Erinnerungsbuch, item 50
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-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
Doch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan:
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis,
"Glücklich der Mann, der fern von Geschäften"
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus
"Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir."
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos?
"Wie machen wir's?"
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis "Er antwortete" , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, "Tut niemanden Gewalt an"
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis, "Tut niemandem Unrecht"
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
"Sich fremder Güter rühmen"
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
"Nackte Wahrheit"
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man d'Annunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Grey,
Und auch kein Viktor tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffé,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
Doch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan:
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis,
"Glücklich der Mann, der fern von Geschäften"
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus
"Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir."
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos?
"Wie machen wir's?"
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis "Er antwortete" , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, "Tut niemanden Gewalt an"
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis, "Tut niemandem Unrecht"
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
"Sich fremder Güter rühmen"
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
"Nackte Wahrheit"
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man d'Annunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Grey,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutschland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffé,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
Doch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan:
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis,
"Glücklich der Mann, der fern von Geschäften"
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus
"Kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir."
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos?
"Wie machen wir's?"
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis "Er antwortete" , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, "Tut niemanden Gewalt an"
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis, "Tut niemandem Unrecht"
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
"Sich fremder Güter rühmen"
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redakteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
"Nackte Wahrheit"
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man d'Annunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Grey ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffe,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man d'Annunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Grey ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffe,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man d'Annunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Gren ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffe,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man dAnnunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Gren ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
Deren Namen will ich hier melden:
Das englische Kaufhaus mit Nikit',
Der russische Zar und Held Asquith,
Sasonow, Cadorna und der French,
d'Annunzio, ach, der brave Mensch!
Sonnino, Salandra, Delcaffe,
Viviani, Millerand und Grey;
Dazu trat dann voll Perfidie
Viktorchen mit dem Parapluie,
Sie nehmen all das Maul recht voll,
Deutschland vernichtet werden soll;
Indes wir Belgien uns und Polen
Und ein Dritteil Frankreichts holen,
Während Englands Siegesflotte
Ausruht in der kühlen Grotte. -
Unsre Führer und Soldaten
Antworten mit Ruhmestaten;
Wenn man euch erst fest verdrosch,
Dann nennet uns nur weiter - boches! -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man dAnnunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Gren ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
Rühmt sich mir prahlendem Mund,
Frankreich sei "heilig", Deutshcland nur Schund;
Dort sei Kultur, hier Barbarei,
Nieder mit Deutschland! Hoch Nikolai!
So schürt denn der edle Vierverband
In ganz Europa den Feuerbrand
Im Bund mit großen Kriegeshelden,
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
Duldet man dAnnunzios Treiben! -
Gleichwie das England, so auch sein Gren ,
Und auch kein Biktior tut uns nit weh.
Doch Frankreichs großer Präsident
Schon zweimal nach der Fronte rennt;
So in Bramarbas und Deutschenfresser
Kündigt uns Kampf an dis aufs Messer;
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
Es ist ein Gebot: Dein Wort sei Ja und Nein,
Und zwar ohn' alle Aufschneiderei'n.
Doch wo hört man mehr renommieren
Als in des Vierverbands Pressequartieren?
Wenn man für jeden Lug und Betrug,
Den euer Bericht in die Zeitungen trug,
Ein Dementi wollt' bringen im Land umher,
Es wär' bald kein Redkteur zu finden mehr;
Und wenn für jede Verlogenheit,
Die aus eurem Munde schreit,
Ein Härlein ginge aus Joffres Schopf,
Ueber Nacht wär' er geschoren glatt
Und wär' er so dick wie Clemenceaus Kopf. -
Der Josua war doch auch ein Soldat,
König David erschlug den Goliath;
Und wo steht denn geschrieben zu lesen,
Daß sie solche Lügenmäuler gewesen?
Wie spricht der Dichter? Nuda veritas;
Gebt die Wahrheit ohn' Aderlaß.
Aber was soll der Reuter schreiben,
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
Fragten sie: Quid faciemus nos? ...
Wie machen wir's, daß ihr teilt des Krieges Los?
Et ait illis ... , und sie sagten,
Indessen sie klagten:
Neminem concutiatis, ...
Wenn ihr nicht stets die Welt betrügt,
Neque calumniam faciatis,
Niemand verlästert, nicht immerfort lügt,
Gloriari alienis bonis, nicht immer versprecht,
Worauf euch selber fehlt jedes Recht;
Wenn ihr endlich mit Redlichkeit waltet,
Was ihr versprecht, dann später auch haltet. -
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugendgleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurschen See.
Nulla salus bello; pacem te poscimus ...
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und Griechen
Sah man bettelnd den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugengleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
Hinter dem U kommt gleich das W,
Das habt ihr erfahren am masurischen See.
Nulla salus bello; pacem te pascimus
Omnes. So lautet Deutschlands Beschluß;
Bald ist die Lügenmär zerronnen,
Deutschland habe den Krieg begonnen. -
Die Frau im Evangelium
Fand den verlor'nen Groschen wieder,
Der Joseph seine sauberen Brüder;
Aber wer bei dem Vierverband sucht
Die Furcht Gottes, die gute Zucht
Und das Recht, der wird nicht viel finden,
Tät' er auch Hunderte Dörfer anzünden. -
Um Bulgaren, Rumänen und GRiechen
Sah man bettenl den Vierverband kriechen;
Kamen dort seine Gesandten gelaufen,
Wollten mit fremden Ländern sie kaufen;
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher kommt das? Hier habt ihr Bescheid:
Das schreibt sich her von Engellands Neid;
Trotz all seiner Heuchelnden Tugengleißen,
Müßte man's richtiger Teufelland weißen;
Es lebt in ewigem Aengstebeben,
Deutschland könnt' sich noch mehr erheben;
Denn der Neid ist der Magnetenstein,
Der England zog in den Krieg hinein;
Auf das Unrecht folgt das Uebel,
Wie die Trän' auf den herben Zwiebel,
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
Und das Frankreich - daß Gott erbarm! -
Sollte jetzt heißen Franken - arm;
Der Rheinstrom ward ihnen zum Peinstrom,
Und all die gesegneten belgischen Länder
Sind verkehrt worden in Elender!
Woher
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
Unsre Soldaten verrichten Wunder,
Scheuen nicht Mühe und Plage und Tod,
Pflanzen die Fahnen des Sieges munter,
Und ihre Taten segnet ein Gott. -
Es ist wahrlich ein Jammer und Graus,
Die ganze Welt ist ein Narrenhaus.
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
Und die Armee in siegreichem Streben
Zwinget Groß-Rußland, sich zu ergeben;
Sagten, man braucht nur mit Fingern zu schnalzen,
Um nach Berlin schnell dampfend zu walzen. -
Rußland trauert in Sack und Asche,
England sorgt nur für seine Tasche. -
Es ist eine Zeit der Tränen und Rot;
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre Gerechtigkeit gänzlich bankrott?
Als müsse England allein kommandieren,
Zu See die Oberherrschaft führen?
Beatus ille qui procul negotiis, ...
Das ist ja Englands Aergernis,
Daß Deutschland emporsteigt ohn' Hindernis. -
Die Kriegsfuri ist in Europa los,
Schon liegt der Weg nach Osten bloß.
Die Bollwerk' im Westen sind gefallen,
Warschau ist in unsern Krallen.
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
erste zwei Spalten, links
Heisa, juchheia, dudeldumdei.
Da geht's ja hoch her. Bin auch dabei.
Ist das ein Krieg noch von Christen?
Sind wir denn Krämer und Egoisten?
Treibt man so mit dem Völkerrecht Spott,
Als wäre
nächste zwei Spalten, rechts
-
obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
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-
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
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Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnay.
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
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Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hurra, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
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Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Dadrum, Albert, laß dir raten,
Prahle micht mit die Soldaten,
Weil dein "Heer" dir doch nicht nutzt,
Wenn's auch noch so aufgeputzt.
Kugelspielen ist ja nette,
Aber nur bei die Roulette.
Diese, Albert, schießt ja auch,
DOch nicht Löcher in den Bauch.
Dadrum steck den Sabul ein,
Laß die Deutschen Deutsche sein.
Denn auch ohne, daß de kriegst,
Weißte, Albert, daß de siegst.
Oder haste ungehindert
Nicht 'nen jeden noch geplündert,
Der dein edles Reich betrat,
Großer Bänkchenpotentat?
Dadrum, Albert, lächle friedlich,
Sieh, dein Zero ist so niedlich,
Ganz Europa weiß dir Dank,
Bleibste ruhig auf der Bank.
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
unten
Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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obere Reihe, links
Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
Fritz Brentano.
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
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Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
Und jetzt, mit allen Vierbundsmächten
Muß ich in heißem Strauße fechten.
Schon seh' ich Fest' auf Feste fallen,
Silistria nach Tutrakan :
Mich packt mit spitzen, krummen Krallen
Verzweiflungsvolles Grausen an:
Sinaias schöne Tage sind vorüber,
Das Wetter wird von Tag zu Tage trüber;
Und in der Hauptstadt Straßen tobt und schreit
Gar wild und wüst des Aufruhrs schlimmer Haufen.
Ich glaub' wahrhaftig, es ist Schlafenszeit,
Und meine Uhr, die scheint mir abgelaufen. (Ab.)
Friedrich Schiff.
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Kapuzinerpredigt 1915.
Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako - mobil
Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
Mein oder nicht mein? Diese Frage
Macht' weder Skrupel mir noch Plage,
Drum langte ich mit leichtem Mut
Nach meines Nachbarn reichem Gut.
Wohl mahnte ernst mich meines Oheims Geist,
Nicht Treu und Ehre zu vergessen,
Ich aber sagte kühl und dreist:
Was Ehre! Kann man Ehre essen?
Und weil's dem Ehgespons gefiel,
Wagt' ich das eiserne Würfelspiel.
Doch ach, so war es nicht gemeint;
Ich zog nur gegen einen Feind
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Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
('s sind der Mannen zweiundachtzig
Und der Offiziere vier)
Auf uns scherzt im Schlachtrevier.
Altert, von des Thrones Höh',
Und die Tapfern schrei'n wie nie:
"Hura, la bourse oder la vie!"
Aber, Albert, siehste, wennste
Nun die Deutschen doch nicht kennste,
Von denen wegen deiner Macht
Jeder einen Ast sich lacht,
Und sie dich von deinem Thrönchen
Runterwippten, liebes Söhnchen,
Jungeken, was machste dann
Mit die zweiundachtzig Mann,
Die, samst die vier Offiziere,
Futter für sechs Grenadiere?
obere Reihe, rechts
Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
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Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
Was zu viel ist, ist zu viel,
Auch Monkao macht mobil.
Wehe, wenn's mit seiner Macht sich
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Monolog aus der Rumänentragödie.
(Letzter Akt. Vorlezte Szene.)
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Frei nach Schiller von Ludwig Barnah.
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Monako hat mobil gemacht und die Deutschen und Oestereicher ausgewiesen.
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Berlin
Location(s)
Story location Berlin
- ID
- 1285 / 10793
- Contributor
- Rheinboldt, Sigrid
1915
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- Deutsch
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