Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 45
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.linke Seite.. 85.
gekommen, nur einige meiner
Komp. sehe ich noch, aber mein Freund
Kurras ist bei mir. Ihm ist auch
bis jetzt nichts passiert.
In der Nacht kam junger Ersatz.
Am Morgen waren schon einige
dieser blutjungen Burschen tot.
Angst und Schmerzen haben ihre
jungen Gesichter alt gemacht.
Morgen früh müssen sie zum Sturmangriff
eingesetzt werden. --
Am Vorabend hocken wir zu 5
in einem Lehmloch. Ein verheirateter
Unteroffizier liegt vor
uns und flucht uns an: "Schieß
mir doch einer eine Patrone durchs
Bein, meine arme, arme Frau."
Nur, um als Verwundeter wenigstens
das Leben zu retten.
Wir haben es nicht gemacht, denn
ein jeder fällt ja nicht.
Wir mußten den Sturm noch abwarten.
MIt Verwundeten, auch
Gefangenen stürzen wir zum
T-Werk. Vor dem Tor läuft
..rechte Seite. 86.
in kleinen Rinnen das Blut, das
Leben, als würde drinnen unsere
mit Blut die Steinfliesen scheuern.
Drinnen! Kurras und ich mit
noch 3 Kameraden schlepten [sic] 7 Verwundete
hinein, davon 4 sehr schwer,
und einen Franzosen von 36-40
Jahren. Ihm war der Rücken von
einem Splitter aufgerissen. Er sprach
sehr viel, jedoch verstanden wir
nur immer das Wort "Kamerad".
Drinnen im Raum. Kerzen erhellten
dürftig den Raum. Im Hintergrund
ein Arzt, aufgeschürzt gleich
einem Fleischer. 2 Sanitäter stützten
einen nackten Oberkörper. Der
Artzt hantierte mit Messer.
An der Wand sechs, sieben Brettergestelle
übereinander. Schwer verwundete [sic]
mit Bauchschüssen. "Herr
Doktor, wann komm ich denn fort?"
schreit es aus einem Verschlag. Er
ahnte nicht, daß er 2 Stunden später
nach außen geschafft wurde. Herr
Doktor ich komme zuerst, ich liege
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gekommen, nur einige meiner
Komp. sehe ich noch, aber mein Freund
Kurras ist bei mir. Ihm ist auch
bis jetzt nichts passiert.
In der Nacht kam junger Ersatz.
Am Morgen waren schon einige
dieser blutjungen Burschen tot.
Angst und Schmerzen haben ihre
jungen Gesichter alt gemacht.
Morgen früh müssen sie zum Sturmangriff
eingesetzt werden. --
Am Vorabend hocken wir zu 5
in einem Lehmloch. Ein verheirateter
Unteroffizier liegt vor
uns und flucht uns an: "Schieß
mir doch einer eine Patrone durchs
Bein, meine arme, arme Frau."
Nur, um als Verwundeter wenigstens
das Leben zu retten.
Wir haben es nicht gemacht, denn
ein jeder fällt ja nicht.
Wir mußten den Sturm noch abwarten.
MIt Verwundeten, auch
Gefangenen stürzen wir zum
T-Werk. Vor dem Tor läuft
..rechte Seite. 86.
in kleinen Rinnen das Blut, das
Leben, als würde drinnen unsere
mit Blut die Steinfliesen scheuern.
Drinnen! Kurras und ich mit
noch 3 Kameraden schlepten [sic] 7 Verwundete
hinein, davon 4 sehr schwer,
und einen Franzosen von 36-40
Jahren. Ihm war der Rücken von
einem Splitter aufgerissen. Er sprach
sehr viel, jedoch verstanden wir
nur immer das Wort "Kamerad".
Drinnen im Raum. Kerzen erhellten
dürftig den Raum. Im Hintergrund
ein Arzt, aufgeschürzt gleich
einem Fleischer. 2 Sanitäter stützten
einen nackten Oberkörper. Der
Artzt hantierte mit Messer.
An der Wand sechs, sieben Brettergestelle
übereinander. Schwer verwundete [sic]
mit Bauchschüssen. "Herr
Doktor, wann komm ich denn fort?"
schreit es aus einem Verschlag. Er
ahnte nicht, daß er 2 Stunden später
nach außen geschafft wurde. Herr
Doktor ich komme zuerst, ich liege
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gekommen, nur einige meiner
Komp. sehe ich noch, aber mein Freund
Kurras ist bei mir. Ihm ist auch
bis jetzt nichts passiert.
In der Nacht kam junger Ersatz.
Am Morgen waren schon einige
dieser blutjungen Burschen tot.
Angst und Schmerzen haben ihre
jungen Gesichter alt gemacht.
Morgen früh müssen sie zum Sturm-
amgriff eingesetzt werden. --
Am Vorabend hocken wir zu 5
in einem Lehmloch. Ein verhei-
rateter Unteroffizier liegt vor
uns und flucht uns an: "Schieß
mir doch einer eine Patrone durchs
Bein, meine arme, arme Frau."
Nur, um als Verwundeter we-
nigstens das Leben zu retten.
Wir haben es nicht gemacht, denn
ein jeder fällt ja nicht.
Wir müßten den Sturm noch ab-
warten. MIt Verwundeten, auch
Gefangenen stürzen wir zum
I-Werk. Vor dem Tor läuft
..rechte Seite. 86.
in kleinen Rinnen das Blut, das
Leben, als würde drinnen unsere
mit Blut die Steinfliesen scheuern.
Drinnen! Kurras und ich mit
noch 3 Kameraden schlepten 7 Ver-
wundete hinein, davon 4 sehr schwer,
und einen Franzosen von 36-40
Jahren. Ihm war der Rücken von
einem Splitter aufgerissen. Er sprach
sehr viel, jedoch verstanden wir
nur immer das Wort "Kamerad".
Drinnen im Raum- Kerzen erhel-
ten dürftig den Raum. Im Hinter-
grund ein Arzt, aufgeschürzt gleich
einem Fleischer. 2 Sanitäter stützten
einen nackten Oberkörper. Der
Artzt hantierte mit Messer.
An der Wand sechs, sieben Bretter-
gestelle übereinander. Schwer ver-
wundet mit Bauchschüssen. "Herr
Doktor, wann komm ich denn fort?"
schreit es aus einem Verschlag. Er
ahnte nicht, daß er 2 Stunden später
nach außen geschafft wurde. Herr
Doktor ich komme zuerst, ich liege
Description
Save description- 49.2005307||5.4698714||
Fort Vaux
- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Location(s)
Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Document location Fort Vaux
- ID
- 12558 / 158695
- Contributor
- Günter Reipert
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- Deutsch
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- Western Front
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- Artillery
- Remembrance
- Trench Life
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