Feldpostbriefe und Feldpostkarten von Hauptmann Eugen Hahn aus Bösingen, item 118
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Fortsetzung der Briefe an die Familie und an seine frisch angetraute Ehefrau Hedwig Fischer (Hochzeit am 10.09.1917)
1917
3.1.17 Liebe Eltern und Geschwister! Vielen herzlichen Dank für eure I. Worte und die freudige Zustimmung zu meiner Absicht, die in Euren Briefen zum Ausdruck kommt. Ich holle, dass dieser Monat mich meinen Wünschen etwas näher bringt. Es lässt sich zwar noch gar nicht absehen. wann ich abkommen kann. Im Gegenteil: augenblicklich sieht es eher als je nach längerer Unabkömmlichkeit aus. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass der Herzog in diesem Monat Komm. General wird, ich also einen neuen Kommandeur erhalte, was eine weitere Schwierigkeit für das Wegkommen ergäbe. Doch lasse ich mal alles an mich herantreten. Es mag schon gehen, wie ich es gerade in den letzten 3 Monaten besonders lebhaft empfunden habe, dass sich Schwierigkeiten in nahezu unerklärlicher Weise lösen. Mir selbst geht es dienstlich gut. Ich hoffe, meinen Posten auszulullen, jedenfalls ist mir bis jetzt nichts Gegenteiliges gesagt worden. Die Verhältnisse hier sind nur durch die Witterung außerordentlich erschwert, sonst wäre es leidlich ruhig. Aber es gibt eine Unsumme Schreiberei und es wird regelmäßig spät, bis ich zu Bett komme. Wir stecken in Vorbereitungen fürs Frühjahr drin, dass alles stimmt, wenn es wieder losgeht.
Es tut mir leid, dass ich im Vergleich zu früher viel weniger zum Schreiben komme - von Tagebuchführen keine Spur - aber ich muss mich drein finden und wer jetzt natürlich auch vielleicht nicht so viel erfahrt, wie ich gern möchte, das ist Hedwig.
Wenn ich dann mal etwas weg darf- nach Jahresfrist, so wird es umso schöner werden.
Viele herzliche Grüße Eugen. Vielen Dank fürs Schnitzbrot, das gestern kam. Hermann geht's gut.
10.1.17 Liebe Eltern!
Vielen Dank tiir Mutters lieben Brief, der heute Abend kam. Wegen des Geldes braucht Ihr Euch keine Sorge zu machen. Zunächst habe ich eine ganz runde Summe hier, die ich mir aus Urlaubsgründen zurückgehalten habe. Dann fallen verschiedene größere Anschaffungen in die letzten Monate - alles muss man sehr teuer bezahlen, sodass ich deshalb nichts schickte. Alles ist also in Ordnung und es ist nichts verloren gegangen. - Hermann kommt also nun zu Trudels Hochzeit. Ich freue mich sehr ftir ihn und Euch und Trudel. Aber 18. ist für mich entschieden zu früh und es ist weder Schüchternheit noch übertriebene dienstliche Rücksichten, die mich wohl erst Ende Januar hier fortlassen.
Im übrigen geht es mir gut soweit. Ich werde zwar froh sein, wenn ich mal einige Zeit wegkann. es ist doch ein unaufhörlicher Arbeitsstrom, der einem durch die Finger gehl - da und dort auch durch den Kopf. Schlafen tu ich gut. wenn ich mal eingeschlafen bin.
Allen viele herzliche Grüße, ganz besonders lieb der Trudel, an die ich besonders herzlich in diesen Tagen denke. Euer Eugen.
18 Mittags. Liebe Eltern!
Ich komme 20. oder 21. nach Stuttgart. Näheres weiß ich noch nicht. Telegrafische Nachricht folgt, sobald ich genau weiß, wie alles wird.
Herzlichen Gruß. Auf Wiedersehen. Eugen
<Telegramm> 19.1.17 Ankunft Stuttgart Samstag Mittag Gruß Eugen
<Karle> 4 17 Liebe Eltern und Geschwister! Nach ereignisreichen Tagen reicht es jetzt erst
diesen Gruß mit herzlichem und treuem Gedenken an Euch und an die schönen Tage daheim. Es geht mir gesundheitlich gut. Eugen.
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Bösingen
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Story location Bösingen
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- 6555 / 78011
- Contributor
- Sibylle Schreiber
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