Tagebuch meines Großvaters Erich Schubert, item 18

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

... Seite 32:

Foto 1:Drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzen oder lehnen sich auf ein Auto (Erich Schubert ist der vierte von links).


Seite 33:

Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

vorbei, welche immer das Lied vom alten

Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

und kam am 6.4.1916 zum I. Ers. Batl. 2. Komp. nach

Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

eine Schreibmaschine zur kostenlosen Verfügung

mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

wie im Zivilleben. In den Untersuchungen


Transcription saved

... Seite 32:

Foto 1:Drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzen oder lehnen sich auf ein Auto (Erich Schubert ist der vierte von links).


Seite 33:

Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

vorbei, welche immer das Lied vom alten

Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

und kam am 6.4.1916 zum I. Ers. Batl. 2. Komp. nach

Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

eine Schreibmaschine zur kostenlosen Verfügung

mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



Transcription history
  • November 16, 2018 00:44:02 Xip K

    ... Seite 32:

    Foto 1:Drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzen oder lehnen sich auf ein Auto (Erich Schubert ist der vierte von links).


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. Ers. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmaschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen


  • November 16, 2018 00:42:39 Xip K

    ... Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzen oder lehnen sich auf ein Auto (Erich Schubert ist der vierte von links).


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. Ers. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmaschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



  • November 16, 2018 00:41:02 Xip K

    ... Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. Ers. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmaschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



  • November 16, 2018 00:10:24 Xip K

    ... Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. garnisonsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmacschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



  • November 16, 2018 00:07:38 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. garnisionsverwendungsfähig geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmacschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



  • November 16, 2018 00:04:19 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmacschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein. Am 1. Aug.

    wurde die 5. Genesenden Komp. gegründet und ich

    zu derselben versetzt. Es war hier ein anderes Leben,

    trotzdem wir viel arbeiten mußten. Schöner aber

    war es doch als wie im Felde. Unsere Komp.

    hatte täglich 30-40 Zugänge. Ich hatte damit

    großes Glück gehabt, daß ich Schreiber geworden

    war. Das Regiment 105 lag zu dieser Zeit an der

    Somme, und wer weiß ob ich da meine Heimat

    wieder zu sehen bekommen hätte. Es muß dort

    große Verluste gehabt haben. So verging die Zeit

    wie im Zivilleben. In den Untersuchungen



  • November 16, 2018 00:01:23 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung. Zu derselben im Mai wurde ich

    g. v. geschrieben. Im Juni auf 3 Wochen in ein

    Sägewerk abkommandiert. Mitte Juli wurden Schreiber

    für eine neue Komp. gesucht. Da der Feldwebel

    eine Schreibmacschine zur kostenlosen Verfügung

    mit haben wollte, meldete ich mich. Ich holte

    dieselbe mitte Juli von Leipzig und schrieb mich

    in den 14 Tagen auf derselben ein.



  • November 15, 2018 23:59:26 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig.

    Als ich wieder bei der 2. Komp. war, ging es mit dem

    Exerzieren los. Jeden Monat war eine ärztliche

    Untersuchung.



  • November 15, 2018 23:58:36 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers. Batl. abgeschoben

    und kam am 6.4.1916 zum I. ERs. Batl. 2. Komp. nach

    Werdau. Ich verlebte einen 14tägigen Urlaub in Leipzig



  • November 15, 2018 23:57:38 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vorschriftsmäßig

    gegrüßt hatte. So mußten wir vom Weiten

    sehen, wie draußen auf der Promenade die französischen Offiziere spazieren geführt

    wurden. In die Stadt gab es überhaupt kein Urlaub.

    Fast jeden Tag ging ein Trauerzug mit der Militärmusik

    vorbei, welche immer das Lied vom alten

    Kameraden spielte. Nachdem ich geheilt war, wurde

    ich anfangs April zu meinem Ers Batl. abgeschoben.


  • November 15, 2018 23:54:36 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.

    So war ein Jeder froh wenn er bald aufstehen und im

    Garten spazieren gehen konnte. Aber auch dort war alles

    abgesperrt, weil ein Verwundeter einen General nicht vor


  • November 15, 2018 23:53:41 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Seite 33:

    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen. Besonders schön war es hier

    nicht. Es durfte nicht geraucht werden und sonst was alles noch.


  • November 15, 2018 23:52:38 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.


    Nach einem gründlichen Bad und einem frischen Verband

    kam ich in den Saal zu liegen.


  • November 15, 2018 23:51:46 Xip K

    Seite 32:

    Foto 1:Foto drei Soldaten in Lazarettkleidung im Festungslazarett in der Mainzer Stadthalle (rechts im Bett ist Erich Schubert).

    Foto 2:7 Soldaten in Lazarettkleidung ausserhalb des Lazaretts (Erich Schubert sitzt in der ersten Reihe ganz rechts)

    Foto 3:Gruppe von 14 Soldaten in Lazarettkleidung und einer Frau in Wintermantel und Hut vor dem Lazarettgebäude. Mehrere Soldaten sitzten oder lehnen sich auf ein Auto.



Description

Save description
  • 50.00290324656153||8.275662557885767||

    Mainz

  • 49.2208||5.432199999999966||

    Douaumont

    ||1
Location(s)
  • Story location Douaumont
  • Document location Mainz
Login and add location


ID
15519 / 164646
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Christine Geist
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


February 28, 1916 – Aug, 1916
Login to edit the languages
  • Deutsch

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • g.v.
  • Genesendenkompanie
  • Lazarett
  • Schreibstube
  • Urlaub

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note