Kriegstagebuch von Walther Huth, item 37

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...linke Seite

Zollikofer in Gegenwart von Herrn Oberst Pohl.

Erst Exerzieren in geschlossener Ordnung, dann

ein kleines Gefecht (Vorgehen zur Ausfüllung

einer Lücke in der vorderen Schützenlinie in

einzelnen Wellen, Burenangriff). Alles wurde

anerkennend kritisiert "stramm". Nach Tisch

Vernehmung auf dem Bataillons-Geschäftszimmer

durch Herrn Leutnant Otto. Nachher Vorzeigen

der Waffe. Man schenkt mir wenigstens

insofern Glauben, als nur ein unglücklicher

Zufall vorliegt, also schon ein Trost !

6. III.  Kleines Gefecht gegen die 3/202 nördlich

Reckem. Wir fabrizierten eine Scheinstellung aus

Tornistern und Helmen und fielen dann der 3.

in die Flanke.  Etatsmäßiger Unteroffizier am 4. III.

8. III.  Schriftliche Arbeit über das Besichtigungsgefecht.

Lebenslauf. Lektüre der letzten Woche: Freiherr

v. Schlicht: Aus der Schule geplaudert. Paul Oskar

Höcker: An der Spitze meiner Kompagnie.

Feldwachtdienstübung und Sturmangriff gegen

die 3. zwischen Lauwe und Reckem. Nachmittags

Offiziersunterricht bei Oberleutnant Reimann

in der Courtraistraße, hernach Exerzieren eines

Zuges.


...rechte Seite

9. III.  Schon wieder mal zwei Lebensläufe abgeliefert.

10. III.  Früh 8 Uhr Antreten zu einer Gefechtsübung.

Der 1. Zug (Leutnant Lenz) sichert die Station

Pellegrin. Der 2. Zug befindet sich in Vertuquet und

bekommt den Auftrag: Gehen Sie nach Roncq vor

und nehmen Sie die Station Pellegrin.

Einige Patrouillen und ein Radfahrer sicherten

unseren Vormarsch. Hinter Roncq überrumpelten wir

einen Unteroffiziersposten (Möbius) und nahmen

ihn gefangen. Dann gings mit "Marsch = Marsch"

nach der Station. Vollständig ausgepumpt kamen

wir dort an. Die Station war nur von einer

Feldwache besetzt, die dahinterliegende Vorposten-

kompagnie war noch nicht alarmiert. Unsere

Aufgabe galt daher für gelöst. Uns führte

Vizefeldwebel Gößler.

Am Nachmittag wie immer Unterricht, hernach

Exerzieren auf dem Platz an der Windmühle.

Plötzlich kam ein Flieger, derselbe Typ wie unsere,

ging steil herab, wir nahmen an um zu landen

und warf auf den Bahnhof Menin eine Bombe,

dann flog er in gut 100 m Höhe über den

Exerzierplatz weg, auf dem ungefähr 5 Kompagnien

126er exerzierten. Kein Offizier war so

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Zollikofer in Gegenwart von Herrn Oberst Pohl.

Erst Exerzieren in geschlossener Ordnung, dann

ein kleines Gefecht (Vorgehen zur Ausfüllung

einer Lücke in der vorderen Schützenlinie in

einzelnen Wellen, Burenangriff). Alles wurde

anerkennend kritisiert "stramm". Nach Tisch

Vernehmung auf dem Bataillons-Geschäftszimmer

durch Herrn Leutnant Otto. Nachher Vorzeigen

der Waffe. Man schenkt mir wenigstens

insofern Glauben, als nur ein unglücklicher

Zufall vorliegt, also schon ein Trost !

6. III.  Kleines Gefecht gegen die 3/202 nördlich

Reckem. Wir fabrizierten eine Scheinstellung aus

Tornistern und Helmen und fielen dann der 3.

in die Flanke.  Etatsmäßiger Unteroffizier am 4. III.

8. III.  Schriftliche Arbeit über das Besichtigungsgefecht.

Lebenslauf. Lektüre der letzten Woche: Freiherr

v. Schlicht: Aus der Schule geplaudert. Paul Oskar

Höcker: An der Spitze meiner Kompagnie.

Feldwachtdienstübung und Sturmangriff gegen

die 3. zwischen Lauwe und Reckem. Nachmittags

Offiziersunterricht bei Oberleutnant Reimann

in der Courtraistraße, hernach Exerzieren eines

Zuges.


...rechte Seite

9. III.  Schon wieder mal zwei Lebensläufe abgeliefert.

10. III.  Früh 8 Uhr Antreten zu einer Gefechtsübung.

Der 1. Zug (Leutnant Lenz) sichert die Station

Pellegrin. Der 2. Zug befindet sich in Vertuquet und

bekommt den Auftrag: Gehen Sie nach Roncq vor

und nehmen Sie die Station Pellegrin.

Einige Patrouillen und ein Radfahrer sicherten

unseren Vormarsch. Hinter Roncq überrumpelten wir

einen Unteroffiziersposten (Möbius) und nahmen

ihn gefangen. Dann gings mit "Marsch = Marsch"

nach der Station. Vollständig ausgepumpt kamen

wir dort an. Die Station war nur von einer

Feldwache besetzt, die dahinterliegende Vorposten-

kompagnie war noch nicht alarmiert. Unsere

Aufgabe galt daher für gelöst. Uns führte

Vizefeldwebel Gößler.

Am Nachmittag wie immer Unterricht, hernach

Exerzieren auf dem Platz an der Windmühle.

Plötzlich kam ein Flieger, derselbe Typ wie unsere,

ging steil herab, wir nahmen an um zu landen

und warf auf den Bahnhof Menin eine Bombe,

dann flog er in gut 100 m Höhe über den

Exerzierplatz weg, auf dem ungefähr 5 Kompagnien

126er exerzierten. Kein Offizier war so


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  • March 3, 2017 16:50:56 Rolf Kranz

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    Zollikofer in Gegenwart von Herrn Oberst Pohl.

    Erst Exerzieren in geschlossener Ordnung, dann

    ein kleines Gefecht (Vorgehen zur Ausfüllung

    einer Lücke in der vorderen Schützenlinie in

    einzelnen Wellen, Burenangriff). Alles wurde

    anerkennend kritisiert "stramm". Nach Tisch

    Vernehmung auf dem Bataillons-Geschäftszimmer

    durch Herrn Leutnant Otto. Nachher Vorzeigen

    der Waffe. Man schenkt mir wenigstens

    insofern Glauben, als nur ein unglücklicher

    Zufall vorliegt, also schon ein Trost !

    6. III.  Kleines Gefecht gegen die 3/202 nördlich

    Reckem. Wir fabrizierten eine Scheinstellung aus

    Tornistern und Helmen und fielen dann der 3.

    in die Flanke.  Etatsmäßiger Unteroffizier am 4. III.

    8. III.  Schriftliche Arbeit über das Besichtigungsgefecht.

    Lebenslauf. Lektüre der letzten Woche: Freiherr

    v. Schlicht: Aus der Schule geplaudert. Paul Oskar

    Höcker: An der Spitze meiner Kompagnie.

    Feldwachtdienstübung und Sturmangriff gegen

    die 3. zwischen Lauwe und Reckem. Nachmittags

    Offiziersunterricht bei Oberleutnant Reimann

    in der Courtraistraße, hernach Exerzieren eines

    Zuges.


    ...rechte Seite

    9. III.  Schon wieder mal zwei Lebensläufe abgeliefert.

    10. III.  Früh 8 Uhr Antreten zu einer Gefechtsübung.

    Der 1. Zug (Leutnant Lenz) sichert die Station

    Pellegrin. Der 2. Zug befindet sich in Vertuquet und

    bekommt den Auftrag: Gehen Sie nach Roncq vor

    und nehmen Sie die Station Pellegrin.

    Einige Patrouillen und ein Radfahrer sicherten

    unseren Vormarsch. Hinter Roncq überrumpelten wir

    einen Unteroffiziersposten (Möbius) und nahmen

    ihn gefangen. Dann gings mit "Marsch = Marsch"

    nach der Station. Vollständig ausgepumpt kamen

    wir dort an. Die Station war nur von einer

    Feldwache besetzt, die dahinterliegende Vorposten-

    kompagnie war noch nicht alarmiert. Unsere

    Aufgabe galt daher für gelöst. Uns führte

    Vizefeldwebel Gößler.

    Am Nachmittag wie immer Unterricht, hernach

    Exerzieren auf dem Platz an der Windmühle.

    Plötzlich kam ein Flieger, derselbe Typ wie unsere,

    ging steil herab, wir nahmen an um zu landen

    und warf auf den Bahnhof Menin eine Bombe,

    dann flog er in gut 100 m Höhe über den

    Exerzierplatz weg, auf dem ungefähr 5 Kompagnien

    126er exerzierten. Kein Offizier war so

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Friedrich-Carl Hoffmann
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