Erinnerungsbuch, item 36

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der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

 Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

   Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

wöchigem Aufenthalt kam ich am 23. Februar fort mit Leichtkrankenzug

nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel

Ernst in Rethel.

   Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

labte mich in einer Konditorei.

   Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

über Kandrzin nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

eintraf.

   Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

in einem Sanatorium weiter mitmachte.

   Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

   Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

wie es gemacht wird.

- 27. -

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der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

 Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

   Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

wöchigem Aufenthalt kam ich am 23. Februar fort mit Leichtkrankenzug

nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel

Ernst in Rethel.

   Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

labte mich in einer Konditorei.

   Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

über Kandrzin nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

eintraf.

   Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

in einem Sanatorium weiter mitmachte.

   Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

   Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

wie es gemacht wird.

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  • May 13, 2018 13:09:21 Chrissie Lutze

    der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

     Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

    Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

    mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

    zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

    Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

       Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

    Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

    wöchigem Aufenthalt kam ich am 23. Februar fort mit Leichtkrankenzug

    nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

    in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel

    Ernst in Rethel.

       Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

    ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

    Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

    Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

    labte mich in einer Konditorei.

       Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

    am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

    10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

    28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

    ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

    ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

    Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

    natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

    und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

    über Kandrzin nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

    eintraf.

       Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

    reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

    den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

    in einem Sanatorium weiter mitmachte.

       Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

    dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

       Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

    mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

    wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

    nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

    wie es gemacht wird.

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  • May 13, 2018 12:58:25 Chrissie Lutze

    der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

     Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

    Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

    mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

    zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

    Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

       Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

    Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

    wöchigem Aufenthalt kam ich am 23. Februar fort mit Leichtkrankenzug

    nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

    in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel

    Ernst in Rethel.

       Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

    ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

    Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

    Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

    labte mich in einer Konditorei.

       Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

    am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

    10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

    28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

    ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

    ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

    Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

    natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

    und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

    über Kandrzin [=Kędzierzyn, PL] nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

    eintraf.

       Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

    reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

    den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

    in einem Sanatorium weiter mitmachte.

       Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

    dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

       Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

    mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

    wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

    nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

    wie es gemacht wird.

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  • May 13, 2018 12:58:12 Chrissie Lutze

    der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

     Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

    Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

    mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

    zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

    Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

       Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

    Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

    wöchigem Aufenthalt kam ich am 23. Februar fort mit Leichtkrankenzug

    nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

    in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel

    Ernst in Rethel.

       Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

    ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

    Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

    Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

    labte mich in einer Konditorei.

       Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

    am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

    10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

    28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

    ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

    ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

    Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

    natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

    und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

    über Kandrzin [=Kędzierzyn, PL] nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

    eintraf.

       Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

    reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

    den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

    in einem Sanatorium weiter mitmachte.

       Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

    dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

       Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

    mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

    wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

    nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

    wie es gemacht wird.

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  • December 22, 2017 16:02:58 Daniela Z

    der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

     Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

    Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

    mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

    zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

    Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

       Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

    Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

    wöchigem Aufenthalt kam ich am 23 Februar fort mit Leichtkrankenzug

    nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

    in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel Ernst in Rethel.

       Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

    ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

    Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

    Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

    labte mich in einer Konditorei.

       Schon wieder k. e. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

    am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

    10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

    28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

    ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

    ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

    Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

    natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

    und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

    über Kandrzin [=Kędzierzyn, PL] nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

    eintraf.

       Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

    reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

    den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann den Krieg

    in einem Sanatorium weiter mitmachte.

       Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

    dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

       Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

    mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

    wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

    nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

    wie es gemacht wird.


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  • December 22, 2017 15:45:37 Daniela Z

    der Stabsarzt im Revier des Sturmbataillons hatte ein Einsehen.

     Die folgenden drei Zeilen sind seitlich markiert mit III.

    Ich glaube, er wußte, was ich wollte. Zudem hatte er des öfteren

    mit dem Wachtmeister Krach gehabt, weil dieser Leute die "Schonung" hatten,

    zum Dienst kommandierte. So kam ich am 4. Februar 1918 ins

    Lazarett in Rethel, Kriegslazarett 51 B.

       Auch dort wurde ich von dem behandelnden Arzt, Stabsarzt

    Dr. Jahlinger, sehr gut aufgenommen und verstanden (?). Nach 3

    wöchigem Aufenthalt kam ich am 23 Februar fort mit Leichtkrankenzug

    nach dem Kaiserlichen Militärgenesungsheim Malonne bei Namur

    in Belgien. Noch kurz vor meiner Abfahrt besuchte mich Onkel Ernst in Rethel.

       Eine schöne Erholungszeit hatte ich in Malonne. Zwar

    ging es dort wieder etwas militärischer her, doch war durch Spaziergänge

    Vorträge u. dgl. stets für Abwechslung gesorgt. Auch war ich jeden

    Mittwoch in Namur, bummelte durch die Stadt, machte Einkäufe und 

    labte mich in einer Konditorei.

       Schon wieder k. v. Truppe geschrieben kam mir als Erlösung

    am 26. 3. ein Räumungsbefehl fürs Lazarett. Am 27. 3. vormittags

    10 h ging es fort von Malonne, um 1 h von Namur. Am

    28. 3. früh 6 h waren wir in Aachen, in Rote Erde, Truppensammelstelle. Schon mittags

    ging es wieder weiter - die erste und einzige militärische Behörde, die

    ich einmal habe schnell arbeiten sehen - nach Köln, von dort über

    Düsseldorf, Hannover, Berlin weiter mit D-Zug ohne Schnellzugsberechtigung

    natürlich. In Berlin machte ich halt, es war Karfreitag mittag,

    und blieb bis Sonnabend Abend. Dann fuhr ich artig mit Personenzug

    über Kandezin nach Neustadt, wo ich denn am 31. 3. früh, am Ostersonntag

    eintraf.

       Bubi Krüger traf ich dort schon vor. Auf nicht ganz

    reinlichen Wegen traf auch Börner ein. Er stellte sich schließlich bei

    den 57ern und wurde nach Berlin gebracht, wo er dann in Krieg

    in einem Sanatorium weiter mitmachte.

       Vom 11. - 24. 4. war ich auf Urlaub, dem ersten längeren. In

    dieser Zeit wurde ich bei der Burschenschaft "Arminia" aktiv.

       Am 28. 4. gerade als mein Batterieführer versucht hatte,

    mir eine Beförderung zu erwirken, kam ich nach Breslau zu den 42ern,

    wo dringend Ersatz gebraucht wurde. Wir wurden sofort eingekleidet und

    nach 4 Tagen - wieder ausgekleidet. Es ist beim Militär nie so eilig

    wie es gemacht wird.


    - 27 -


Description

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  • 49.509722||4.3675||

    Rethel

  • 50.4364||4.7944||

    Malonne

  • 50.466667||4.866667||

    Namur

  • 50.776389||6.122222||

    Aachen-Rothe Erde

  • 50.938056||6.956944||

    Köln

  • 51.225556||6.782778||

    Düsseldorf

  • 52.374444||9.738611||

    Hannover

  • 52.518611||13.408333||

    Berlin

  • 50.345833||18.213611||

    Kandrzin/Kędzierzyn

  • 50.316667||17.6||

    Neustadt, Oberschlesien/Prudnik

  • 51.11||17.032222||

    Breslau/Wrocław

  • 52.5234051||13.4113999||

    Berlin

    ||1
Location(s)
  • Story location Berlin
  • Document location Rethel
  • Additional document location Malonne
  • Additional document location Namur
  • Additional document location Aachen-Rothe Erde
  • Additional document location Köln
  • Additional document location Düsseldorf
  • Additional document location Hannover
  • Additional document location Berlin
  • Additional document location Kandrzin/Kędzierzyn
  • Additional document location Neustadt, Oberschlesien/Prudnik
  • Additional document location Breslau/Wrocław
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ID
1285 / 10779
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Rheinboldt, Sigrid
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


February 4, 1918 – April 28, 1918
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  • Deutsch

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  • Eastern Front

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  • Remembrance

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