Erinnerungsbuch, item 50

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again


 obere Reihe, links 

Monako - mobil

Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

Was zu viel ist, ist zu viel,

Auch Monkao macht mobil.

Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

('s sind der Mannen zweiundachtzig

Und der Offiziere vier)

Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

Altert, von des Thrones Höh',

Und die Tapfern schrei'n wie nie:

"Hurra, la bourse oder la vie!"

Aber, Albert, siehste, wennste

Nun die Deutschen doch nicht kennste,

Von denen wegen deiner Macht

Jeder einen Ast sich lacht,

Und sie dich von deinem Thrönchen

Runterwippten, liebes Söhnchen,

Jungeken, was machste dann

Mit die zweiundachtzig Mann,

Die, samst die vier Offiziere,

Futter für sechs Grenadiere?

Dadrum, Albert, laß dir raten,

Prahle micht mit die Soldaten,

Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

Wenn's auch noch so aufgeputzt.

Kugelspielen ist ja nette,

Aber nur bei die Roulette.

Diese, Albert, schießt ja auch,

Doch nicht Löcher in den Bauch.

Dadrum steck den Sabul ein,

Laß die Deutschen Deutsche sein.

Denn auch ohne, daß de kriegst,

Weißte, Albert, daß de siegst.

Oder haste ungehindert

Nicht 'nen jeden noch geplündert,

Der dein edles Reich betrat,

Großer Bänkchenpotentat?

Dadrum, Albert, lächle friedlich,

Sieh, dein Zero ist so niedlich,

Ganz Europa weiß dir Dank,

Bleibste ruhig auf der Bank.

Fritz Brentano.


 obere Reihe, rechts 

Monolog aus der Rumänentragödie.

(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

Mein oder nicht mein? Diese Frage

Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

Drum langte ich mit leichtem Mut

Nach meines Nachbarn reichem Gut.

Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

Ich aber sagte kühl und dreist:

Was Ehre! Kann man Ehre essen?

Und weil's dem Ehgespons gefiel,

Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

Doch ach, so war es nicht gemeint;

Ich zog nur gegen einen Feind

Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

Muß ich in heißem Strauße fechten.

Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

Silistria nach Tutrakan:

Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

Verzweiflungsvolles Grausen an:

Sinaias schöne Tage sind vorüber,

Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

Friedrich Schiff.


 unten 

Kapuzinerpredigt 1915.

Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

 erste zwei Spalten, links 

Heisa, juchheia, dudeldumdei.

Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

Ist das ein Krieg noch von Christen?

Sind wir denn Krämer und Egoisten?

Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

Als müsse England allein kommandieren,

Zu See die Oberherrschaft führen?


Beatus ille qui procul negotiis,

 "Glücklich der Mann, der fern von Geschäften" 

Das ist ja Englands Aergernis,

Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

Die Kriegsfuri ist in Europa los,

Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

Warschau ist in unsern Krallen.

Und die Armee in siegreichem Streben

Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

   Rußland trauert in Sack und Asche,

   England sorgt nur für seine Tasche. -


Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

Unsre Soldaten verrichten Wunder,

Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

Und ihre Taten segnet ein Gott. -

Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

Sollte jetzt heißen Franken - arm;

Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

Und all die gesegneten belgischen Länder

Sind verkehrt worden in Elender!


Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

Das schreibt sich her von Engellands Neid;

Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

Es lebt in ewigem Aengstebeben,

Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

Denn der Neid ist der Magnetenstein,

Der England zog in den Krieg hinein;

Auf das Unrecht folgt das Uebel,

Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

Hinter dem U kommt gleich das W,

Das habt ihr erfahren am masurschen See.

Nulla salus bello; pacem te poscimus

 "Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir." 

Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

Bald ist die Lügenmär zerronnen,

Deutschland habe den Krieg begonnen. -


   Die Frau im Evangelium

   Fand den verlor'nen Groschen wieder,

   Der Joseph seine sauberen Brüder;

   Aber wer bei dem Vierverband sucht

   Die Furcht Gottes, die gute Zucht

   Und das Recht, der wird nicht viel finden,

   Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

 nächste zwei Spalten, rechts 

Fragten sie: Quid faciemus nos?

 "Wie machen wir's?" 

Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

Et ait illis  "Er antwortete" , und sie sagten,

Indessen sie klagten:

Neminem concutiatis,  "Tut niemanden Gewalt an" 

Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

Neque calumniam faciatis,  "Tut niemandem Unrecht" 

Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

 "Sich fremder Güter rühmen"

Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

Doch wo hört man mehr renommieren

Als in des Vierverbands Pressequartieren?

Wenn man für jeden Lug und Betrug,

Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;

Und wenn für jede Verlogenheit,

Die aus eurem Munde schreit,

Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


Der Josua war doch auch ein Soldat,

König David erschlug den Goliath;

Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

"Nackte Wahrheit" 

Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

Aber was soll der Reuter schreiben,

Duldet man d'Annunzios Treiben! -

Gleichwie das England, so auch sein Grey,

Und auch kein Viktor tut uns nit weh.

Doch Frankreichs großer Präsident

Schon zweimal nach der Fronte rennt;

So in Bramarbas und Deutschenfresser

Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

Rühmt sich mir prahlendem Mund,

Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;

Dort sei Kultur, hier Barbarei,

Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


So schürt denn der edle Vierverband

In ganz Europa den Feuerbrand

Im Bund mit großen Kriegeshelden,

Deren Namen will ich hier melden:

Das englische Kaufhaus mit Nikit',

Der russische Zar und Held Asquith,

Sasonow, Cadorna und der French,

d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

Sonnino, Salandra, Delcaffé,

Viviani, Millerand und Grey;

Dazu trat dann voll Perfidie

Viktorchen mit dem Parapluie,

Sie nehmen all das Maul recht voll,

Deutschland vernichtet werden soll;

Indes wir Belgien uns und Polen

Und ein Dritteil Frankreichts holen,

Während Englands Siegesflotte

Ausruht in der kühlen Grotte. -


   Unsre Führer und Soldaten

   Antworten mit Ruhmestaten;

   Wenn man euch erst fest verdrosch,

   Dann nennet uns nur weiter - boches! -



Transcription saved


 obere Reihe, links 

Monako - mobil

Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

Was zu viel ist, ist zu viel,

Auch Monkao macht mobil.

Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

('s sind der Mannen zweiundachtzig

Und der Offiziere vier)

Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

Altert, von des Thrones Höh',

Und die Tapfern schrei'n wie nie:

"Hurra, la bourse oder la vie!"

Aber, Albert, siehste, wennste

Nun die Deutschen doch nicht kennste,

Von denen wegen deiner Macht

Jeder einen Ast sich lacht,

Und sie dich von deinem Thrönchen

Runterwippten, liebes Söhnchen,

Jungeken, was machste dann

Mit die zweiundachtzig Mann,

Die, samst die vier Offiziere,

Futter für sechs Grenadiere?

Dadrum, Albert, laß dir raten,

Prahle micht mit die Soldaten,

Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

Wenn's auch noch so aufgeputzt.

Kugelspielen ist ja nette,

Aber nur bei die Roulette.

Diese, Albert, schießt ja auch,

Doch nicht Löcher in den Bauch.

Dadrum steck den Sabul ein,

Laß die Deutschen Deutsche sein.

Denn auch ohne, daß de kriegst,

Weißte, Albert, daß de siegst.

Oder haste ungehindert

Nicht 'nen jeden noch geplündert,

Der dein edles Reich betrat,

Großer Bänkchenpotentat?

Dadrum, Albert, lächle friedlich,

Sieh, dein Zero ist so niedlich,

Ganz Europa weiß dir Dank,

Bleibste ruhig auf der Bank.

Fritz Brentano.


 obere Reihe, rechts 

Monolog aus der Rumänentragödie.

(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

Mein oder nicht mein? Diese Frage

Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

Drum langte ich mit leichtem Mut

Nach meines Nachbarn reichem Gut.

Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

Ich aber sagte kühl und dreist:

Was Ehre! Kann man Ehre essen?

Und weil's dem Ehgespons gefiel,

Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

Doch ach, so war es nicht gemeint;

Ich zog nur gegen einen Feind

Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

Muß ich in heißem Strauße fechten.

Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

Silistria nach Tutrakan:

Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

Verzweiflungsvolles Grausen an:

Sinaias schöne Tage sind vorüber,

Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

Friedrich Schiff.


 unten 

Kapuzinerpredigt 1915.

Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

 erste zwei Spalten, links 

Heisa, juchheia, dudeldumdei.

Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

Ist das ein Krieg noch von Christen?

Sind wir denn Krämer und Egoisten?

Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

Als müsse England allein kommandieren,

Zu See die Oberherrschaft führen?


Beatus ille qui procul negotiis,

 "Glücklich der Mann, der fern von Geschäften" 

Das ist ja Englands Aergernis,

Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

Die Kriegsfuri ist in Europa los,

Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

Warschau ist in unsern Krallen.

Und die Armee in siegreichem Streben

Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

   Rußland trauert in Sack und Asche,

   England sorgt nur für seine Tasche. -


Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

Unsre Soldaten verrichten Wunder,

Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

Und ihre Taten segnet ein Gott. -

Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

Sollte jetzt heißen Franken - arm;

Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

Und all die gesegneten belgischen Länder

Sind verkehrt worden in Elender!


Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

Das schreibt sich her von Engellands Neid;

Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

Es lebt in ewigem Aengstebeben,

Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

Denn der Neid ist der Magnetenstein,

Der England zog in den Krieg hinein;

Auf das Unrecht folgt das Uebel,

Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

Hinter dem U kommt gleich das W,

Das habt ihr erfahren am masurschen See.

Nulla salus bello; pacem te poscimus

 "Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir." 

Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

Bald ist die Lügenmär zerronnen,

Deutschland habe den Krieg begonnen. -


   Die Frau im Evangelium

   Fand den verlor'nen Groschen wieder,

   Der Joseph seine sauberen Brüder;

   Aber wer bei dem Vierverband sucht

   Die Furcht Gottes, die gute Zucht

   Und das Recht, der wird nicht viel finden,

   Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

 nächste zwei Spalten, rechts 

Fragten sie: Quid faciemus nos?

 "Wie machen wir's?" 

Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

Et ait illis  "Er antwortete" , und sie sagten,

Indessen sie klagten:

Neminem concutiatis,  "Tut niemanden Gewalt an" 

Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

Neque calumniam faciatis,  "Tut niemandem Unrecht" 

Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

 "Sich fremder Güter rühmen"

Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

Doch wo hört man mehr renommieren

Als in des Vierverbands Pressequartieren?

Wenn man für jeden Lug und Betrug,

Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;

Und wenn für jede Verlogenheit,

Die aus eurem Munde schreit,

Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


Der Josua war doch auch ein Soldat,

König David erschlug den Goliath;

Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

"Nackte Wahrheit" 

Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

Aber was soll der Reuter schreiben,

Duldet man d'Annunzios Treiben! -

Gleichwie das England, so auch sein Grey,

Und auch kein Viktor tut uns nit weh.

Doch Frankreichs großer Präsident

Schon zweimal nach der Fronte rennt;

So in Bramarbas und Deutschenfresser

Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

Rühmt sich mir prahlendem Mund,

Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;

Dort sei Kultur, hier Barbarei,

Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


So schürt denn der edle Vierverband

In ganz Europa den Feuerbrand

Im Bund mit großen Kriegeshelden,

Deren Namen will ich hier melden:

Das englische Kaufhaus mit Nikit',

Der russische Zar und Held Asquith,

Sasonow, Cadorna und der French,

d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

Sonnino, Salandra, Delcaffé,

Viviani, Millerand und Grey;

Dazu trat dann voll Perfidie

Viktorchen mit dem Parapluie,

Sie nehmen all das Maul recht voll,

Deutschland vernichtet werden soll;

Indes wir Belgien uns und Polen

Und ein Dritteil Frankreichts holen,

Während Englands Siegesflotte

Ausruht in der kühlen Grotte. -


   Unsre Führer und Soldaten

   Antworten mit Ruhmestaten;

   Wenn man euch erst fest verdrosch,

   Dann nennet uns nur weiter - boches! -




Transcription history
  • May 26, 2018 04:39:45 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    Doch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach Tutrakan:

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis,

     "Glücklich der Mann, der fern von Geschäften" 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus

     "Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir." 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos?

     "Wie machen wir's?" 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis  "Er antwortete" , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis,  "Tut niemanden Gewalt an" 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,  "Tut niemandem Unrecht" 

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

     "Sich fremder Güter rühmen"

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    "Nackte Wahrheit" 

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man d'Annunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein Grey,

    Und auch kein Viktor tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffé,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -



  • May 26, 2018 04:38:53 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    Doch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach Tutrakan:

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis,

     "Glücklich der Mann, der fern von Geschäften" 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus

     "Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir." 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos?

     "Wie machen wir's?" 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis  "Er antwortete" , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis,  "Tut niemanden Gewalt an" 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,  "Tut niemandem Unrecht" 

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

     "Sich fremder Güter rühmen"

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    "Nackte Wahrheit" 

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man d'Annunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein Grey,

    Und auch kein  Biktior  tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffé,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -




  • May 26, 2018 04:33:18 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    Doch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach Tutrakan:

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis,

     "Glücklich der Mann, der fern von Geschäften" 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus

     "Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir." 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos?

     "Wie machen wir's?" 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis  "Er antwortete" , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis,  "Tut niemanden Gewalt an" 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,  "Tut niemandem Unrecht" 

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

     "Sich fremder Güter rühmen"

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    "Nackte Wahrheit" 

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man d'Annunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Grey ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffe,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -




  • May 26, 2018 04:19:19 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man d'Annunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Grey ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffe,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -




  • May 26, 2018 04:19:15 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man d'Annunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Gren ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffe,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -




  • May 26, 2018 04:19:02 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man dAnnunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Gren ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,

    Deren Namen will ich hier melden:

    Das englische Kaufhaus mit Nikit',

    Der russische Zar und Held Asquith,

    Sasonow, Cadorna und der French,

    d'Annunzio, ach, der brave Mensch!

    Sonnino, Salandra, Delcaffe,

    Viviani, Millerand und Grey;

    Dazu trat dann voll Perfidie

    Viktorchen mit dem Parapluie,

    Sie nehmen all das Maul recht voll,

    Deutschland vernichtet werden soll;

    Indes wir Belgien uns und Polen

    Und ein Dritteil Frankreichts holen,

    Während Englands Siegesflotte

    Ausruht in der kühlen Grotte. -


       Unsre Führer und Soldaten

       Antworten mit Ruhmestaten;

       Wenn man euch erst fest verdrosch,

       Dann nennet uns nur weiter - boches! -




  • May 26, 2018 04:15:08 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man dAnnunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Gren ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;

    Rühmt sich mir prahlendem Mund,

    Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;

    Dort sei Kultur, hier Barbarei,

    Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!


    So schürt denn der edle Vierverband

    In ganz Europa den Feuerbrand

    Im Bund mit großen Kriegeshelden,





  • May 26, 2018 04:13:59 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,

    Duldet man dAnnunzios Treiben! -

    Gleichwie das England, so auch sein  Gren ,

    Und auch kein Biktior tut uns nit weh.

    Doch Frankreichs großer Präsident

    Schon zweimal nach der Fronte rennt;

    So in Bramarbas und Deutschenfresser

    Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;





  • May 26, 2018 04:12:06 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,





  • May 26, 2018 04:11:45 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -


    Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,

    Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.

    Doch wo hört man mehr renommieren

    Als in des Vierverbands Pressequartieren?

    Wenn man für jeden Lug und Betrug,

    Den euer Bericht in die Zeitungen trug,

    Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,

    Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;

    Und wenn für jede Verlogenheit,

    Die aus eurem Munde schreit,

    Ein Härlein ginge  aus Joffres Schopf,

    Ueber Nacht wär' er geschoren glatt

    Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -


    Der Josua war doch auch ein Soldat,

    König David erschlug den Goliath;

    Und wo steht denn geschrieben zu lesen,

    Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?

    Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;

    Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.

    Aber was soll der Reuter schreiben,





  • May 26, 2018 03:58:45 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 

    Fragten sie: Quid faciemus nos? ... 

    Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?

    Et ait illis ... , und sie sagten,

    Indessen sie klagten:

    Neminem concutiatis, ... 

    Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,

    Neque calumniam faciatis,

    Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,

    Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,

    Worauf euch selber fehlt jedes Recht;

    Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,

    Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -







  • May 26, 2018 03:51:37 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurschen See.

    Nulla salus bello; pacem te poscimus ... 

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und Griechen

    Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:40:48 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugengleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,

    Hinter dem U kommt gleich das W,

    Das habt ihr erfahren am masurischen See.

    Nulla salus bello; pacem te pascimus

    Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;

    Bald ist die Lügenmär zerronnen,

    Deutschland habe den Krieg begonnen. -


       Die Frau im Evangelium

       Fand den verlor'nen Groschen wieder,

       Der Joseph seine sauberen Brüder;

       Aber wer bei dem Vierverband sucht

       Die Furcht Gottes, die gute Zucht

       Und das Recht, der wird nicht viel finden,

       Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -

    Um Bulgaren, Rumänen und GRiechen

    Sah man bettenl den Vierverband kriechen;

    Kamen dort seine Gesandten gelaufen,

    Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;

     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:34:53 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:

    Das schreibt sich her von Engellands Neid;

    Trotz all seiner Heuchelnden Tugengleißen,

    Müßte man's richtiger Teufelland weißen;

    Es lebt in ewigem Aengstebeben,

    Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;

    Denn der Neid ist der Magnetenstein,

    Der England zog in den Krieg hinein;

    Auf das Unrecht folgt das Uebel,

    Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,


     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:32:05 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.

    Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -

    Sollte jetzt heißen Franken - arm;

    Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,

    Und all die gesegneten belgischen Länder

    Sind verkehrt worden in Elender!


    Woher

     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:30:54 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;

    Unsre Soldaten verrichten Wunder,

    Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,

    Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,

    Und ihre Taten segnet ein Gott. -

    Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,

    Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.


     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:27:12 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.

    Und die Armee in siegreichem Streben

    Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;

    Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,

    Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -

       Rußland trauert in Sack und Asche,

       England sorgt nur für seine Tasche. -


    Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;


     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:25:39 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?

    Als müsse England allein kommandieren,

    Zu See die Oberherrschaft führen?


    Beatus ille qui procul negotiis, ... 

    Das ist ja Englands Aergernis,

    Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -

    Die Kriegsfuri ist in Europa los,

    Schon liegt der Weg nach Osten bloß.

    Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,

    Warschau ist in unsern Krallen.



     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:23:50 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

     erste zwei Spalten, links 

    Heisa, juchheia, dudeldumdei.

    Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.

    Ist das ein Krieg noch von Christen?

    Sind wir denn Krämer und Egoisten?

    Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,

    Als wäre


     nächste zwei Spalten, rechts 






  • May 26, 2018 03:21:35 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

    erste zwei Spalten, links



    nächste zwei Spalten, rechts






  • May 26, 2018 03:20:33 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.

    erste zwei Spalten






  • May 26, 2018 03:20:17 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.






  • May 26, 2018 03:19:34 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.






  • May 26, 2018 03:18:59 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hurra, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:18:50 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Dadrum, Albert, laß dir raten,

    Prahle micht mit die Soldaten,

    Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,

    Wenn's auch noch so aufgeputzt.

    Kugelspielen ist ja nette,

    Aber nur bei die Roulette.

    Diese, Albert, schießt ja auch,

    DOch nicht Löcher in den Bauch.

    Dadrum steck den Sabul ein,

    Laß die Deutschen Deutsche sein.

    Denn auch ohne, daß de kriegst,

    Weißte, Albert, daß de siegst.

    Oder haste ungehindert

    Nicht 'nen jeden noch geplündert,

    Der dein edles Reich betrat,

    Großer Bänkchenpotentat?

    Dadrum, Albert, lächle friedlich,

    Sieh, dein Zero ist so niedlich,

    Ganz Europa weiß dir Dank,

    Bleibste ruhig auf der Bank.

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:15:32 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?



    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:15:13 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?

    Fritz Brentano.


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:14:57 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind

    Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten

    Muß ich in heißem Strauße fechten.

    Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,

    Silistria nach  Tutrakan :

    Mich packt mit spitzen, krummen Krallen

    Verzweiflungsvolles Grausen an:

    Sinaias schöne Tage sind vorüber,

    Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;

    Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit

    Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.

    Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,

    Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)

    Friedrich Schiff.


     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:11:48 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)

    Mein oder nicht mein? Diese Frage

    Macht' weder Skrupel mir noch Plage,

    Drum langte ich mit leichtem Mut

    Nach meines Nachbarn reichem Gut.

    Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,

    Nicht Treu und Ehre zu vergessen,

    Ich aber sagte kühl und dreist:

    Was Ehre! Kann man Ehre essen?

    Und weil's dem Ehgespons gefiel,

    Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.

    Doch ach, so war es nicht gemeint;

    Ich zog nur gegen einen Feind



     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:09:43 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich

    ('s sind der Mannen zweiundachtzig

    Und der Offiziere vier)

    Auf uns scherzt im Schlachtrevier.

    Altert, von des Thrones Höh',

    Und die Tapfern schrei'n wie nie:

    "Hura, la bourse oder la vie!"

    Aber, Albert, siehste, wennste

    Nun die Deutschen doch nicht kennste,

    Von denen wegen deiner Macht

    Jeder einen Ast sich lacht,

    Und sie dich von deinem Thrönchen

    Runterwippten, liebes Söhnchen,

    Jungeken, was machste dann

    Mit die zweiundachtzig Mann,

    Die, samst die vier Offiziere,

    Futter für sechs Grenadiere?


     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)




     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:06:48 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.

    Was zu viel ist, ist zu viel,

    Auch Monkao macht mobil.

    Wehe, wenn's mit seiner Macht sich



     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)




     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:04:54 Chrissie Lutze


     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.




     obere Reihe, rechts 

    Monolog aus der Rumänentragödie.

    (Letzter Akt. Vorlezte Szene.)




     unten 

    Kapuzinerpredigt 1915.

    Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.







  • May 26, 2018 03:02:38 Chrissie Lutze

     obere Reihe, links 

    Monako - mobil

    Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.







Description

Save description
  • 52.5234051||13.4113999||

    Berlin

    ||1
Location(s)
  • Story location Berlin
Login and add location


ID
1285 / 10793
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Rheinboldt, Sigrid
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


1915
Login to edit the languages
  • Deutsch

Login to edit the fronts

Login to add keywords
  • Gedicht
  • Remembrance

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note