Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 56

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53.

anderen Stelle haben die Pionieroffiziere mit Instrumenten

erhorcht, dass die Franzosen wenige Meter von unserem Graben

entfernt einen Stollen vortreiben. Da bauten wir einen daneben

schräg in die Erde und wollen wahrscheinlich den französischen

Graben absprengen, oder mit griftigen Gasen ausräuchern. Von

unserer Sappe aus, die etwas 15 m am Feinde ist, haben einen

Stollen vorgetrieben, etwas 7 m weit. Da stiessen wir auf

einen französischen Stollen, d.h. der französische  Bohrer,

( die franzsoen arbeiten damit) durchbrach die Wand unseres

Stollens. Da liessen die Franzosen giftige Gase herein und einige

unserer Pioniere wären umgekommen, wenn nicht einige beherzte

Leute sie herausgeholt hätten. Dann wurde die Stelle

mit Sandsäcken abgedämmt und der Stollen seitlich vorbei weitergetrieben.

Bis jetzt 7 Mark erhalten, herzlichen Dank.

No. 57.                                                                       den 24./.5. 1915.

     Jetzt liegen wir nach 4 Tagen vorderster Linie 4 Tage in

dem gänzlich kaputgeschossenen............ wo schöne Unterstände

mit gärtnerischen Anlagen zwischen den Häusertrümmern angelegt

sind. Es ist hier schöner als in Mare im Zelt. Jeden

Abend und Morgen müssen wir zum  Graben Bretter, Patronen, spanische

Reiter, Sandsäcke u.s.w. bringen. Die letzten 2 Tage

im Graben kam ich in die Sappe, die bis auf 15 m an die Franzosen

heranführt. Von dieser Sappe haben wir einen Stollen

vorgetrieben, der mit einem französischen Stollen zusammengestossen

ist. Die Franzosen haben dann Stinkgase hineingelassen

so dass ein paar mutige Infantristen den betäubten Leutnant

und einen Pionier herausholen mussten. Die Sappe ist unterminiert,

wenigstens nach dem Geräusch zu urteilen, mpssen die

Franzosen bald fertig sein und so wird sie wohl in nächster

Zeit in die Luft fliegen. Die Franzosen haben zweimal versucht,

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53.

anderen Stelle haben die Pionieroffiziere mit Instrumenten

erhorcht, dass die Franzosen wenige Meter von unserem Graben

entfernt einen Stollen vortreiben. Da bauten wir einen daneben

schräg in die Erde und wollen wahrscheinlich den französischen

Graben absprengen, oder mit griftigen Gasen ausräuchern. Von

unserer Sappe aus, die etwas 15 m am Feinde ist, haben einen

Stollen vorgetrieben, etwas 7 m weit. Da stiessen wir auf

einen französischen Stollen, d.h. der französische  Bohrer,

( die franzsoen arbeiten damit) durchbrach die Wand unseres

Stollens. Da liessen die Franzosen giftige Gase herein und einige

unserer Pioniere wären umgekommen, wenn nicht einige beherzte

Leute sie herausgeholt hätten. Dann wurde die Stelle

mit Sandsäcken abgedämmt und der Stollen seitlich vorbei weitergetrieben.

Bis jetzt 7 Mark erhalten, herzlichen Dank.

No. 57.                                                                       den 24./.5. 1915.

     Jetzt liegen wir nach 4 Tagen vorderster Linie 4 Tage in

dem gänzlich kaputgeschossenen............ wo schöne Unterstände

mit gärtnerischen Anlagen zwischen den Häusertrümmern angelegt

sind. Es ist hier schöner als in Mare im Zelt. Jeden

Abend und Morgen müssen wir zum  Graben Bretter, Patronen, spanische

Reiter, Sandsäcke u.s.w. bringen. Die letzten 2 Tage

im Graben kam ich in die Sappe, die bis auf 15 m an die Franzosen

heranführt. Von dieser Sappe haben wir einen Stollen

vorgetrieben, der mit einem französischen Stollen zusammengestossen

ist. Die Franzosen haben dann Stinkgase hineingelassen

so dass ein paar mutige Infantristen den betäubten Leutnant

und einen Pionier herausholen mussten. Die Sappe ist unterminiert,

wenigstens nach dem Geräusch zu urteilen, mpssen die

Franzosen bald fertig sein und so wird sie wohl in nächster

Zeit in die Luft fliegen. Die Franzosen haben zweimal versucht,


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  • September 3, 2017 23:17:47 Tina Emm

    53.

    anderen Stelle haben die Pionieroffiziere mit Instrumenten

    erhorcht, dass die Franzosen wenige Meter von unserem Graben

    entfernt einen Stollen vortreiben. Da bauten wir einen daneben

    schräg in die Erde und wollen wahrscheinlich den französischen

    Graben absprengen, oder mit griftigen Gasen ausräuchern. Von

    unserer Sappe aus, die etwas 15 m am Feinde ist, haben einen

    Stollen vorgetrieben, etwas 7 m weit. Da stiessen wir auf

    einen französischen Stollen, d.h. der französische  Bohrer,

    ( die franzsoen arbeiten damit) durchbrach die Wand unseres

    Stollens. Da liessen die Franzosen giftige Gase herein und einige

    unserer Pioniere wären umgekommen, wenn nicht einige beherzte

    Leute sie herausgeholt hätten. Dann wurde die Stelle

    mit Sandsäcken abgedämmt und der Stollen seitlich vorbei weitergetrieben.

    Bis jetzt 7 Mark erhalten, herzlichen Dank.

    No. 57.                                                                       den 24./.5. 1915.

         Jetzt liegen wir nach 4 Tagen vorderster Linie 4 Tage in

    dem gänzlich kaputgeschossenen............ wo schöne Unterstände

    mit gärtnerischen Anlagen zwischen den Häusertrümmern angelegt

    sind. Es ist hier schöner als in Mare im Zelt. Jeden

    Abend und Morgen müssen wir zum  Graben Bretter, Patronen, spanische

    Reiter, Sandsäcke u.s.w. bringen. Die letzten 2 Tage

    im Graben kam ich in die Sappe, die bis auf 15 m an die Franzosen

    heranführt. Von dieser Sappe haben wir einen Stollen

    vorgetrieben, der mit einem französischen Stollen zusammengestossen

    ist. Die Franzosen haben dann Stinkgase hineingelassen

    so dass ein paar mutige Infantristen den betäubten Leutnant

    und einen Pionier herausholen mussten. Die Sappe ist unterminiert,

    wenigstens nach dem Geräusch zu urteilen, mpssen die

    Franzosen bald fertig sein und so wird sie wohl in nächster

    Zeit in die Luft fliegen. Die Franzosen haben zweimal versucht,


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  • 50.5953913||2.8254612000000634||

    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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ID
10705 / 105197
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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