Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 111
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S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben. Aber beim tgl. Dienst gilt der letzte Befehl und die Folge
war, dass ein Gewehrführer (2 M.G.K.) aus Stellung hinaus, abgeführt
wurde, indessen nur 14 Tage leichten Arrestes, im Standquartier
erhielt, der lediglich darin bestand, dass der also Verurteilte 14 Tage
nicht in Stellung kam, denn ein Arrestlokal gab es nicht. -
III. Persönlich war Oberleutnant von Blankenberg überall da zu
treffen wo "dicke Luft" war. So inspizierte er persönlich die
Horchposten, lief Patrouillen am Drahtverhau, wobei er nur von seiner
Ordonnanz Begleitung verlangte; er geriet dabei oft in die Gefahrzone
eigener M.Gs. Einmal in der Kiesgrube verwundet (Hand) war
er am nächsten Morgen mit dem Arm in der Binde schon wieder
da. - Ein andermal musste Feldwebel Rabolz (2. M.G.K.) das M.G. unter
den Arm nehmen, die beiden Ordonnzen Patronen, dann gings ans
Drahtverhau, von wo aus er wildes Streufeuer abgab. -
Bei Arras radelte er auf der Chaussée, wo sich kaum jemand sehen
lassen durfte, und die nachts ständig unter M.G. Feuer lag, bis in
die erste Linie - Er ward durch seine Tapferkeit mit hoher
Auszeichnungen, bei der Märzoffensive, ereilte ihn an ersten Tage bei Quéant
ein Herzschlag - wahrscheinlich ging es nicht nach seinem Willen, so ruht
er auch in fremder Erde, nachdem er noch längere Zeit Bataillonsführer war.
S. 187
IV. Vor der Butte de Warlencourt lag hart an der Strasse ein
Pionierpark, der bei der Aufgabe von le Sars nunmehr zwischen den
Linien zu liegen kam. Da derselbe näher war, als die neu angelegten
weit hinter der Linie, so holten sich die Stellungskompagnien ihren
Bedarf, meist von dort, indem sie nur mit Stahlhelm, Maske
und Gewehr bewaffnet, des Nacht nach dort Patrouille lief. Aber
auch Tommy hatte den gleichen guten Zweck erkannt. So kam es vor
das des Nachts oft "Drahtholende Patrouillen" aufeinanderstiessen,
und eine wilde Knallerei entstand. Ansonsten bearbeiteten Freund
und Feind das Lager mit Gas, was uns viel zu schaffen machte,
da man dann oft stundenlang die Maske aufhaben musste.
Während die Wirkung des Gases im Tal mehr hervortrat, hatten
wir auf der Butte, z.B. im Granatloch wenig zu leiden. Einmal beim
Essenholen zur Kiesgrube kamen wir sehr ins Gasbereich.
Foto 94: Cambrai
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S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben. Aber beim tgl. Dienst gilt der letzte Befehl und die Folge
war, dass ein Gewehrführer (2 M.G.K.) aus Stellung hinaus, abgeführt
wurde, indessen nur 14 Tage leichten Arrestes, im Standquartier
erhielt, der lediglich darin bestand, dass der also Verurteilte 14 Tage
nicht in Stellung kam, denn ein Arrestlokal gab es nicht. -
III. Persönlich war Oberleutnant von Blankenberg überall da zu
treffen wo "dicke Luft" war. So inspizierte er persönlich die
Horchposten, lief Patrouillen am Drahtverhau, wobei er nur von seiner
Ordonnanz Begleitung verlangte; er geriet dabei oft in die Gefahrzone
eigener M.Gs. Einmal in der Kiesgrube verwundet (Hand) war
er am nächsten Morgen mit dem Arm in der Binde schon wieder
da. - Ein andermal musste Feldwebel Rabak (2. M.G.K.) das M.G. unter
den Arm nehmen, die beiden Ordonnzen Patronen, dann gings ans
Drahtverhau, von wo aus er wildes Streufeuer abgab. -
Bei Arras radelte er auf der Chaussée, wo sich kaum jemand sehen
lassen durfte, und die nachts ständig unter M.G. Feuer lag, bis in
die erste Linie - Er ward durch seine Tapferkeit mit hoher
Auszeichnungen, bei der Märzoffensive, ereilte ihn an ersten Tage bei Quéant
ein Herzschlag - wahrscheinlich ging es nicht nach seinem Willen, so ruht
er auch in fremder Erde, nachdem er noch längere Zeit Bataillonsführer war.
S. 187
IV. Vor der Butte de Warlencourt lag hart an der Strasse ein
Pionierpark, der bei der Aufgabe von le Sars nunmehr zwischen den
Linien zu liegen kam. Da derselbe näher war, als die neu angelegten
weit hinter der Linie, so holten sich die Stellungskompagnien ihren
Bedarf, meist von dort, indem sie nur mit Stahlhelm, Maske
und Gewehr bewaffnet, des Nacht nach dort Patrouille lief. Aber
auch Tommy hatte den gleichen guten Zweck erkannt. So kam es vor
das des Nachts oft "Drahtholende Patrouillen" aufeinanderstiessen,
und eine wilde Knallerei entstand. Ansonsten bearbeiteten Freund
und Feind das Lager mit Gas, was uns viel zu schaffen machte,
da man dann oft stundenlang die Maske aufhaben musste.
Während die Wirkung des Gases im Tal mehr hervortrat, hatten
wir auf der Butte, z.B. im Granatloch wenig zu leiden. Einmal beim
Essenholen zur Kiesgrube kamen wir sehr ins Gasbereich.
Foto 94: Cambrai
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S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen zu müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben. Aber beim kgl. Dienst gilt der letzte Befehl und die Folge
war, dass ein Gewehrführer (2 M.G.K.) aus Stellung hinaus, abgeführt
wurde, indessen nur 14 Tage leichten Arrestes, im Standquartier
erhielt, der lediglich darin bestand, dass der also Verurteilte 14 Tage
nicht in Stellung kam, denn ein Arrestlokal gab es nicht. -
III. Persönlich war Oberleutnant von Blankenberg überall da zu
treffen wo "dicke Luft" war. So inspizierte er persönlich die
Horchposten, lief Patrouillen am Drahtverhau, wobei er nur von seiner
Ordonnanz Begleitung verlangte; er geriet dabei oft in die Gefahrzone
eigener M.Gs. Einmal in der Kiesgrube verwundet (Hand) war
er am nächsten Morgen mit dem Arm in der Binde schon wieder
da. - Ein andermal musste Feldwebel Rabak (2. M.G.K.) das M.G. unter
den Arm nehmen, die beiden Ordonnzen Patronen, dann gings aus
Drahtverhau, von wo aus er wildes Streufeuer abgab. -
Bei Arras radelte er auf der Chaussée, wo sich kaum jemand sehen
lassen durfte, und die nachts ständig unter M.G. Feuer lag, bis in
die erste Linie - Er ward durch seine Tapferkeit mit hoher
Auszeichnungen, bei der Märzoffensive, ereilte ihn an ersten Tage bei Queant
ein Herzschlag - wahrscheinlich ging es nicht nach seinem Willen, so ruht
er auch in fremder Erde, nachdem er noch längere Zeit Bataillonsführer war.
S. 187
IV. Vor der Butte de Warlencourt lag hart an der Strasse ein
Pionierpark, der bei der Aufgabe von le Sars nunmehr zwischen den
Linien zu liegen kam. Da derselbe näher war, als die neu angelegten
weit hinter der Linie, so holten sich die Stellungskompagnien ihren
Bedarf, meist von dort, indem sie nur mit Stahlhelm, Maske
und Gewehr bewaffnet, des Nacht nach dort Patrouille lief. Aber
auch Tommy hatte den gleichen guten Zweck erkannt. So kam es vor
das[s] des Nachts oft "Drahtholende Patrouilen" aufeinanderstiessen,
und eine wilde Knallerei entstand. Ansonsten bearbeiteten Freund
und Feind das Lager mit Gas, was uns viel zu schaffen machte,
da man dann oft stundenlang die Maske aufhaben musste.
Während die Wirkung des Gases im Tal mehr hervortrat, hatten
wir auf der Butte, z.B. im Granatloch wenig zu leiden. Einmal beim
Essenholen zur Kiesgrube kamen wir sehr ins Gasbereich.
Foto 94: Cambrai
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S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen zu müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben. Aber beim kgl. Dienst gilt der letzte Befehl und die Folge
war, dass ein Gewehrführer (2 M.G.K.) aus Stellung hinaus, abgeführt
wurde, indessen nur 14 Tage leichten Arrestes, im Standquartier
erhielt, der lediglich darin bestand, dass der also Verurteilte 14 Tage
nicht in Stellung kam, denn ein Arrestlokal gab es nicht. -
III. Persönlich war Oberleutnant von Blankenberg überall da zu
treffen wo "dicke Luft" war. So inspizierte er persönlich die
Horchposten, lief Patrouillen am Drahtverhau, wobei er nur von seiner
Ordonnanz Begleitung verlangte; er geriet dabei oft in die Gefahrzone
eigener M.Gs. Einmal in der Kiesgrube verwundet (Hand) war
er am nächsten Morgen mit dem Arm in der Binde schon wieder
da. - Ein andermal musste Feldwebel Rabak (2. M.G.K.) das M.G. unter
den Arm nehmen, die beiden Ordonnzen Patronen, dann gings aus
Drahtverhau, von wo aus er wildes Streufeuer abgab. -
Bei Arras radelte er auf der Chaussée, wo sich kaum jemand sehen
lassen durfte, und die nachts ständig unter M.G. Feuer lag, bis in
die erste Linie - Er ward durch seine Tapferkeit mit hoher
Auszeichnungen, bei der Märzoffensive, ereilte ihn an ersten Tage bei Queant
ein Herzschlag - wahrscheinlich ging es nicht nach seinem Willen, so ruht
er auch in fremder Erde, nachdem er noch längere Zeit Bataillonsführer war.
S. 187
IV. Vor der Butte de Warlencourt lag hart an der Strasse ein
Pionierpark, der bei der Aufgabe von le Sass nunmehr zwischen den
Linien zu liegen kam. Da derselbe näher war, als die nur angelegten
weit hinte der Linie, so holten sich die Stellungskompagnien ihren
Bedarf, meist von dort, indem sie nur mit Stahlhelm, Maske
und Gewehr bewaffnet, des Nacht nach dort Patrouille lief. Aber
auch Tommy hatte den gleichen guten Zweck erkannt. So kam es vor
das des Nachts ot "Drahtholende Patrouilen" auf einanderstiessen,
und eine wilde Knallerei entstand. Ansonsten bearbeiteten Freund
und Feind das Lager mit Gas, was uns viel zu schaffen machte,
da man dann oft stundenlang die Maske aufhaben musste.
Während die Wirkung des Gas im Tal mehr hervortrat, hatten
wir auf der Butte, z.B. im Granatloch wenig zu leiden. Einmal beim
Essenholen zur Kiesgrube kamen wir sehr ins Gasbereich.
Foto 94: Cambrai
-
S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen zu müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben. Aber beim kgl. Dienst gilt der letzte Befehl und die Folge
war, dass ein Gewehrführer (2 M.`G.K.) aus Stellung hinaus, abgeführt
wurde, indessen nur 14 Tage leichten Arrestes, im Standquartier
erhielt, der lediglich darin bestand, dass der also Verurteilte 14 Tage
nicht in Stellung kam, denn ein Arrestlokal gab es nicht. -
III. Persönlich war Oberleutnant von Blankenberg überall da zu
treffen wo "dicke Luft" war. So inspizierte er persönlich die
Hochposten, lief Patrouillen aus Drahtverhau, wobei er nur von seiner
Ordennanz Begleitung verlangte; er gerät dabei oft in die Gefahrzone
eigener M.Gs. Einmal in der Kiesgrube verwundet (Hand) war
er am nächsten Morgen mit dem Arm in der Binde schon wieder
da. - Einandermal musste Feldwebel Rabah (2. M.G.K.) das M.G. unter
den Arm nehmen, die beiden Ordennzen Patronen, dann gings aus
Drahtverhau, von wo aus er wildes Streufeuer abgab. -
Bei etwas radelte er auf der Chaussee, wo sich kaum jemand sehen
lassen durfte, und die nachts stündig unter M.G. Feuer lag, bis in
die erste Linie - Er ward durch seine Tapferkeit mit hoher
Auszeichnungen, bei der Märzoffensive, ereikte ihm an ersten Tae bei Queant
ein Herzschlag - wahrscheinlich ging es nicht nach seinem Willen, so ruht
er auch in fremder Erde, nachdem er noch längere Zeit Bataillonsführer war.
S. 187
IV. Vor der Butte de Warlencourt lag hart an der Strasse ein
Pionierpark, der bei der Aufgabe von le Sass nunmehr zwischen den
Linien zu liegen kam. Da derselbe näher war, als die nur angelegten
weit hinte der Linie, so holten sich die Stellungskompagnien ihren
Bedarf, meist von dort, indem sie nur mit Stahlhelm, Maske
und Gewehr bewaffnet, des Nacht nach dort Patrouille lief. Aber
auch Tommy hatte den gleichen guten Zweck erkannt. So kam es vor
das des Nachts ot "Drahtholende Patrouilen" auf einanderstiessen,
und eine wilde Knallerei entstand. Ansonsten bearbeiteten Freund
und Feind das Lager mit Gas, was uns viel zu schaffen machte,
da man dann oft stundenlang die Maske aufhaben musste.
Während die Wirkung des Gas im Tal mehr hervortrat, hatten
wir auf der Butte, z.B. im Granatloch wenig zu leiden. Einmal beim
Essenholen zur Kiesgrube kamen wir sehr ins Gasbereich.
Foto 94: Cambrai
-
S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen und befahlen dort und dort das
Gerät einzubauen. Jedoch hatten sie sich oft getäuscht, oft auch wieder
auf Meldung hin, den Unterstand räumen zu müssen. Zweimal kamen
diesethalben ernstere Vorfälle zu Stande, indem die Gewehrführer
beidesmal Gefreite ( 2 M.G.K. + 3 M.G.K.) sich weigerten den Befehl
auszuführen, indem sie höhere Instruktionen, wie auch Tatsache,
angaben.
S. 187
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S. 186
indes betreffendes M.G. verwiesen
S. 187
Description
Save description- 50.0771092||2.7923028||
Butte de Warlencourt
- 50.291002||2.777535||
Arras
- 50.070937||2.781631||
Le Sars
- 51.14917321173399||14.993941222412104||||1
Görlitz
Location(s)
Story location Görlitz
Document location Butte de Warlencourt
-
Additional document location Arras
-
Additional document location Le Sars
- ID
- 12796 / 168662
- Contributor
- Heike Knothe
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- Western Front
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