Tagebuchaufzeichnungen von Gerhard Anter, item 57
Transcription
Transcription history
-
2. Teil von Seite 73
Damit endigt der Kriegsabschnitt: Flandern
Schlußbetrachtung
"Du Mutter Erde, Flandern, gib Frieden oder gib mir
Grab". So beginnt ein am Schluß dieser Periode niedergeschriebenes
X Gedicht X, das die Stimmungen kennzeichnet, die die
Tage in Flandern bei mir ausgelöst hatten. - Glückselig sind
diejenigen, die ohne Verpflichtungen geboren werden. Denn
sie werden ihr schlimmes oder gutes Glück überstehen, ohne
daß es ihnen Sorge macht, was fremde Menschen von ihrem
Leben sagen werden. Das aber halte ich für das größte
soziale Unglück der menschlichen Gesellschaft, daß es solche
Menschen gibt, die von den Erträgnissen u. der Arbeit ihrer
Vorfahren oder Mitmenschen leben und durch ihre hohe Geburt
oder ihr Kapital glauben berufen zu sein, nur zu kommandieren
und sonst nichts zu tun. Der arme Soldat, wenn er
seine Pflicht erfüllt hat, legt sich auf seine Lagerstätte, um
seine Ruhe zu genießen. Hier - in Flandern - war es aber
was anderes. Hier gab es keine Ruhe - in dieser Hölle.
Gerade in der Nacht wurden die höchsten Anforderungen
-------------------------------------------------------------------------------------------
X leider am 26. Juli vernichtet worden. -
-
2. Teil von Seite 73
Schlußbetrachtung
"Du Mutter Erde, Flandern, gib Frieden oder gib mir
Grab". So beginnt ein am Schluß dieser Periode niedergeschriebenes
X
Gedicht X, das die Stimmungen kennzeichnet, die die
Tage in Flandern bei mir ausgelöst hatten. - Glückselig sind
diejenigen, die ohne Verpflichtungen geboren werden. Denn
sie werden ihr schlimmes oder gutes Glück überstehen, ohne
daß es ihnen Sorge macht, was fremde Menschen von ihrem
Leben sagen werden. Das aber halte ich für das größte
soziale Unglück der menschlichen Gesellschaft, daß es solche
Menschen gibt, die von den Erträgnissen u. der Arbeit ihrer
Vorfahren oder Mitmenschen leben und durch ihre hohe Geburt
oder ihr Kapital glauben berufen zu sein, nur zu kommandieren
und sonst selbst nicht zu tun. Der arme Soldat, wenn er
seine Pflicht erfüllt hat, legt sich auf seine Lagerstätte, um
seine Ruhe zu genießen. Hier - in Flandern - war es aber
was anderes. Hier gab es keine Ruhe - in dieser Hölle.
Gerade in der Nacht wurden die höchsten Anforderungen
-------------------------------------------------------------------------------------------
X leider am 26. Juli vernichtet worden. -
-
2. Teil von Seite 73
Schlußbetrachtung
" Mutter Erde, Flandern, gib Frieden oder gib mir
Grab". So beginnt ein am Schluß dieser Periode niedergeschriebenes
X
Gedicht X, das die Stimmungen kennzeichnet, die die
Tage in Flandern bei mir ausgelöst hatten. - Glückselig sind
diejenigen, die ohne Verpflichtungen geboren werden. Denn
sie werden ihr schlimmes oder gutes Glück überstehen, ohne
daß es ihnen Sorge macht, was fremde Menschen von ihrem
Leben sagen werden. Das aber halte ich für das größte
soziale Unglück der menschlichen Gesellschaft, daß es solche
Menschen gibt, die von den Erträgnissen u. der Arbeit ihrer
Vorfahren oder Mitmenschen leben und durch ihre hohe Geburt
oder ihr Kapital glauben berufen zu sein, nur zu kommandieren
und sonst selbst nicht zu tun. Der arme Soldat, wenn er
seine Pflicht erfüllt hat, legt sich auf seine Lagerstätte, um
seine Ruhe zu genießen. Hier - in Flandern - war es aber
was anderes. Hier gab es keine Ruhe - in dieser Hölle
gerade in der Nacht wurden die höchsten Anforderungen
-------------------------------------------------------------------------------------------
X leider am 26. Juli vernichtet worden. -
-
2. Teil von Seite 72
Schlußbetrachtung
" Mutter Erde, Flandern, gib frieden oder gib mir
Grab". So beginnt ein am Scjluß dieser Periode niedergeschriebenes
X
Gedicht X, das die Stimmungen kennzeichnet, die die
Tage in Flandern bei mir ausgelöst hatten. - Glückselig sind
diejenigen, die ohne Verpflichtungen geboren werden. Denn
sie werden ihr schlimmes oder gutes Glück überstehen, ohne
daß es ihnen sorge macht, was fremde menschen von ihrem
Leben sagen werden. Das aber halte ich für das größte
soziale Unglück der menschlichen Gesellschaft, daß es solche
Menschen gibt, die von den Erträgnissen u. der Arbeit ihrer
vorfahren oder Mitmenschen leben und durch ihre hohe Geburt
oder ihr Kapital glauben berufen zu sein, nur zu kommandieren
und sonst selbst nicht zu tun. Der arme Soldat, wenn er
seine Pflicht erfüllt hat, legt sich auf seine Lagerstätte, um
seine Ruhe zu genießen. Hier - in Flandern - war es aber
was anderes. Hier gab es keine Ruhe - in dieser Hölle
gerade in der Nacht wurden die höchsten Anforderungen
-------------------------------------------------------------------------------------------
X leider am 26. Juli vernichtet worden. -
Description
Save description- 51.18105083059157||3.2351977332519937||
Steenbrügge, Brügge, Belgien
- 50.51092||18.29987||||1
Groß Strehlitz, Oberschlesien
Location(s)
Story location Groß Strehlitz, Oberschlesien
Document location Steenbrügge, Brügge, Belgien
- ID
- 155 / 129432
- Contributor
- Margit Gottschall
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Eastern Front
- Western Front
Login to add keywords
- Gas Warfare
- Recruitment and Conscription
- Trench Life
Login to leave a note