Maria von Stutterheim dokumentiert den Krieg, item 16

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Französische Kulturbringer

Obige Bilder zeigen zwei verwundete

französische Kriegsgefangene, die im

Kriegslazarett I Brüssel photographiert worden

sind. Der aus Guinea (Afrika) stammende Gefangene

auf dem linken Bilde hat laut

amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung durch

einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in

seinem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er

bestreitet allerdings - vielleicht aus naheliegenden

Gründen - selbst jemals Menschenfleisch gegessen

zu haben. - Der Gefangene auf dem zweiten 

Bilde stammt aus Senegal.

Ob die Verwendung dieser Wilden auf einem 

europäischen Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen

Grundsätzen entspricht, dürfte zu bezweifeln sein.

Geradezu lächerlich wirkt es aber, wenn die Franzosen

und Engländer angesichts der Tatsache, daß

sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kanibalen

auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor

behaupten, für die Kultur zu kämpfen.


Eine Weihnachtsmistel aus den Argonnen.

Wir haben schon mitgeteilt, daß uns aus dem

Argonnenwald, wo unsere tapferen Feldgrauen

stehen und kämpfen, ein prächtiger Mistelstrauch

zuging, der einer französischen Granate zum Opfer

fiel. Er ist von heute ab im Schaufenster unseres

Depeschensaals Unter den Linden zu sehen. Der

Einsender, Befehlshaber eines bei Verdun stehenden

Reserve-Infanterieregiments, hat den Wunsch,

daß die Mistel verkauft und der Erlös einem bestimmten

wohltätigen Zweck zugeführt wird. Am

Schalter unseres Depeschensaals, wo auch die weiteren

Einzelheiten zu erfahren sind, werden Gebote

darauf angenommen; der Zuschlag erfolgt auf

das Höchstgebot am Donnerstag mittag 12 Uhr.

(Siehe auch in der Unterhaltungsbeilage "Bilder

aus dem Argonnenwalde". D. Red.)


 ... Unter dem Bild links unten, marschierende Soldaten mit Fahnen:

Transport eines deutschen Doppeldeckers von Cambrai nach dem Flugplatz.


 ... Unter der Postkarte mit dem Fluss + Boot und den Häusern:

Westlicher Kriegsschauplatz - Dun a. Maas

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Französische Kulturbringer

Obige Bilder zeigen zwei verwundete

französische Kriegsgefangene, die im

Kriegslazarett I Brüssel photographiert worden

sind. Der aus Guinea (Afrika) stammende Gefangene

auf dem linken Bilde hat laut

amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung durch

einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in

seinem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er

bestreitet allerdings - vielleicht aus naheliegenden

Gründen - selbst jemals Menschenfleisch gegessen

zu haben. - Der Gefangene auf dem zweiten 

Bilde stammt aus Senegal.

Ob die Verwendung dieser Wilden auf einem 

europäischen Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen

Grundsätzen entspricht, dürfte zu bezweifeln sein.

Geradezu lächerlich wirkt es aber, wenn die Franzosen

und Engländer angesichts der Tatsache, daß

sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kanibalen

auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor

behaupten, für die Kultur zu kämpfen.


Eine Weihnachtsmistel aus den Argonnen.

Wir haben schon mitgeteilt, daß uns aus dem

Argonnenwald, wo unsere tapferen Feldgrauen

stehen und kämpfen, ein prächtiger Mistelstrauch

zuging, der einer französischen Granate zum Opfer

fiel. Er ist von heute ab im Schaufenster unseres

Depeschensaals Unter den Linden zu sehen. Der

Einsender, Befehlshaber eines bei Verdun stehenden

Reserve-Infanterieregiments, hat den Wunsch,

daß die Mistel verkauft und der Erlös einem bestimmten

wohltätigen Zweck zugeführt wird. Am

Schalter unseres Depeschensaals, wo auch die weiteren

Einzelheiten zu erfahren sind, werden Gebote

darauf angenommen; der Zuschlag erfolgt auf

das Höchstgebot am Donnerstag mittag 12 Uhr.

(Siehe auch in der Unterhaltungsbeilage "Bilder

aus dem Argonnenwalde". D. Red.)


 ... Unter dem Bild links unten, marschierende Soldaten mit Fahnen:

Transport eines deutschen Doppeldeckers von Cambrai nach dem Flugplatz.


 ... Unter der Postkarte mit dem Fluss + Boot und den Häusern:

Westlicher Kriegsschauplatz - Dun a. Maas


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  • December 8, 2018 05:16:43 Xip K

    Französische Kulturbringer

    Obige Bilder zeigen zwei verwundete

    französische Kriegsgefangene, die im

    Kriegslazarett I Brüssel photographiert worden

    sind. Der aus Guinea (Afrika) stammende Gefangene

    auf dem linken Bilde hat laut

    amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung durch

    einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in

    seinem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er

    bestreitet allerdings - vielleicht aus naheliegenden

    Gründen - selbst jemals Menschenfleisch gegessen

    zu haben. - Der Gefangene auf dem zweiten 

    Bilde stammt aus Senegal.

    Ob die Verwendung dieser Wilden auf einem 

    europäischen Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen

    Grundsätzen entspricht, dürfte zu bezweifeln sein.

    Geradezu lächerlich wirkt es aber, wenn die Franzosen

    und Engländer angesichts der Tatsache, daß

    sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kanibalen

    auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor

    behaupten, für die Kultur zu kämpfen.


    Eine Weihnachtsmistel aus den Argonnen.

    Wir haben schon mitgeteilt, daß uns aus dem

    Argonnenwald, wo unsere tapferen Feldgrauen

    stehen und kämpfen, ein prächtiger Mistelstrauch

    zuging, der einer französischen Granate zum Opfer

    fiel. Er ist von heute ab im Schaufenster unseres

    Depeschensaals Unter den Linden zu sehen. Der

    Einsender, Befehlshaber eines bei Verdun stehenden

    Reserve-Infanterieregiments, hat den Wunsch,

    daß die Mistel verkauft und der Erlös einem bestimmten

    wohltätigen Zweck zugeführt wird. Am

    Schalter unseres Depeschensaals, wo auch die weiteren

    Einzelheiten zu erfahren sind, werden Gebote

    darauf angenommen; der Zuschlag erfolgt auf

    das Höchstgebot am Donnerstag mittag 12 Uhr.

    (Siehe auch in der Unterhaltungsbeilage "Bilder

    aus dem Argonnenwalde". D. Red.)


     ... Unter dem Bild links unten, marschierende Soldaten mit Fahnen:

    Transport eines deutschen Doppeldeckers von Cambrai nach dem Flugplatz.


     ... Unter der Postkarte mit dem Fluss + Boot und den Häusern:

    Westlicher Kriegsschauplatz - Dun a. Maas

  • October 19, 2017 20:02:20 Claudia Strachan

    Französische Kulturbringer

    Obige Bilder zeigen zwei verwundete

    französische Kriegsgefangene, die im

    Kriegslazarett I Brüssel photographiert worden

    sind. Der aus Guinea (Afrika) stammende Gefangene

    auf dem linken Bilde hat laut

    amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung durch

    einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in

    seinnem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er

    bestreitet allerdings - vielleicht aus naheliegenden

    Gründen - selbst jemals Menschenfleisch gegessen

    zu haben. - Der Gefangene auf dem zweiten 

    Bilde stammt aus Senegal.

    Ob die Verwendung dieser Wilden auf einem 

    europäischen Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen

    Grundsätzen entspricht, dürfte zu bezweifeln sein.

    Geradezu lächerlich wirkt es aber, wenn die Franzosen

    und Engländer angesichts der Tatsache, daß

    sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kanibalen

    auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor

    behaupten, für die Kultur zu kämpfen.


    Eine Weihnachtsmistel aus den Argonnen.

    Wir haben schon mitgeteilt, daß uns aus dem

    Argonnenwald, wo unsere tapferen Feldgrauen

    stehen und kämpfen, ein prächtiger Mistelstrauch

    zuging, der einer französischen Granate zum Opfer

    fiel. Er ist von heute ab im Schaufenster unseres

    Depeschensaals Unter den Linden zu sehen. Der

    Einsender, Befehlshaber eines bei Verdun stehenden

    Reserve-Infanterieregiments, hat den Wunsch,

    daß die Mistel verkauft und der Erlös einem bestimmten

    wohltätigen Zweck zugeführt wird. Am

    Schalter unseres Depeschensaals, wo auch die weiteren

    Einzelheiten zu erfahren sind, werden Gebote

    darauf angenommen; der Zuschlag erfolgt auf

    das Höchstgebot am Donnerstag mittag 12 Uhr.

    (Siehe auch in der Unterhaltungsbeilage "Bilder

    aus dem Argonnenwalde". D. Red.)


     ... Unter dem Bild links unten, marschierende Soldaten mit Fahnen:

    Transport eines deutschen Doppeldeckers von Cambrai nach dem Flugplatz.


     ... Unter der Postkarte mit dem Fluss + Boot und den Häusern:

    Westlicher Kriegsschauplatz - Dun a. Maas


  • October 19, 2017 19:41:21 Claudia Strachan

    Französische Kulturbringer

    Obige Bilder zeigen zwei verwundete

    französische Kriegsgefangene, die im

    Kriegslazarett I Brüssel photographiert worden

    sind. Der aus Guinea (Afrika) stammende Gefangene

    auf dem linken Bilde hat laut

    amtlicher Meldung bei seiner Vernehmung durch

    einen Feldkriegsgerichtsrat erklärt, daß es in

    seinnem Heimatsdorf Menschenfresser gäbe. Er

    bestreitet allerdings - vielleicht aus naheliegenden

    Gründen - selbst jemals Menschenfleisch gegessen

    zu haben. - Der Gefangene auf dem zweiten 

    Bilde stammt aus Senegal.

    Ob die Verwendung dieser Wilden auf einem 

    europäischen Kriegsschauplatz den völkerrechtlichen

    Grundsätzen entspricht, dürfte zu bezweifeln sein.

    Geradezu lächerlich wirkt es aber, wenn die Franzosen

    und Engländer angesichts der Tatsache, daß

    sie Völker niedrigster Kulturstufe und sogar Kanibalen

    auf ihre Gegner loslassen, nach wie vor

    behaupten, für die Kultur zu kämpfen.


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Contributor
Wilfried Schulze-Weser
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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  1. Ich habe den Zeitungsartikel über die beiden Männer mit großem Unbehagen transkribiert und möchte darauf hinweisen, dass ich diese Art von Propaganda aufs Schärfste ablehne, in diesem Projekt allerdings einsehe, dass auch rassistische Propaganda dokumentiert werden muss (da es sich offenbar um einen Zeitungsausschnitt handelt und von vielen Deutschen gelesen wurde).