Tagebuch "G38" - Die Revolution 1918 in Kiel, item 5
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item 5
5
vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten[sic] Marine. Das war der erste
große Schandfleck, deren sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von dem "B.d.T." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boot vor, um sich persönlich
beim B.d.T. näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
6
nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig [sic], vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte mir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich[sic] gerade abgefallen und verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Innern Deutschlands politische Umwälzungen
schlimmster Art zu erwarten waren.
Wir meinten schon, daß wir wohl
aus Kiel nicht mehr herauskommen
würden und dort außer Dienst
stellten würden. Wir sollten im
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vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten[sic] Marine. Das war der erste
große Schandfleck, deren sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von dem "B.d.T." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boot vor, um sich persönlich
beim B.d.T. näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
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nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig, vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte ir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich gerade abgefallen und verschiedenes verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Inneren Deutschlands politische Umwälzungen
schlimmster Art zu erwarten waren.
Wir meinten schon, daß wir wohl
aus Kiel nicht mehr herauskommen
würden und dort außer Dienst
stellten würden. Wir sollten im
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vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
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nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig, vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte ir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich gerade abgefallen und verschiedenes verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Inneren Deutschlands politische Umwälzungen
schlimmster Art zu erwarten waren.
Wir meinten schon, daß wir wohl
aus Kiel nicht mehr herauskommen
würden und dort außer Dienst
stellten würden. Wir sollten im
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tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-6-
nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig, vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte ir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich gerade abgefallen und verschiedenes verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Inneren Deutschlands politische Umwälzungen
schlimmster Art zu erwarten waren.
Wir meinten schon, daß wir wohl
aus Kiel nicht mehr herauskommen
würden und dort außer Dienst
stellten würden. Wir sollten im
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tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-6-
nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig, vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte ir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich gerade abgefallen und verschiedenes verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Inneren Deutschlands
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tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
Vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhaven zu machen hätten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflottille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-6-
nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
Die Stimmung hatte sich wieder gebessert,
denn es ging ja nach Kiel,
endlich mal was anderes als dauernd
W'haven, Schillig-Reeder oder Weg 500.
Die Kanalfahrt verlief
programmäßig, vormittags gegen 9h liefen
wir in die Holtenauer Schleusen ein. Ich
hatte gerade Wache, mein Kommandant
kam auf die Brücke und teilte ir
verschiedentliche Neuigkeiten aus der
Zeitung mit. Ja es sah um Deutschland
sehr sehr bitter aus, damals war
Oestereich gerade abgefallen und verschiedenes verschiedenes
ließ darauf hindeuten, daß im
Inneren Deutschlands
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tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhav en zu machen häten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflotille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-6-
nach Kiel. Noch am selben Abend liefen
wir in die Brunsbütteler Schleusen ein.
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-5-
tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
" B.d.5 ." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhav en zu machen häten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflotille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-
-5-
tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
"B.d.5." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhav en zu machen häten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflotille ,
versprochen hatte. Der H' lief mit
seinem Boote vor, um sich persönlich
beim B.D.5 näher zu erkundigen.
Er kam zurück und es ging doch
-
-5-
tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine. Das war der erste
große Schandfleck, den sich die Marine
nachher stundenlang geleistet hat. - Nach
dieser Nachricht war die Stimmung bei uns
an Bord mehr als traurig, all unsere Illusionen
waren wieder im Winde verflogen.
- Wir brachen unseren
vorpostenturn ab und nahmen zunächst
Kurs nach der Jade. Unterwegs bekamen
wir von
"B.d.5." (Befehlshaber der
Torpedoboote) einen Funkspruch,worin uns
mitgeteilt wurde, daß wir Kesselreinigung
in Cuxhav en zu machen häten.
Das wollte uns schon nicht
in den Kopf, wie kam man auf
Cuxhaven, wo man uns doch fest
Kiel, die Heimat unserer Halbflotille ,
versprochen hatte.
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tretenden vollkommenen Zusammenbruch
der gesammten Marine.
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Save description- 53.3329569||8.1881272||
Jade
- 53.859336||8.6879057||
Cuxhaven
- 53.5323403||8.1068722||
Wilhelmshaven
- 54.3295351||10.14960270000006||||1
Kiel
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Document location Jade
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Additional document location Cuxhaven
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Additional document location Wilhelmshaven
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- 21537 / 251761
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- Landesbibliothek Schleswig-Holstein
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