Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 62

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59.

Feuer, blos mit den schweren Minen werfen sie oft. Das letzte

Mal mussten wir von unserer Reservestellung Bretter bis in die

2 Linie tragen. Als wir zurückkamen, begegneten wir einer anderen

Kompagnie mit Brettern, die im Laufgraben heraufkamen.

Mitten im Gedränge bekamen wir etwa 20 Granaten. Als ob die Leute

verrückt geworden wären, rasten sie im Laufgraben entlang

und in dem Gedränge war es ein sehr arges gewirr. 2 sind in

den Graben gehauen, einer 15 m hinter mir, blind, eine

andere 30 m vor mir. Einen Toten haben wir dabei gehabt. Das

ist so eine kleine Episode, wie si [sic] öfters vorkommt. Recht

herzlichen Dank für Eure vielen Pakete, sowie das Geld.

Erhalten habe ich einmal 11, einmal 19 Mark. Genügt fürs Erste.

No. 62.                                                                       den 13./5. 1915.

    Eure Briefe habe ich erhalten, in den Ihr von Heinrich

Leisten geschrieben habt. Inzwischen sind wir wieder in den

Graben gerückt, wo arg dicke Luft war. Der Generalstabsbericht

spricht von 200 m erobertem Graben, das war unser rechtes 2.

Nachbarregiment. Der französische Bericht sagt: Am ? Bei.....

(an unserer Stelle) wurden die Truppen, die der Feind wahrscheinlich

aus Anlass eines Sturmes aus der 2. in die 1. Linie

brachte, durch unser Artilleriefeuer zerstreut. Das ist natürlich

Blech, denn höchstens 300 m Laufgraben trennen überall

die 1. von der 2. Linie. Bei uns hat die 9. Kompagnie 70 m

Graben gestürmt. Einige Leute von unserer Kompagnie,

dabei ich, hatten am Sturmabend die Verbindung durch Posten

hergestellt zwischen Regiment und Bataillon, im Falle die Telephonieleitung

zerschossen würde und so hörten wir die Brummer

aus nächster Nähe an. Es war aber bei weitem nicht so schlimm,

wie am 27. Wir haben zuerst gesprent, [sic] gerade wo ein Maschinengewehr

stand. Ein Stollen hat aber versagt, und so haben wir

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59.

Feuer, blos mit den schweren Minen werfen sie oft. Das letzte

Mal mussten wir von unserer Reservestellung Bretter bis in die

2 Linie tragen. Als wir zurückkamen, begegneten wir einer anderen

Kompagnie mit Brettern, die im Laufgraben heraufkamen.

Mitten im Gedränge bekamen wir etwa 20 Granaten. Als ob die Leute

verrückt geworden wären, rasten sie im Laufgraben entlang

und in dem Gedränge war es ein sehr arges gewirr. 2 sind in

den Graben gehauen, einer 15 m hinter mir, blind, eine

andere 30 m vor mir. Einen Toten haben wir dabei gehabt. Das

ist so eine kleine Episode, wie si [sic] öfters vorkommt. Recht

herzlichen Dank für Eure vielen Pakete, sowie das Geld.

Erhalten habe ich einmal 11, einmal 19 Mark. Genügt fürs Erste.

No. 62.                                                                       den 13./5. 1915.

    Eure Briefe habe ich erhalten, in den Ihr von Heinrich

Leisten geschrieben habt. Inzwischen sind wir wieder in den

Graben gerückt, wo arg dicke Luft war. Der Generalstabsbericht

spricht von 200 m erobertem Graben, das war unser rechtes 2.

Nachbarregiment. Der französische Bericht sagt: Am ? Bei.....

(an unserer Stelle) wurden die Truppen, die der Feind wahrscheinlich

aus Anlass eines Sturmes aus der 2. in die 1. Linie

brachte, durch unser Artilleriefeuer zerstreut. Das ist natürlich

Blech, denn höchstens 300 m Laufgraben trennen überall

die 1. von der 2. Linie. Bei uns hat die 9. Kompagnie 70 m

Graben gestürmt. Einige Leute von unserer Kompagnie,

dabei ich, hatten am Sturmabend die Verbindung durch Posten

hergestellt zwischen Regiment und Bataillon, im Falle die Telephonieleitung

zerschossen würde und so hörten wir die Brummer

aus nächster Nähe an. Es war aber bei weitem nicht so schlimm,

wie am 27. Wir haben zuerst gesprent, [sic] gerade wo ein Maschinengewehr

stand. Ein Stollen hat aber versagt, und so haben wir


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  • September 4, 2017 00:17:12 Tina Emm

    59.

    Feuer, blos mit den schweren Minen werfen sie oft. Das letzte

    Mal mussten wir von unserer Reservestellung Bretter bis in die

    2 Linie tragen. Als wir zurückkamen, begegneten wir einer anderen

    Kompagnie mit Brettern, die im Laufgraben heraufkamen.

    Mitten im Gedränge bekamen wir etwa 20 Granaten. Als ob die Leute

    verrückt geworden wären, rasten sie im Laufgraben entlang

    und in dem Gedränge war es ein sehr arges gewirr. 2 sind in

    den Graben gehauen, einer 15 m hinter mir, blind, eine

    andere 30 m vor mir. Einen Toten haben wir dabei gehabt. Das

    ist so eine kleine Episode, wie si [sic] öfters vorkommt. Recht

    herzlichen Dank für Eure vielen Pakete, sowie das Geld.

    Erhalten habe ich einmal 11, einmal 19 Mark. Genügt fürs Erste.

    No. 62.                                                                       den 13./5. 1915.

        Eure Briefe habe ich erhalten, in den Ihr von Heinrich

    Leisten geschrieben habt. Inzwischen sind wir wieder in den

    Graben gerückt, wo arg dicke Luft war. Der Generalstabsbericht

    spricht von 200 m erobertem Graben, das war unser rechtes 2.

    Nachbarregiment. Der französische Bericht sagt: Am ? Bei.....

    (an unserer Stelle) wurden die Truppen, die der Feind wahrscheinlich

    aus Anlass eines Sturmes aus der 2. in die 1. Linie

    brachte, durch unser Artilleriefeuer zerstreut. Das ist natürlich

    Blech, denn höchstens 300 m Laufgraben trennen überall

    die 1. von der 2. Linie. Bei uns hat die 9. Kompagnie 70 m

    Graben gestürmt. Einige Leute von unserer Kompagnie,

    dabei ich, hatten am Sturmabend die Verbindung durch Posten

    hergestellt zwischen Regiment und Bataillon, im Falle die Telephonieleitung

    zerschossen würde und so hörten wir die Brummer

    aus nächster Nähe an. Es war aber bei weitem nicht so schlimm,

    wie am 27. Wir haben zuerst gesprent, [sic] gerade wo ein Maschinengewehr

    stand. Ein Stollen hat aber versagt, und so haben wir


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    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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10705 / 105203
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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