Gedicht "Die Helden von Passchendaele", item 3
Transcription
Transcription history
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. Damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. Es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein Rückfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn Jakob, durch Bartflechte von der West=
front zurückgekommen, ist noch im Urlaub daheim. Die Werk=
statt steht verlassen. Wie wird der fleißige, sorgfältige Wag=
ner, der brauchbares, haltbares, preiswertes Gerät lieferte,
vermißt, auch von den Nachbardörfern, und vorab in der
Kriegszeit. - Der Männergesangsverein sang seinem Vorsitzen=
den zur letzten Ehre. Vor Ostern ist nach kurzer Krankheit
der alte Grammes verschieden. In der Kaiserschlacht hatten
wir drei Verwundete. Otto Maurer wurde am 21. März vor
St. Quentin durch Granatsplitter am rechten Oberschenkel und
beiden Unterschenkel ... unlesbar
ton . "Durch die vielen Verwundeten wäre ich beinahe gar
nicht mitgekommen. Wenn man nicht laufen kann, ist man
doch arm dran. Aber ich habe doch gesorgt, daß ich mitgekom=
men bin. Denn die Sachen, die ich noch bei mir hatte, habe
ich im Munde nachgezogen und dann habe ich mich auf die
Knie und auf die Hände gesetzt und so bin ich an den Lazarett=
zug herangekrochen." - (Er hat auch an dem Unternehmen
vom 30. Oktober 1917 bei Passchendaele teilgenommen, das
vorne in dem Gedicht beschrieben ist, und danach das E.K.
erhalten.) Emil Spielmann erhielt am 27.3. vor Cambrai
Granatsplitter an den rechten Ellenbogen, er liegt im Res.=Laz.
Detmold, Abt. Evang. Vereinshaus. Otto Schmell erlitt Bein=
wunde bei einem Volltreffer in 2 Munitionswagen seiner
Kolonne vor St. Quentin, er ist im Kriegslazarett 2 (Ins=
mingen). In Urlaub von Westen kamen August Frick
(Ostende) und Willi Spielmann (von Verdun). In die Ukraine
kamen 4 Oberreidenbacher. Sergt. Schäfer war mit bei Odessa,
kam mit Rheumatismus zurück ins Lazarett zu Kiew und liegt
jetzt in Biala (Kriegslaz. Kloster, Station Gericht, D.F.B.
192). Das Regiment des Leutn. Heinr. Schäfer hatte am
Palmsonntag gegen eine Uebermacht bolschewistischer Banden,
etwa 150 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, zu kämp=
fen, dabei erhielt er zwei Schüsse in den rechten Oberschenkel,
einen durch den Knochen. Er liegt im Streckverband im
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein Rückfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn Jakob, durch Bartflechte von der West=
front zurückgekommen, ist noch im Urlaub daheim. Die Werk=
statt steht verlassen. Wie wird der fleißige, sorgfältige Wag=
ner, der brauchbares, haltbares, preiswertes Gerät lieferte,
vermißt, auch von den Nachbardörfern, und vorab in der
Kriegszeit. - Der Männergesangsverein sang seinem Vorsitzen=
den zur letzten Ehre. Vor Ostern ist nach kurzer Krankheit
der alte Brammes verschieden. In der Kaiserschlacht hatten
wir drei Verwundete. Otto Maurer wurde am 21. März vor
St. Quentin durch Granatsplitter am rechten Oberschenkel und
Unterschenkel
ton . "Durch die vielen Verwundeten wäre ich beinahe gar
nicht mitgekommen. Wenn man nicht laufen kann, ist man
doch arm dran. Aber ich habe doch gesorgt, daß ich mitgekom=
men bin. Denn die Sachen, die ich noch bei mir hatte, habe
ich im Munde nachgezogen und dann habe ich mich auf die
Knie und auf die Hände gesetzt und so bin ich an den Lazarett=
zug herangekrochen." - (Er hat auch an dem Unternehmen
vom 30. Oktober 1917 bei Passchendaele teilgenommen, das
vorne in dem Gedicht beschrieben ist, und danach das E.K.
erhalten.) Emil Spielmann erhielt am 27.3. vor Cambrai
Granatsplitter an den rechten Ellenbogen, er liegt im Res.=Laz.
Detmold, Abt. Evang. Vereinshaus. Otto Schmell erlitt Bein=
wunde bei einem Volltreffer in 2 Munitionswagen seiner
Kolonne vor St. Quentin, er ist im Kriegslazarett 2 (Ins=
mingen). In Urlaub von Westen kamen August Frid
(Ostende) und Willi Spielmann (von Verdun). in die Ukraine
kamen 4 Oberreidenbacher. Sergt. Schäfer war mit bei Odessa,
kam mit Rheumatismus zurück ins Lazarett zu Kiew und liegt
jetzt in Biala (Kriegslaz. Kloster, Station Gericht, D.F.B.
192). Das Regiment desLeutn. Heinr. Schäfer hatte am
Palmsonntag gegen eine Uebermacht bolschewistischer Banden,
etwa 150 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, zu kämp=
fen, dabei erhielt er zwei Schüsse in den rechten Oberschenkel,
einen durch den knochen. Er liegt im Streckverband im
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein RÜckfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn jakob, durch Bartflechte von der West=
front zurückgekommen, ist noch im Urlaub daheim. Die Werk=
statt steht verlassen. Wie wird der fleißige, sorgfältige Wag=
ner, der brauchbares, haltbares, preiswertes Gerät lieferte,
vermißt, auch von den Nachbardörfern, und vorab in der
Kriegszeit. - Der Männergesangsverein sang seinem Vorsitzen=
den zur letzten Ehre. Vor Ostern ist nach kurzer Krankheit
der alte Brammes verschieden. In der Kaiserschlacht hatten
wir drei Verwundete. Otto Maurer wurde am 21. März vor
St. Quentin durch Granatsplitter am rechten Oberschenkel und
Unterschenkel
ton . "Durch die vielen Verwundeten wäre ich beinahe gar
nicht mitgekommen. Wenn man nicht laufen kann, ist man
doch arm dran. Aber ich habe doch gesorgt, daß ich mitgekom=
men bin. Denn die sachen, die ich noch bei mir hatte, habe
ich im Munde nachgezogen und dann habe ich mich auf die
Knie und auf die Hände gesetzt und so bin ich an den Lazarett=
zug herangekrochen." - (Er hat auch an dem Unternehmen
vom 30. Oktober 1917 bei Passchendaele teilgenommen, das
vorne in dem Gedicht beschrieben ist, und danach das E.K.
erhalten.) Emil Spielmann erhielt am 27.3. vor Cambrai
Granatsplitter an den rechten Ellenbogen, er liegt im Res.=Laz.
Detmold, Abt. Evang. Vereinshaus. Otto Schmell erlitt Bein=
wunde bei einem Volltreffer in 2 Munitionswagen seiner
Kolonne vor St. Quentin, er ist im Kriegslazarett 2 (Ins=
mingen). In Urlaub von Westen kamen August Frid
(Ostende) und Willi Spielmann (von Verdun). in die Ukraine
kamen 4 Oberreidenbacher. Sergt. Schäfer war mit bei Odessa,
kam mit Rheumatismus zurück ins Lazarett zu Kiew und liegt
jetzt in Biala (Kriegslaz. Kloster, Station Gericht, D.F.B.
192). Das Regiment desLeutn. Heinr. Schäfer hatte am
Palmsonntag gegen eine Uebermacht bolschewistischer Banden,
etwa 150 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt, zu kämp=
fen, dabei erhielt er zwei Schüsse in den rechten Oberschenkel,
einen durch den knochen. Er liegt im Streckverband im
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein RÜckfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn jakob, durch Bartflechte von der West=
front zurückgekommen, ist noch im Urlaub daheim. Die Werk=
statt steht verlassen. Wie wird der fleißige, sorgfältige Wag=
ner, der brauchbares, haltbares, preiswertes Gerät lieferte,
vermißt, auch von den Nachbardörfern, und vorab in der
Kriegszeit. - Der Männergesangsverein sang seinem Vorsitzen=
den zur letzten Ehre. Vor Ostern ist nach kurzer Krankheit
der alte Brammes verschieden. In der Kaiserschlacht hatten
wir drei Verwundete. Otto Maurer wurde am 21. März vor
St. Quentin durch Granatsplitter am rechten Oberschenkel und
Unterschenkel
ton . "Durch die vielen Verwundeten wäre ich beinahe gar
nicht mitgekommen. Wenn man nicht laufen kann, ist man
doch arm dran. Aber ich habe doch gesorgt, daß ich mitgekom=
men bin. Denn die sachen, die ich noch bei mir hatte, habe
ich im Munde nachgezogen und dann habe ich mich auf die
Knie und auf die Hände gesetzt und so bin ich an den Lazarett=
zug herangekrochen." - (Er hat auch an dem Unternehmen
vom 30. Oktober 1917 bei Passchendaele teilgenommen, das
vorne in dem Gedicht beschrieben ist, und danach das E.K.
erhalten.) Emil Spielmann erhielt am 27.3. vor Cambrai
Granatsplitter an den rechten Ellenbogen, er liegt im Res.=Laz.
Detmold, Abt. Evang. Vereinshaus. Otto Schmell erlitt Bein=
wunde bei einem Volltreffer in 2 Munitionswagen seiner
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein RÜckfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn jakob, durch Bartflechte von der West=
front zurückgekommen, ist noch im Urlaub daheim. Die Werk=
statt steht verlassen. Wie wird der fleißige, sorgfältige Wag=
ner, der brauchbares, haltbares, preiswertes Gerät lieferte,
vermißt, auch von den Nachbardörfern, und vorab in der
Kriegszeit. - Der Männergesangsverein sang seinem Vorsitzen=
den zur letzten Ehre. Vor Ostern ist nach kurzer Krankheit
der alte Brammes verschieden. In der Kaiserschlacht hatten
wir drei Verwundete. Otto Maurer wurde am 21. März vor
St. Quentin durch Granatsplitter am rechten Oberschenkel und
Unterschenkel
ton . "Durch die vielen Verwundeten wäre ich beinahe gar
nicht mitgekommen. Wenn man nicht laufen kann, ist man
doch arm dran.
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel. Der Vater verfolgte mit dem Auge von seinem Lager
aus, was auf dem hohen Friedhof vor sich ging. damals
hatten wir für den kräftigen Mann soviel Hoffnung, obwohl
es bei ihm zu Anfang noch mit einer Lungenverschleimung
und starken Fiebern eingesetzt hatte. es ging auch aufwärts,
bis am 3. April ein RÜckfall eintrat; am 12. starb er im 49.
Jahre. Der Sohn jakob, durch Bartflechte
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, Karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel.
-
- 51 -
Oberreidenbach. Schweres Dunkel brach über das unse=
rer Kirche benachbarte Haus des Wagners Arnold herein. 3
Wochen vor Ostern nach einem scharf durchschafften Winter
legten sich Vater und Sohn Peter Arnold; der Vater lag im
untern Stock, der Sohn im obern. Der Sohn erlag zuerst
dem Typhus, karfreitag begruben wir ihn, die Kameraden
vom Konfirmandenjahrgang 1915 wölbten ihm den Grab=
hügel.
Description
Save description- 49.7065235||7.4606376||
Oberreidenbach
- 50.899689||3.020941099999959||||1
Passchendaele
Location(s)
Story location Passchendaele
Document location Oberreidenbach
- ID
- 20197 / 228965
- Contributor
- Gerd Schäfer
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Propaganda
- Remembrance
- Trench Life
Login to leave a note