Kriegstagebuch von Hans-Joachim Röhr aus Görlitz - Band 1, item 72

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S. 124

militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Bäume

eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

der von hohem Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

der Höhe Pozieres bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


S. 125

liegen, des Foureaux und des Delvillewaldes, schon damals nur

noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis zur Formlosigkeit zerschossenen

Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Pozières besassen

die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

Toureauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Geiserstrahlen,

und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder


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S. 124

militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Bäume

eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

der von hohem Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

der Höhe Pozieres bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


S. 125

liegen, des Foureaux und des Delvillewaldes, schon damals nur

noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis zur Formlosigkeit zerschossenen

Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Pozières besassen

die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

Toureauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Geiserstrahlen,

und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder



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  • March 29, 2017 22:47:46 Rolf Kranz

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Bäume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohem Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieres bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureaux und des Delvillewaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis zur Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Pozières besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Toureauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Geiserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder


  • January 21, 2017 08:21:40 Rolf Kranz

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Delvillewaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Toucecaunwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Geiserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder



  • January 18, 2017 21:12:01 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Delvillewaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Toucecaunwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder



  • January 17, 2017 19:51:10 Rolf Kranz

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Delvillewaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter entblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder



  • January 17, 2017 19:24:58 Rolf Kranz

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlacht zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wälder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Delvillewaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von dem

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich. Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wie der Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter enblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnester, die plötzlich da waren und wieder



  • December 21, 2016 11:55:23 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpuich.  Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wieder Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Forme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter enblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnesterm die plötzlich da waren und wieder



  • December 21, 2016 11:48:31 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpusch.  Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wieder Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter enblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnesterm die plötzlich da waren und wieder



  • December 21, 2016 11:48:15 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpusch.  Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wieder Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gieserstrahlen,

    und zwischen dem wie im Winter enblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnesterm die plötzlich da waren und wieder



  • December 21, 2016 11:47:46 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpusch.  Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wieder Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,

    scheusslich, formlos, hoch wie Kirchtürme, wuchsen mit Windeseile

    enger und lösten sich wieder auf. Gelber undurchsichtiger Dunst

    lag wie eine schwere Wand über dem Erdboden. Zwischen den

    schon so wüst zerfetzten Stämmen des Delvillewaldes + des

    Torneauxwaldes hüpfte es unablässig auf wie dampfende Gaserstrallen,

    und zwischen dem wie im Winter enblätterten Geäst der Wipfel,

    soweit noch solche vorhanden waren, hingen die weissen

    Schrappellwölkchen, oft wie grosse Vogelnesterm die plötzlich da waren und wieder



  • December 21, 2016 11:44:30 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpusch.  Poziéves besassen

    die Engländer schon, Thiepral noch nicht, und die letztgenannten

    Dörfer. Auch die beiden Wälder noch nicht ganz. Um sie raste

    der Kampf. Wieder Qualm einer ungeheuren Feuersbrust wälzte

    sich der Dampf der bei Thiepral und der Monquet Ferme platzenden

    Granaten in schweren weissen und grauen Wolken hinter dem

    Hügelkamm hervor. Auf diesem selbst und den diesseitigen Hängen

    schlug der Regen der Projektile ein. Unablässig schossen dort Rauch

    und Staubsäulen blitzartig aus dem Boden in die Lüfte, um

    sich zu riesigen Fächern, Pilzen, Baumwipfeln oder sonstigen

    Schilden auszubreiten und wieder zu zerfliessen. Schwarze Gestalten,




  • December 21, 2016 11:40:21 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinpusch.



  • December 21, 2016 11:40:08 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.

    Näher zu mir gewahrte ich rechts, die bis im Formlosigkeit zerschossenen

    Ruinen von Courcelettes, links davon zwischen zerzausten Hecken das

    damals noch nicht ganz so verwüstete Martinprusch.



  • December 21, 2016 11:38:55 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125

    liegen, des Foureux und des Schwillwaldes, schon damals nur

    noch rauchgeschwärzte Stümmel und zersplitterte Stümpfe. Von den

    anscheinend fast völlig eingeebneten Pozières war nichts mehr zu

    erblicken, hohl und öde wölbte sich die lange Höhenlinie, wie ein

    Kamm einer jener ungeheuren Wellenberge der pazifistischen Dünungen.



  • December 21, 2016 11:36:30 Corinna Pichler (AUT)

    S. 124

    militärischen Beobachtungspunkten, die kunstvoll hoch und dem

    Feinde unsichtbar in den obersten WIpfeln mächtiger Baume

    eingebaut waren. Hier habe ich im August gestanden und auf die

    grosse fürchterliche Schlachr zu beiden Seiten der Strasse nach Albert

    hinausgeschaut, mit stockendem Atem, dem Wanderer ähnlich,

    der von hohen Uferfels aus mit unwillkürlichem Schauder auf

    ein unter ihm schlummerndes und brülllendes Meer hinabsieht.

    Am Horizont sah ich die langhingezogene flache Bodenwelle,

    der Höhe Pozieves bezeichnete und deren zähe Verteidigung durch

    uns der englischen Offensive so viele Zeit und so riesige Opfer

    gekostet hat, zur Linken auf ihr die Reste der berühmten Wäder


    Foto 61: Ein Wald von 50m Höhe, von einem Flieger aufgenommen


    S. 125



Description

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  • 50.040206||2.724686||

    Pozières

  • 50.0505279||2.6856305||

    Thiepval

  • 50.049416||2.7622589||

    Martinpuich

  • 51.14917321173399||14.993941222412104||

    Görlitz

    ||1
Location(s)
  • Story location Görlitz
  • Document location Pozières
  • Additional document location Thiepval
  • Additional document location Martinpuich
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ID
12796 / 168623
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Heike Knothe
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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