"Mein Lebensbericht" von Kurt Wilhelm Keßler, item 16

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Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

(heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

gewesen war.


Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

buchstäblich, trotz Futter.


Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glückliche

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Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

(heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

gewesen war.


Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

buchstäblich, trotz Futter.


Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glückliche


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  • July 10, 2018 12:51:21 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.


    Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

    Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

    wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

    der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

    luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

    der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

    Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

    buchstäblich, trotz Futter.


    Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

    bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

    Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

    wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

    Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glückliche


  • July 10, 2018 12:51:10 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.


    Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

    Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

    wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

    der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

    luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

    der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

    Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

    buchstäblich, trotz Futter.


    Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

    bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

    Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

    wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

    Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glücklich 


  • July 10, 2018 12:41:20 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.


    Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

    Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

    wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

    der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

    luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

    der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

    Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

    buchstäblich, trotz Futter.


    Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

    bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

    Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

    wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

    Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glückliche


  • July 10, 2018 12:40:05 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.


    Weiter ging es nach Süden, das leicht verschlammte Moravatal entlang.

    Wahre Schlammströme flossen von den Bergen bei dem unaufhörlichen

    wolkenbruchartigen Regen. Zu größeren Kämpfen kam es nirgends mehr,

    der Gegner floh in Auflösung nach Süden. Unvorstellbar seine Ver-

    luste an Zugtieren. Fast seine ganze Artillerie war ochsenbespannt,

    der Troß restlos. Durch unser unausgesetztes Nachdrängen fanden die

    Ochsen keine Zeit zum Wiederkäuen und so verhungerten die Tiere

    buchstäblich, trotz Futter.


    Unser Nachschub blieb gleichfalls im Schlamm stecken .  Brot war un-

    bekannt geworden.Was blieb übrig als das, was seit altersher die

    Soldaten aller Nationen taten, sie holten von den Vorräten der Be-

    wohner. Manche Härten und Übergriffe mögen sich dabei ereignet haben.

    Der Krieg bringt Grauen und Not zwangsläufig mit sich. Der glückliche


  • July 9, 2018 23:50:48 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.


    Weiter ging es nach Süden,


  • July 9, 2018 23:42:31 Lars Böckelmann

    Abends ausladen und nun begann unser Vormarsch zur Donau. Bald

    lernten wir die Tücken der Regenzeit kennen. In dem weichen Boden,

    Straßen in unserem Sinne gab es nicht, nur Feldwege mit tiefen Rad-

    spuren, versackten unsere Karren, die sich in der Heimat so bewährt

    hatten, im Schlamm. Wir hätten es nicht für möglich gehalten,daß

    es so etwas gäbe. Kommando "An die Räder" und bald  trieften wir von

    oben bis unten vom Schlamm. HIer lernten wir zum erstenmal die Mühen

    eines Feldzugs kennen. Todmüde wurden die jeweiligen Nachtquartiere

    erreicht.  Endlich das Marschziel Kevevarn an der Donau in Sicht.

    Truppen und nochmals Truppen in der Stadt. Hinter den gewaltigen

    Hochwasserdämmen am Strom eine Batterie der safgenhaften 42-er

    Mörser. Der Übergang nach dem jenseitigen Ufer mit dem Ziel Semendria

    (heute Smederovo) begann. Die Infanterie hatte in Pontonkähnen den

    ca. 4 km breiten  Strom überquert, die bespannten Einheiten folgten

    auf großen Fähren. Gegen 870 waren die Opfer des Übergangs.

    In den steilen Weinbergen des Uferhangs verbluteten vieler unserer

    tapferen Infanteriekameraden. Die Stadt war teilweise durch Artille-

    riebeschuß zerstört, der Kirchturm stand durch einen Granattreffer

    nur noch auf 2/3 seines Mauerwerks. Stromabwärts die alte Türkenfestung,

    mit ihren Mauern und vielen Türmen, war der Sammelplatz der unzähligen

    serbischen Gefangenen, alles alte Landwehrmänner, schlecht gekleidet.

    Sie konnten es nicht fassen, daß der gewaltige Strom kein Hindernis

    gewesen war.




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  • 44.6664036||20.9331095||

    Smederevo, Serbien

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  • Story location Smederevo, Serbien
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12545 / 171865
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Christine Sörje
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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