Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 9

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 ..linke Seite. 15.

schwerer Kämpfe, dazwischen

immer wieder die schwarzen,

fürchterlichen Kreuze der Massengräber.

Es lag tiefer Schnee, auch

war es hier schon empfindlich kalt,

durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

Stroh suchen mußten, um es in unseren

ungeheizten Wagen unter den 

Füßen [sic] zu legen. Die Stimmung

war sehr getrübt. Zu einem großen

Teil trägt das fürchterliche monotone

Sumpfgebiet dazu bei. Es

stellt sich bei uns ein Mangel an

Appetit, aber ein sehr großer Durst

ein. Jedoch der Humor meiner 4

Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

Paul Siering, Willy Michaelis und Max

Kretschmar halfen über alle trüben

Gedanken hinweg. Dann ging es

weiter nach der Kleinstadt Cholm

und von da nach Kowel, alles

rings herum verwüstet, voll von

Massengräbern auf meilenweiten

Schlachtfeldern.

Selbst bei tagelangen Märschen

 ..rechte Seite. 16.

stößt man auf keinen [sic] Dorf, da

selbige alle auf dem Rückzuge

der Russen von ihnen bis aufs

letzte herunter gebrannt wurden.

Nur schwarze verkohlte Stellen zeigen

noch ein dort gestandenes

Dorf an. Ja, sämtliche Bahnwärterhäuschen

längs der eingleisigen

Bahngleisen [sic] waren zerstört. Auch

alle Brücken, selbst die kleinsten

waren gesprengt. Diese Gegend ist

auch nicht mehr Polen, sondern gehört

zur der Provinz Wolhynien.

Jetzt sind wir bis kurz vor der

Feuerlinie. Kowel war der vorgeschobendeste

[sic] Posten für Eisenbahn-

Transporte. Nun hieß es per

Beene durch den russischen Dreck,

was uns anfangs mit unseren

neuen Uniformen komisch vorkam.

Wir hatten nun einen Marsch

von 18 Klm. vor uns und kamen

über vollständig  vereisten, durch

tiefen Schnee  laufende Landstraßen

in einen vollständig zerschossenen

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 ..linke Seite. 15.

schwerer Kämpfe, dazwischen

immer wieder die schwarzen,

fürchterlichen Kreuze der Massengräber.

Es lag tiefer Schnee, auch

war es hier schon empfindlich kalt,

durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

Stroh suchen mußten, um es in unseren

ungeheizten Wagen unter den 

Füßen [sic] zu legen. Die Stimmung

war sehr getrübt. Zu einem großen

Teil trägt das fürchterliche monotone

Sumpfgebiet dazu bei. Es

stellt sich bei uns ein Mangel an

Appetit, aber ein sehr großer Durst

ein. Jedoch der Humor meiner 4

Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

Paul Siering, Willy Michaelis und Max

Kretschmar halfen über alle trüben

Gedanken hinweg. Dann ging es

weiter nach der Kleinstadt Cholm

und von da nach Kowel, alles

rings herum verwüstet, voll von

Massengräbern auf meilenweiten

Schlachtfeldern.

Selbst bei tagelangen Märschen

 ..rechte Seite. 16.

stößt man auf keinen [sic] Dorf, da

selbige alle auf dem Rückzuge

der Russen von ihnen bis aufs

letzte herunter gebrannt wurden.

Nur schwarze verkohlte Stellen zeigen

noch ein dort gestandenes

Dorf an. Ja, sämtliche Bahnwärterhäuschen

längs der eingleisigen

Bahngleisen [sic] waren zerstört. Auch

alle Brücken, selbst die kleinsten

waren gesprengt. Diese Gegend ist

auch nicht mehr Polen, sondern gehört

zur der Provinz Wolhynien.

Jetzt sind wir bis kurz vor der

Feuerlinie. Kowel war der vorgeschobendeste

[sic] Posten für Eisenbahn-

Transporte. Nun hieß es per

Beene durch den russischen Dreck,

was uns anfangs mit unseren

neuen Uniformen komisch vorkam.

Wir hatten nun einen Marsch

von 18 Klm. vor uns und kamen

über vollständig  vereisten, durch

tiefen Schnee  laufende Landstraßen

in einen vollständig zerschossenen


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  • May 30, 2018 17:38:49 Beate Jochem

     ..linke Seite. 15.

    schwerer Kämpfe, dazwischen

    immer wieder die schwarzen,

    fürchterlichen Kreuze der Massengräber.

    Es lag tiefer Schnee, auch

    war es hier schon empfindlich kalt,

    durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

    Stroh suchen mußten, um es in unseren

    ungeheizten Wagen unter den 

    Füßen [sic] zu legen. Die Stimmung

    war sehr getrübt. Zu einem großen

    Teil trägt das fürchterliche monotone

    Sumpfgebiet dazu bei. Es

    stellt sich bei uns ein Mangel an

    Appetit, aber ein sehr großer Durst

    ein. Jedoch der Humor meiner 4

    Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

    Paul Siering, Willy Michaelis und Max

    Kretschmar halfen über alle trüben

    Gedanken hinweg. Dann ging es

    weiter nach der Kleinstadt Cholm

    und von da nach Kowel, alles

    rings herum verwüstet, voll von

    Massengräbern auf meilenweiten

    Schlachtfeldern.

    Selbst bei tagelangen Märschen

     ..rechte Seite. 16.

    stößt man auf keinen [sic] Dorf, da

    selbige alle auf dem Rückzuge

    der Russen von ihnen bis aufs

    letzte herunter gebrannt wurden.

    Nur schwarze verkohlte Stellen zeigen

    noch ein dort gestandenes

    Dorf an. Ja, sämtliche Bahnwärterhäuschen

    längs der eingleisigen

    Bahngleisen [sic] waren zerstört. Auch

    alle Brücken, selbst die kleinsten

    waren gesprengt. Diese Gegend ist

    auch nicht mehr Polen, sondern gehört

    zur der Provinz Wolhynien.

    Jetzt sind wir bis kurz vor der

    Feuerlinie. Kowel war der vorgeschobendeste

    [sic] Posten für Eisenbahn-

    Transporte. Nun hieß es per

    Beene durch den russischen Dreck,

    was uns anfangs mit unseren

    neuen Uniformen komisch vorkam.

    Wir hatten nun einen Marsch

    von 18 Klm. vor uns und kamen

    über vollständig  vereisten, durch

    tiefen Schnee  laufende Landstraßen

    in einen vollständig zerschossenen

  • September 20, 2017 19:27:49 Christian George

     ..linke Seite. 15.

    gehender schwerer Kämpfe, da-

    zwischen immer wieder die schwar-

    zen, fürchterlichen Kreuze der Mas-

    sengräber. Es lag tiefer Schnee, auch

    war es hier schon empfindlich kalt,

    durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

    Stroh suchen mußten, um es in un-

    seren ungeheizten Wagen unter den

    Füßen zu legen. Die Stimmung

    war sehr getrübt. Zu einem gro-

    ßen Teil trägt das fürchterliche mo-

    notone Sumpfgebiet dazu bei. Es

    stellt sich bei uns ein Mangel an

    Appetit, aber ein sehr großer Durst

    ein. Jedoch der Humor meiner 4

    Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

    Paul Siering, Willy Michaelis und Max

    Kretschmar halfen über alle trüben

    Gedanken hinweg. Dann ging es

    weiter nach der Kleinstadt Cholm

    und von da nach Kowel, alles

    rings herum verwüstet, voll von

    Massengräbern auf meilenweiten

    Schlachtfeldern.

    Selbst bei tagelangen Märschen

     ..rechte Seite. 16.

    stößt man auf keinen Dorf, da

    selbige alle auf dem Rückzuge

    der Russen von ihnen bis aufs

    letzte herunter gebrannt wurden.

    Nur schwarze verkohlte Stellen zei-

    gen noch ein dort gestandendes

    Dorf an. Ja, sämtliche Bahnwärter-

    häuschen längs der eingleisigen

    Bahngleisen waren zerstört. Auch

    alle Brücken, selbst die kleinsten

    waren gesprengt. Diese Gegend ist

    auch nicht mehr Polen, sondern ge-

    hört zur der Provinz Wolhynien.

    Jetzt sind wir bis kurz vor der

    Feuerlinie. Kowel war der vor-

    geschobendeste Posten für Eisenbahn-

    Transporte. Nun hieß es per

    Beene durch den russischen Dreck,

    was uns anfangs mit unseren

    neuen Uniformen komisch vor-

    kam. Wir hatten nun einen Marsch

    von 18 Klm. vor uns und kamen

    über vollständig  vereisten, durch

    tiefen Schnee  ..de. Landstraßen

    in einen vollständig zerschossenen


  • September 19, 2017 20:52:58 Christian George

     ..linke Seite. 15.

    gehender schwerer Kämpfe, da-

    zwischen immer wieder die schwar-

    zen, fürchterlichen Kreuze der Mas-

    sengräber. Es lag tiefer Schnee, auch

    war es hier schon empfindlich katl,

    durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

    Stroh suchen mußten, um es in un-

    seren ungeheizten Wagen unter den

    Füßen zu legen. Die Stimmung

    war sehr getrübt. Zu einem gro-

    ßen Teil trägt das fürchterliche mo-

    notone Sumpfgebiet dazu bei. Es

    stellt sich bei uns ein Mangel an

    Appetit, aber ein sehr großer Durst

    ein. Jedoch der Humor meiner 4

    Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

    Paul Siering, Willy Michaelis und Max

    Kretschmar halfen über alle trüben

    Gedanken hinweg. Dann ging es

    weiter nach der Kleinstadt Cholm

    und von da nach Kowel, alles

    rings herum verwüstet, voll von

    Massengräbern auf meilenweiten

    Schlachtfeldern.

    Selbst bei tagelangen Märschen

     ..rechte Seite. 16.

    stößt man auf keinen Dorf, da

    selbige alle auf dem Rückzuge

    der Russen von ihnen bis aufs

    letzte herunter gebrannt wurden.

    Nur schwarze verkohlte Stellen zei-

    gen noch ein dort gestandendes

    Dorf an. Ja, sämtliche Bahnwärter-

    häuschen längs der eingleisigen

    Bahngleisen waren zerstört. Auch

    alle Brücken, selbst die kleinsten

    waren gesprengt. Diese Gegend ist

    auch nicht mehr Polen, sondern ge-

    hört zur der Provinz Wolhynien.

    Jetzt sind wir bis kurz vor der

    Feuerlinie. Kowel war der vor-

    geschobendeste Posten für Eisenbahn-

    Transporte. Nun hieß es per

    Beene durch den russischen Dreck,

    was uns anfangs mit unseren

    neuen Uniformen komisch vor-

    kam. Wir hatten nun einen Marsch

    von 18 Klm. vor uns und kamen

    über vollständig  vereisten, durch

    tiefen Schnee  ..de. Landstraßen

    in einen vollständig zerschossenen


  • September 19, 2017 20:46:09 Christian George

     ..linke Seite. 15.

    gehender schwerer Kämpfe, da-

    zwischen immer wieder die schwar-

    zen, fürchterlichen Kreuze der Mas-

    sengräber. Es lag tiefer Schnee, auch

    war es hier schon empfindlich katl,

    durchschnittlich 13 Grad, sodaß wir uns

    Stroh suchen mußten, um es in un-

    seren ungeheizten Wagen unter den

    Füßen zu legen. Die Stimmung

    war sehr getrübt. Zu einem gro-

    ßen Teil trägt das fürchterliche mo-

    notone Sumpfgebiet dazu bei. Es

    stellt sich bei uns ein Mangel an

    Appetit, aber ein sehr großer Durst

    ein. Jedoch der Humor meiner 4

    Neuköllner Kameraden Richard Kurras,

    Paul Siering, Willy Michaelis und Max

    Kretschmar halfen über alle trüben

    Gedanken hinweg. Dann ging es

    weiter nach der Kleinstadt Cholm

    und von da nach Kowel, alles

    rings herum verwüstet, voll von

    Massengräbern auf meilenweiten

    Schlachtfeldern.

    Selbst bei tagelangen Märschen


Description

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  • 51.209018||24.6980251||

    Kowel

  • 51.1431232||23.4711986||

    Chelm

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Kowel
  • Additional document location Chelm
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ID
12558 / 158659
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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