Felddivisionspfarrer Walter Borrmann in Abancourt und Tarnopil, item 2

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S. 3

Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

mehrere hier, dich würde es dem Träger des

Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

damit "anzugeben". Daß er nicht feige

war hat er viel später wieder beweisen

können, als 1945 russische Truppen von

der Oder kommend, in Angermünde

einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

Er war 1928 als Superintendent des

Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

berufen worden, hatte also schon vorher die

Hitler-Zeit zu durchstehen gehabt, ohne selbst

Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

Seite stehen müssen, die wie er nicht

P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

verlassen er und Schwester Elisabeth die

Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

Lieberose i[n]  d[er] Lausitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwerin

als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

in Cottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruf in seine ostpreußische

Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Königsberg, wo sein

Vater das Kranken- und Diakonissenhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


S. 4 Blatt eingelegt:

Zur Einführung

des

Herrn Superintendent Lic. Borrmann

durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

am Sonntag (Rogate), den 13. Mai

laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

ganz ergebenst ein.


Festordnung

10 Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

der Kapelle von St. Marien; von dort Festzug zur Kirche).

1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

Angermünde, 30. April 1928.


Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Lang.

Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchenältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

Serowy. A. Wolff.


Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

Schwedter Str. 32 erbeten.



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S. 3

Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

mehrere hier, dich würde es dem Träger des

Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

damit "anzugeben". Daß er nicht feige

war hat er viel später wieder beweisen

können, als 1945 russische Truppen von

der Oder kommend, in Angermünde

einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

Er war 1928 als Superintendent des

Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

berufen worden, hatte also schon vorher die

Hitler-Zeit zu durchstehen gehabt, ohne selbst

Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

Seite stehen müssen, die wie er nicht

P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

verlassen er und Schwester Elisabeth die

Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

Lieberose i[n]  d[er] Lausitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwerin

als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

in Cottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruf in seine ostpreußische

Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Königsberg, wo sein

Vater das Kranken- und Diakonissenhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


S. 4 Blatt eingelegt:

Zur Einführung

des

Herrn Superintendent Lic. Borrmann

durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

am Sonntag (Rogate), den 13. Mai

laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

ganz ergebenst ein.


Festordnung

10 Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

der Kapelle von St. Marien; von dort Festzug zur Kirche).

1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

Angermünde, 30. April 1928.


Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Lang.

Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchenältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

Serowy. A. Wolff.


Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

Schwedter Str. 32 erbeten.




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  • January 3, 2017 21:27:38 Rolf Kranz

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oder kommend, in Angermünde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit zu durchstehen gehabt, ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Lausitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwerin

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Cottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruf in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Königsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakonissenhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


    S. 4 Blatt eingelegt:

    Zur Einführung

    des

    Herrn Superintendent Lic. Borrmann

    durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

    am Sonntag (Rogate), den 13. Mai

    laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

    ganz ergebenst ein.


    Festordnung

    10 Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

    Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

    kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

    der Kapelle von St. Marien; von dort Festzug zur Kirche).

    1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

    3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

    Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

    Angermünde, 30. April 1928.


    Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

    Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Lang.

    Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchenältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

    Serowy. A. Wolff.


    Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

    Schwedter Str. 32 erbeten.



  • January 3, 2017 19:15:12 Rolf Kranz

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oder kommend, in Angermünde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit .... gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Lausitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwerin

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Cottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruf in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Königsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakonissenhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


    S. 4 Blatt eingelegt:

    Zur Einführung

    des

    Herrn Superintendent Lic. Borrmann

    durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

    am Sonntag (Rogate), den 13. Mai

    laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

    ganz ergebenst ein.


    Festordnung

    10 Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

    Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

    kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

    der Kapelle von St. Marien; von dort Festzug zur Kirche).

    1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

    3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

    Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

    Angermünde, 30. April 1928.


    Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

    Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Lang.

    Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchenältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

    Serowy. A. Wolff.


    Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

    Schwedter Str. 32 erbeten.




  • January 3, 2017 19:10:37 Rolf Kranz

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oder kommend, in Angermünde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit .... gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Lausitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwerin

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Cottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruf in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Königsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakonissenhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


    S. 4 Blatt eingelegt:

    Zur Einführung

    des

    Herrn Superintendent Dir. Borrmann

    durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

    ak Sonntag (Rogate), dem 13. Mai

    laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

    ganz ergebenst ein.


    Festordnung

    1u Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

    Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

    kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

    der Kappelle von St. Marien; von der Festzug zur Kirche).

    1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

    3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

    Heneralsuperintenden D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

    Angermünde, 30. April 1928.


    Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

    Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Dang.

    Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchnältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

    Serowy. A. Wolff.


    Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

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  • December 15, 2016 10:06:01 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit .... gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakoniehaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


    S. 4 Blatt eingelegt:

    Zur Einführung

    des

    Herrn Superintendent Dir. Borrmann

    durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

    ak Sonntag (Rogate), dem 13. Mai

    laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

    ganz ergebenst ein.


    Festordnung

    1u Uhr vorm[ittags]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche (Plätze im Altarraum bleiben für geladene

    Gäste bis 10 Uhr reserviert. Versammlung der Geistlichen, der Behördenvertreter, der

    kirchlichen Körperschaften und Synodalen um 3/4 10 Uhr in der Propstei, bez[iehungs]w[eise] in

    der Kappelle von St. Marien; von der Festzug zur Kirche).

    1 Uhr nachm[ittags]: Mittagessen (mit Damen) im Hotel "Berliner Hof" (Gedeck 2,00 Rm.).

    3 1/2 Uhr nachm[ittags]: Kaffeetafel im Hotel "Berliner Hof". Ansprache des Herrn

    Heneralsuperintenden D. Dr. Dibelius an die Versammlung. Eintritt für Jedermann frei.

    Angermünde, 30. April 1928.


    Der Kreissynodalvorstand.         Der Gemeindekirchenrat von St. Marien

    Handtmann, Superintendent. Rittmeister Kühn, Patron. Cornelius. Frhr. u. Erssa. Dang.

    Knorr. Synodalrechner. Neumann, Kirchnältester. Kienitz. Knorr. Pfeiffer.

    Serowy. A. Wolff.


    Anmeldung zu allen oder einzelnen Veranstaltungen bis Mittwoch, den 9. Mai an Herrn Aeltesten Knorr,

    Schwedter Str. 32 erbeten.




  • December 15, 2016 10:00:37 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit .... gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakoniehaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup[erintendent] Dibelius den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


    S. 4 Blatt eingelegt:

    Zur Einführung

    des

    Herrn Superintendent Dir. Borrmann

    durch Herrn Generalsuperintendent D. Dr. Dibelius

    ak Sonntag (Rogate), dem 13. Mai

    laden wir Euer Hochwohlgeboren (Hochwürden - Hochehrwürden) nebst Angehörigen hierdurch

    ganz ergebenst ein.


    Festordnung

    1u Uhr vorm[ittag]: Festgottesdienst in der St. Marienkirche




  • December 15, 2016 09:57:25 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A[ngermünde] und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit .... gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakoniehaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup. Dibelino den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Angermünde berufen.


  • December 15, 2016 09:54:13 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A. und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit __fehen gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann gern einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakoniehaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup. Dibelino den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Augemünde berufen.


  • December 15, 2016 09:53:17 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A. und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit __fehen gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann getu einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakonissgnhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup. Dibelino den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Augemünde berufen.


  • December 15, 2016 09:52:49 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A. und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit __fehen gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den

    Traualtar. Das erste Pfarramt das den beiden zugewiesen wird ist

    Lieberose i[n]  d[er] Larnitz. Dort bewährt sich die Gräfin Elisabeth von Schwern

    als gute Pfarrfrau, dort werden die beiden ersten Kinder geboren, u[nd] zwar

    in Gottbus, der nahe gelegenen größeren Stadt in einer Klinik. Am 9. Febr[uar] 1919

    Friedrich Martin, und am 29. Mai 1920 Margarethe. Nach 5 Jahren Dienst

    in Lieberose nimmt Pf[arrer] Borrmann getu einen Ruft in seine ostpreußische

    Heimat an.  Er geht mit seiner Familie nach Könogsberg, wo sein

    Vater das Kranken- und Diakonissgnhaus zur Barmherzigkeit leizez. Dort

    in Königsberg war das Pfarr-Ehepaar wohlgelitben u[nd] lebte gern dort,

    an der Tragheimer Kirche u[nd] Gemeinde. Aber eines Tages hörte

    Gerneralsup. Dibelino den jungen Pfarrer predigen u[nd] ließ ihn nicht mehr

    aus den Händen. 1928 wurde er nach Augemünde berufen.


  • December 15, 2016 09:45:49 Corinna Pichler (AUT)

    S. 3

    Ähnliche Aufnahmen habe ich noch

    mehrere hier, dich würde es dem Träger des

    Eis[ernen] Kreuzes I. Kl[asse] nicht recht sein, mehr

    damit "anzugeben". Daß er nicht feige

    war hat er viel später wieder beweisen

    können, als 1945 russische Truppen von

    der Oper kommend, in Anggemunde

    einbrachen. Während ein Teil der Amtsbrüder

    flüchtete blieb er ruhig auf seinem Posten

    und konnte viel helfen, bes[onders] Frauen. Die

    Gemeinde vergaß ihm dies nie, ein festes

    Band blieb mit ihr bis zu seinem Scheiden

    1960 in den Ruhestand, und darüber hinaus.

    Er war 1928 als Superintendent des

    Kirchenkreises A. und Propst von St. Marien

    berufen worden, hatte also schon vorher die

    Hitler-Zeit __fehen gehabt ohne selbst

    Parteigenosse zu sein. Das war seiner genug

    gewesen, hatte er doch vielen beratend zur

    Seite stehen müssen, die wie er nicht

    P. G. waren. Die hatten ja nur Vertrauen

    zu ihm, weil sie von allen Seiten bespitzelt

    wurden, doch das liegt 1917 noch alles vor

    ihm. Jetzt  wird erst einmal geheiratet. So

    verlassen er und Schwester Elisabeth die

    Kriegsschauplätze und treten im Oktober 1917 in Ziethen vor den



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12877 / 188831
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Harald Tischer
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