Hedwig Nehlsen schreibt ihrem Mann Wilhelm an die Ostfront - 1917, item 104

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104

bezahlen 118,75. und die Rechnung von Schulze für die Lichtanlage u. einen neuen Gaskocher hab ich ja auch endlich bekommen, macht ca. 65.- Mk. Kohlen u. Briketts liefert Hübner mir auch oft, ich bin ja froh, daß ich für den Winter etwas vorsorgen kann, aber es läuft eben alles ins Geld. Für einen Zwanzigmarkschein konnte man früher ein halbes Königreich kaufen, heute bekommt man gerade sein Wochenquantum Fleisch, Milch, Butter, Eier, Brot dafür. Junges Gemüse u. Obst ist scheußlich teuer. Erdbeeren jetzt noch pr lb 1,60, wir haben natürlich noch keine gegessen. 1 Bund Kohlrabi für 50 pf ißt der  Junge allein auf. - Nun hab ich Dir eine lange Litanei vorgejammert. Und wir können alle beide  nicht dem Übel abhelfen, so durch einfaches Besprechen. Ich überlege ja jedesmal, muß die Ausgabe sein? aber was nützt es alles; wenn ich knausere mit Lebensmitteln, kommen wir mit der Gesundheit runter u. dann trägt man das Geld zum Apotheker. Ich fühle mich seit ich in Lubosch war recht wohl. Auch das Wirtschaften bekommt mir gut, nur wird auch Frau Zöttler zum Abendessen ziemlich teuer und ich komme nicht recht zum Nähen u. dergl.

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bezahlen 118,75. und die Rechnung von Schulze für die Lichtanlage u. einen neuen Gaskocher hab ich ja auch endlich bekommen, macht ca. 65.- Mk. Kohlen u. Briketts liefert Hübner mir auch oft, ich bin ja froh, daß ich für den Winter etwas vorsorgen kann, aber es läuft eben alles ins Geld. Für einen Zwanzigmarkschein konnte man früher ein halbes Königreich kaufen, heute bekommt man gerade sein Wochenquantum Fleisch, Milch, Butter, Eier, Brot dafür. Junges Gemüse u. Obst ist scheußlich teuer. Erdbeeren jetzt noch pr lb 1,60, wir haben natürlich noch keine gegessen. 1 Bund Kohlrabi für 50 pf ißt der  Junge allein auf. - Nun hab ich Dir eine lange Litanei vorgejammert. Und wir können alle beide  nicht dem Übel abhelfen, so durch einfaches Besprechen. Ich überlege ja jedesmal, muß die Ausgabe sein? aber was nützt es alles; wenn ich knausere mit Lebensmitteln, kommen wir mit der Gesundheit runter u. dann trägt man das Geld zum Apotheker. Ich fühle mich seit ich in Lubosch war recht wohl. Auch das Wirtschaften bekommt mir gut, nur wird auch Frau Zöttler zum Abendessen ziemlich teuer und ich komme nicht recht zum Nähen u. dergl.

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    Görlitz

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ID
16315 / 173083
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Eberhard Nehlsen
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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