da ich doch früh geturnt und mich

an den Landsturnübungen beteiligt

habe. Ich genoß sogar den Vor-

zug, von dem Unteroffizier zu seinen

zwei bis drei Besten zu zählen.

Ich kann mich aber ohne Selbst-

überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


right side

machen konnte. Um von der

Kameradschaftlichkeit noch etwas

zu schreiben, muß ich sagen,

daß diese sehr viel zu wünschen

übrig ließ. Da kam eines

Tages Befehl, vom Depot müßten

50 Mann fort ins Feldrekruten-

depot Beverloo in Belgien. Daran

müßten auch drei Mann von

uns glauben und zwar

Rieck, Pink und Mirykl.

10 Tage später kam Uhrmeyer zur

Maschinengewehr-Abteilung. Am 1. Juli 1916

hieß es plötzlich es geht morgen

nach Oberhofen, was dann auch

wahr wurde. Morgens um

3 Uhr feldmarschmäßig mit allem

möglichen Klimbim im Tornister

ging es los und missing

um 11 Uhr da hatten 32 km

zurückgelegt. In Ob. wurden

wir in großen Baracken

untergebracht. Nun begann

eine grausame Woche für uns.

Denn der ganze ungeheuere

Truppenübungsplatz war Sand-

boden und glich einer Wüste.

und es hat uns mächtig Schweiß

gekostet, in dem Sand zu

marschieren und zu laufen.

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  • August 20, 2018 21:35:16 Miriam Bartsch

    left side

    -keit einiger meiner Kameraden,

    für deren Fehler wir verantwortlich

    gemacht wurden. Nun kann ich

    weitere Einzelheiten nicht anführen,

    da es zu viel würde, und ich nicht

    rechtzeitig angefangen bin, die

    Ereignisse aufzuschreiben.

    Ich nur das aufschreiben, was

    mir gerade einfällt.

    Schon nach kurzer Zeit fing

    die Korporalschaft an zusammen-

    zuschmelzen, da einige unserer
    Kameraden den Anstrengungen

    des Dienstes nicht gewachsen

    waren und z.T. auch durch das
    Impfen krank wurden. Nach

    6 Wochen ungefähr waren wir

    von den anfangs 17 Mann

    nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

    schießen ging verhältnismäßig

    schnell. Ich habe sämtliche Übungen
    gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

    fiel mir leichter als den anderen,

    da ich doch früh geturnt und mich

    an den Landsturnübungen beteiligt

    habe. Ich genoß sogar den Vor-

    zug, von dem Unteroffizier zu seinen

    zwei bis drei Besten zu zählen.

    Ich kann mich aber ohne Selbst-

    überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


    right side

    machen konnte. Um von der

    Kameradschaftlichkeit noch etwas

    zu schreiben, muß ich sagen,

    daß diese sehr viel zu wünschen

    übrig ließ. Da kam eines

    Tages Befehl, vom Depot müßten

    50 Mann fort ins Feldrekruten-

    depot Beverloo in Belgien. Daran

    müßten auch drei Mann von

    uns glauben und zwar

    Rieck, Pink und Mirykl.

    10 Tage später kam Uhrmeyer zur

    Maschinengewehr-Abteilung. Am 1. Juli 1916

    hieß es plötzlich es geht morgen

    nach Oberhofen, was dann auch

    wahr wurde. Morgens um

    3 Uhr feldmarschmäßig mit allem

    möglichen Klimbim im Tornister

    ging es los und missing

    um 11 Uhr da hatten 32 km

    zurückgelegt. In Ob. wurden

    wir in großen Baracken

    untergebracht. Nun begann

    eine grausame Woche für uns.

    Denn der ganze ungeheuere

    Truppenübungsplatz war Sand-

    boden und glich einer Wüste.

    und es hat uns mächtig Schweiß

    gekostet, in dem Sand zu

    marschieren und zu laufen.

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  • August 17, 2018 12:25:43 Miriam Bartsch

    linke Seite

    -keit einiger meiner Kameraden,

    für deren Fehler wir verantwortlich

    gemacht wurden. Nun kann ich

    weitere Einzelheiten nicht anführen,

    da es zu viel würde, und ich nicht

    rechtzeitig angefangen bin, die

    Ereignisse aufzuschreiben.

    Ich nur das aufschreiben, was

    mir gerade einfällt.

    Schon nach kurzer Zeit fing

    die Korporalschaft an zusammen-

    zuschmelzen, da einige unserer
    Kameraden den Anstrengungen

    des Dienstes nicht gewachsen

    waren und z.T. auch durch das
    Impfen krank wurden. Nach

    6 Wochen ungefähr waren wir

    von den anfangs 17 Mann

    nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

    schießen ging verhältnismäßig

    schnell. Ich habe sämtliche Übungen
    gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

    fiel mir leichter als den anderen,

    da ich doch früh geturnt und mich

    an den Landsturnübungen beteiligt

    habe. Ich genoß sogar den Vor-

    zug, von dem Unteroffizier zu seinen

    zwei bis drei Besten zu zählen.

    Ich kann mich aber ohne Selbst-

    überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


    rechte Seite

    machen konnte. Um von der

    Kameradschaftlichkeit noch etwas

    zu schreiben, muß ich sagen,

    daß diese sehr viel zu wünschen

    übrig ließ. Da kam eines

    Tages Befehl, vom Depot müßten

    50 Mann fort ins Feldrekruten-

    depot Beverloo in Belgien. Daran

    müßten auch drei Mann von

    uns glauben und zwar

    Rieck, Pink und Mirykl.

    10 Tage später kam Uhrmeyer zur

    Maschinengewehr-Abteilung. Am 1. Juli 1916

    hieß es plötzlich es geht morgen

    nach Oberhofen, was dann auch

    wahr wurde. Morgens um

    3 Uhr feldmarschmäßig mit allem

    möglichen Klimbim im Tornister

    ging es los und missing

    um 11 Uhr da hatten 32 km

    zurückgelegt. In Ob. wurden

    wir in großen Baracken

    untergebracht. Nun begann

    eine grausame Woche für uns.

    Denn der ganze ungeheuere

    Truppenübungsplatz war Sand-

    boden und glich einer Wüste.

    und es hat uns mächtig Schweiß

    gekostet, in dem Sand zu

    marschieren und zu laufen.

    missing


  • August 17, 2018 12:16:33 Miriam Bartsch

    linke Seite

    -keit einiger meiner Kameraden,

    für deren Fehler wir verantwortlich

    gemacht wurden. Nun kann ich

    weitere Einzelheiten nicht anführen,

    da es zu viel würde, und ich nicht

    rechtzeitig angefangen bin, die

    Ereignisse aufzuschreiben.

    Ich nur das aufschreiben, was

    mir gerade einfällt.

    Schon nach kurzer Zeit fing

    die Korporalschaft an zusammen-

    zuschmelzen, da einige unserer
    Kameraden den Anstrengungen

    des Dienstes nicht gewachsen

    waren und z.T. auch durch das
    Impfen krank wurden. Nach

    6 Wochen ungefähr waren wir

    von den anfangs 17 Mann

    nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

    schießen ging verhältnismäßig

    schnell. Ich habe sämtliche Übungen
    gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

    fiel mir leichter als den anderen,

    da ich doch früh geturnt und mich

    an den Landsturnübungen beteiligt

    habe. Ich genoß sogar den Vor-

    zug, von dem Unteroffizier zu seinen

    zwei bis drei Besten zu zählen.

    Ich kann mich aber ohne Selbst-

    überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


    rechte Seite

    machen konnte. Um von der

    Kameradschaftlichkeit noch etwas

    zu schreiben, muß ich sagen,

    daß diese sehr viel zu wünschen

    übrig ließ. Da kam eines

    Tages Befehl, vom Depot müßten

    50 Mann fort ins Feldrekruten-

    depot Beverloo in Belgien. Daran

    müßten auch drei Mann von

    uns glauben und zwar

    Rieck, Pink und Mirykl.

    10 Tage später kam Uhrmeyer zur

    Maschinengewehr-Abteilung. Am 1. Juli 1916

    hieß es plötzlich es geht morgen

    nach Oberhofen, was dann auch

    wahr wurde. Morgens um

    3 Uhr feldmarschmäßig mit allem

    möglichen Klimbim im Tornister

    ging es los und missing

    um 11 Uhr da hatten 32 km

    zurückgelegt. In Ob. wurden

    wir in großen Baracken

    untergebracht. Nun begann

    eine grausame Woche für uns.

    Denn der ganze ungeheuere

    Truppenübungsplatz war Sand-

    boden und glich einer Wüste.

    und es hat uns mächtig Schweiß

    gekostet, in dem Sand zu

    marschieren und zu laufen.


  • August 17, 2018 12:07:29 Miriam Bartsch

    linke Seite

    -keit einiger meiner Kameraden,

    für deren Fehler wir verantwortlich

    gemacht wurden. Nun kann ich

    weitere Einzelheiten nicht anführen,

    da es zu viel würde, und ich nicht

    rechtzeitig angefangen bin, die

    Ereignisse aufzuschreiben.

    Ich nur das aufschreiben, was

    mir gerade einfällt.

    Schon nach kurzer Zeit fing

    die Korporalschaft an zusammen-

    zuschmelzen, da einige unserer
    Kameraden den Anstrengungen

    des Dienstes nicht gewachsen

    waren und z.T. auch durch das
    Impfen krank wurden. Nach

    6 Wochen ungefähr waren wir

    von den anfangs 17 Mann

    nur noch 6 - 8 Aktive. Das Scharf-

    schießen ging verhältnismäßig

    schnell. Ich habe sämtliche Übungen
    gleich erfüllt. Auch das Exerzieren

    fiel mir leichter als den anderen,

    da ich doch früh geturnt und mich

    an den Landsturnübungen beteiligt

    habe. Ich genoß sogar den Vor-

    zug, von dem Unteroffizier zu seinen

    zwei bis drei Besten zu zählen.

    Ich kann mich aber ohne Selbst-

    überhebung rühmen, daß ich allen anderen etwas vor-


    rechte Seite

    machen konnte.


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    Straßburg

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ID
1864 / 22034
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jürgen Kähler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


July 1, 1916 – July 1, 1916
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