Kriegstagebuch von Walther Huth, item 46

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...linke Seite

im Felde" nicht vom Verletzten abhängt.

Nach dem Regiment. Die Anklageschrift

wurde eingereicht. Abends nach Gheluve.

11.V.  Früh wieder nach Kulenberg. 4 Uhr

nachmittags Standesgericht. Der Ankläger stellte

seinen Antrag auf 20 M Geldstrafe. Das Gericht

ermäßigte dies auf 5 M mit der Erklärung,

ein Gnadengesuch einzureichen. Der Vorsitzende

im Gericht war Herr Major v. Zollikofer,

Beisitzer Herr Hauptmann von Weiher und Herr

Leutnant Kraus, Ankläger Herr Leutnant Flach.

Am Abend bekamen wir 80 Mann Ersatz. Ich

bekam eine Abteilung von 16 Mann zugeteilt.

12.V.  Früh 3 Uhr Alarm. Wir rückten bis Gheluvelt

vor. Dort wieder Sommeraufenthalt an

einer Hecke. Die Neuen wurden eingeteilt. Am

Abend sollten wir in Werwicq verladen werden,

rückten aber schließlich nach Gheluve zurück.

Dort alte Quartiere.

13.V.  Früh merkwürdiger Weise Ruhe. Anton

Vormann war bei mir. Mittags 12 Uhr Alarm.

Marsch nach Werwicq, dort verladen. Bahnfahrt

über Menin, Tourcoing-Roubaix, Lille, Wourin,

Sainghin en Weppes, Meurchin, Pont à Vendin


...rechte Seite

bis Soison. Dort wurden wir ausgeladen und

marschierten über Harnes, Anney und vendin

le Pieil. Unser 2. Bataillon wurde in Menin

verladen. Unser neues Nest bietet leidliche

Quartiere, aber fast keinen Laden, kein

deutsches Bier, da wars bald besser auf dem

Kulenberg.

14.V.  Kleine Erkundungsreise. Ringsum reiche

Fabrikstädte. Am Abend Alarm. Marsch über

Anney, Harnes, Loison, Lens nach Givenchi en

Gohelle. Hausunterkunft. Wir erfuhren Näheres

über die Lage. Angriff des Feindes mit 4 neuen

Korps, die Unseren wurden 1 1/2 km zurückgedrängt.

Die 132er, die zuerst zur Unterstützung

herangezogen wurden, wurden fast

vollständig aufgerieben. Nachts um 2 Uhr

gingen wir schlafen.

15.V.  Mittags Gulaschkanone. Nach Mittag

etwas weiter vor in Hausunterkunft. Dort

abends Granatfeuer. Leutnant Kraus tot,

Leutnant Meier von der 1. übernahm das

Kommando. Timm von der 1. tot. Langsam gings

in die alten Quartiere. Am Abend marschierten

wir ab nach vorn. In Souchez bekamen wir


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im Felde" nicht vom Verletzten abhängt.

Nach dem Regiment. Die Anklageschrift

wurde eingereicht. Abends nach Gheluve.

11.V.  Früh wieder nach Kulenberg. 4 Uhr

nachmittags Standesgericht. Der Ankläger stellte

seinen Antrag auf 20 M Geldstrafe. Das Gericht

ermäßigte dies auf 5 M mit der Erklärung,

ein Gnadengesuch einzureichen. Der Vorsitzende

im Gericht war Herr Major v. Zollikofer,

Beisitzer Herr Hauptmann von Weiher und Herr

Leutnant Kraus, Ankläger Herr Leutnant Flach.

Am Abend bekamen wir 80 Mann Ersatz. Ich

bekam eine Abteilung von 16 Mann zugeteilt.

12.V.  Früh 3 Uhr Alarm. Wir rückten bis Gheluvelt

vor. Dort wieder Sommeraufenthalt an

einer Hecke. Die Neuen wurden eingeteilt. Am

Abend sollten wir in Werwicq verladen werden,

rückten aber schließlich nach Gheluve zurück.

Dort alte Quartiere.

13.V.  Früh merkwürdiger Weise Ruhe. Anton

Vormann war bei mir. Mittags 12 Uhr Alarm.

Marsch nach Werwicq, dort verladen. Bahnfahrt

über Menin, Tourcoing-Roubaix, Lille, Wourin,

Sainghin en Weppes, Meurchin, Pont à Vendin


...rechte Seite

bis Soison. Dort wurden wir ausgeladen und

marschierten über Harnes, Anney und vendin

le Pieil. Unser 2. Bataillon wurde in Menin

verladen. Unser neues Nest bietet leidliche

Quartiere, aber fast keinen Laden, kein

deutsches Bier, da wars bald besser auf dem

Kulenberg.

14.V.  Kleine Erkundungsreise. Ringsum reiche

Fabrikstädte. Am Abend Alarm. Marsch über

Anney, Harnes, Loison, Lens nach Givenchi en

Gohelle. Hausunterkunft. Wir erfuhren Näheres

über die Lage. Angriff des Feindes mit 4 neuen

Korps, die Unseren wurden 1 1/2 km zurückgedrängt.

Die 132er, die zuerst zur Unterstützung

herangezogen wurden, wurden fast

vollständig aufgerieben. Nachts um 2 Uhr

gingen wir schlafen.

15.V.  Mittags Gulaschkanone. Nach Mittag

etwas weiter vor in Hausunterkunft. Dort

abends Granatfeuer. Leutnant Kraus tot,

Leutnant Meier von der 1. übernahm das

Kommando. Timm von der 1. tot. Langsam gings

in die alten Quartiere. Am Abend marschierten

wir ab nach vorn. In Souchez bekamen wir



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  • March 6, 2017 21:12:06 Rolf Kranz

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    im Felde" nicht vom Verletzten abhängt.

    Nach dem Regiment. Die Anklageschrift

    wurde eingereicht. Abends nach Gheluve.

    11.V.  Früh wieder nach Kulenberg. 4 Uhr

    nachmittags Standesgericht. Der Ankläger stellte

    seinen Antrag auf 20 M Geldstrafe. Das Gericht

    ermäßigte dies auf 5 M mit der Erklärung,

    ein Gnadengesuch einzureichen. Der Vorsitzende

    im Gericht war Herr Major v. Zollikofer,

    Beisitzer Herr Hauptmann von Weiher und Herr

    Leutnant Kraus, Ankläger Herr Leutnant Flach.

    Am Abend bekamen wir 80 Mann Ersatz. Ich

    bekam eine Abteilung von 16 Mann zugeteilt.

    12.V.  Früh 3 Uhr Alarm. Wir rückten bis Gheluvelt

    vor. Dort wieder Sommeraufenthalt an

    einer Hecke. Die Neuen wurden eingeteilt. Am

    Abend sollten wir in Werwicq verladen werden,

    rückten aber schließlich nach Gheluve zurück.

    Dort alte Quartiere.

    13.V.  Früh merkwürdiger Weise Ruhe. Anton

    Vormann war bei mir. Mittags 12 Uhr Alarm.

    Marsch nach Werwicq, dort verladen. Bahnfahrt

    über Menin, Tourcoing-Roubaix, Lille, Wourin,

    Sainghin en Weppes, Meurchin, Pont à Vendin


    ...rechte Seite

    bis Soison. Dort wurden wir ausgeladen und

    marschierten über Harnes, Anney und vendin

    le Pieil. Unser 2. Bataillon wurde in Menin

    verladen. Unser neues Nest bietet leidliche

    Quartiere, aber fast keinen Laden, kein

    deutsches Bier, da wars bald besser auf dem

    Kulenberg.

    14.V.  Kleine Erkundungsreise. Ringsum reiche

    Fabrikstädte. Am Abend Alarm. Marsch über

    Anney, Harnes, Loison, Lens nach Givenchi en

    Gohelle. Hausunterkunft. Wir erfuhren Näheres

    über die Lage. Angriff des Feindes mit 4 neuen

    Korps, die Unseren wurden 1 1/2 km zurückgedrängt.

    Die 132er, die zuerst zur Unterstützung

    herangezogen wurden, wurden fast

    vollständig aufgerieben. Nachts um 2 Uhr

    gingen wir schlafen.

    15.V.  Mittags Gulaschkanone. Nach Mittag

    etwas weiter vor in Hausunterkunft. Dort

    abends Granatfeuer. Leutnant Kraus tot,

    Leutnant Meier von der 1. übernahm das

    Kommando. Timm von der 1. tot. Langsam gings

    in die alten Quartiere. Am Abend marschierten

    wir ab nach vorn. In Souchez bekamen wir


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Friedrich-Carl Hoffmann
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